Sternstunden des Humors. Felix Dvorak

Sternstunden des Humors - Felix  Dvorak


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      Daraufhin fordert Petrus die Rücknahme der roten Stimme, ansonsten würde Joseph aus dem Himmel verwiesen werden. Das ist dem Joseph zu viel. Erzürnt sagt er zu seiner Frau: »Maria, kumm, nimm den Buam, den Großvoda und den Vogel – mir gengan!«

      ERNST HAEUSSERMANN 1916–1984

       Regisseur, Direktor des Burgtheaters und des Theaters in der Josefstadt

      Der Sohn des Gerichtspräsidenten hat Schauspiel studiert und bekommt durch Vaters Beziehungen sofort ein Engagement am Stadttheater. Nach ein paar Monaten lässt ihn der Intendant rufen und sagt zu ihm: »Hören Sie einmal, junger Mann, Sie sind ein Anfänger, aber ich habe bis zum heutigen Tag an Ihnen nicht eine Spur von Talent entdeckt. Eigentlich müsste ich Sie kündigen, aber als Sympathie für Ihren Vater, gebe ich Ihnen noch eine letzte Chance. Wir probieren gerade ein Stück über die berühmte Spionin Mata Hari. In diesem Drama gibt es eine kleine, feine Rolle für einen jungen Schauspieler, die man eigentlich nicht verpatzen kann. Also reißen Sie sich am Riemen. Toi! Toi! Toi!«

      Bei der ersten Probe wird dem Anfänger die Szene genau erklärt: »Also, Sie kommen auf die Bühne und halten in der Hand eine rote Rose. Sie riechen intensiv daran und rufen träumerisch: ›Dieser Duft erinnert mich ganz stark an das herrliche Weib Mata Hari!‹ Das ist es! Probieren Sie es gleich einmal!«

      Der junge Mann probiert, aber der Regisseur unterbricht und brüllt: »Hallo! Was machen Sie denn? Sie halten die Rose ja wie eine Handgranate! Die Rose müssen Sie zwischen zwei Finger nehmen und verzaubert daran riechen. Also, probieren Sie es noch einmal!«

      Der Eleve probt drei Stunden lang. Endlich ist der Regisseur zufrieden. Als es bei der Generalprobe ebenso gut funktioniert ist der Jungschauspieler überglücklich. Bei der Premiere spielt er die Szene mit höchster Intensität: »Dieser Duft erinnert mich ganz stark an das herrliche Weib Mata Hari!«

      Plötzlich beginnt das Publikum zu lachen. Erschrocken taumelt der Anfänger hinter die Bühne. Dort steht der Intendant und schreit ihn an: »Und damit sind Sie entlassen!«

      Mit Tränen in den Augen fragt der Eleve: »Ja, was habe ich denn falsch gemacht?«

      Der Intendant schäumt vor Wut: »Das fragen Sie noch? Sie haben die Rose vergessen!«

       ALFONS HAIDER

       Schauspieler, Moderator und Intendant der Stockerauer Festspiele

      Aufgeregt kommt ein Schauspieler zum Theaterdirektor: »Herr Direktor, wissen Sie schon, wer gestorben ist?«

      Darauf der Direktor: »Mir ist jeder recht!«

      Der Holzinger Sepp und der Rieder Hans, zwei Goinger Bauern, sitzen am Stammtisch des Stanglwirts. Sagt der Eine zum Anderen: »Du Sepp, ich hab mir in einem Super-Sonderangebot einen neuen Hörapparat gekauft!«

      Fragt der Hans: »So? Wie viel hat er den gekostet?«

      Darauf der Sepp: »Fünf Minuten vor Zwölfe!«

       BALTHASAR HAUSER

       »Stanglwirt« in Going am Wilden Kaiser

      An einem wunderschönen Tag setzt sich eine Krähe auf einen Baumwipfel und sagt: »Heute genieße ich das Leben und den Sonnenschein und mache sonst gar nichts.«

      Da kommt ein Hase des Weges, sieht die Krähe auf dem Baumwipfel und fragt: »Was machst du? Weshalb sitzt du so still da oben?«

      Und die Krähe antwortet: »Ich mache gar nichts, weil ich genieße das Leben und den Sonnenschein!«

      »Das ist eine gute Idee«, denkt sich der Hase, setzt sich hin und schaut in die Sonne. Plötzlich schleicht ein Fuchs heran, sieht den Hasen und fragt erstaunt: »Was sitzt du so da und läufst nicht davon, wenn ich komme?«

      Und der Hase sagt ganz ruhig: »Ich mache gar nichts, weil ich genieße das Leben und den Sonnenschein.«

      Die Idee imponiert dem Fuchs, er setzt sich neben den Hasen und schaut ebenfalls verträumt in die Sonne. Zufällig streift ein Jäger durch den Wald und traut seinen Augen nicht. Da sitzen Fuchs und Hase einträchtig nebeneinander. Mit einem einzigen Schuss aus seinem Schrotgewehr befördert er Fuchs und Hase in die ewigen Jagdgründe. Da resümiert die Krähe auf dem Baumwipfel: »Nichts tun kann man sich wirklich nur leisten, wenn man ganz oben sitzt!«

       STEFAN HAWLA

       Kommunikationschef der ARWAG Holding und Geschäftsführer des ZUWANDERER FONDS

      Bei einem Rodeo-Turnier in Texas plaudern zwei Farmer miteinander. Schwärmt der eine: »Meine Ranch ist so groß, dass ich mit meinem Auto zwei Tage brauche, um sie zu durchqueren!« Meint der andere Farmer: »Ja, ja, so ein Auto hatte ich auch einmal!«

       DOMINIC HEINZL

       Society-Journalist und TV-Moderator

      »Ganz egal! Wunsch ist Wunsch! Und jetzt bück dich, Fee!«

       MICHAEL HELTAU

       Kammerschauspieler und Ehrenmitglied des Wiener Burgtheaters

      Ich bin ein miserabler Witze-Erzähler. Deshalb krame ich lieber aus meiner Erinnerung eine wahre Schauspielergeschichte heraus:

      Die große Schauspielerin Adrienne Gessner hatte gerade eine überaus erfolgreiche andere Schauspielerin in einem Fernsehfilm gesehen und meinte trocken: »Die ist ja noch schlechter als ich sie find’!«

       ADI HIRSCHAL

       Schauspieler und Direktor des »Wiener Lustspielhauses«

      Ein Türke beutelt in der Hasnergasse seinen Gebetsteppich aus. Der Teppich ist sehr groß und dementsprechend ist auch die Staubentwicklung. Aber beim Ausbeuteln des Teppichs entsteht auch immer wieder ein lautes peitschenartiges Knallen. Ein Hausmeister beobachtet intensiv den Türken und bei jedem Beutler zuckt er zusammen. Nach einer halben Stunde wird es dem Hausmeister aber zuviel und er fragt: »Was is, Ali Baba? Springt er net an?«

       JOHANNES HOCK SENIOR UND JUNIOR

       Rechtsanwälte

      Der Moische ist auf die Welt gekommen, mit schiefem Kopf, Buckel, Plattfüßen und triefenden Augen. Aber zur Freude seiner Eltern wurde er ein wunderbares Kind und später ein seelenvoller, lieber, tief gläubiger junger Mann. Aber trotz des Reichtums seiner Eltern konnte er, ob seines Aussehens, keine Frau finden. Da schickten ihn seine Eltern nach New York. In der weltberühmten Goldmann-Klinik wurde Moische vom weltberühmten Schönheitschirurgen Itzak Krakauer operiert. Und zwar an allen Körperteilen. Nach 8 Monaten und unzähligen Operationen hatte er einen geraden Kopf, schöne Augen und Füße und sieht aus wie der junge Siegfried. Glücklich dankt er dem Herrn, verlässt die Klinik und freut sich auf zu Hause. Als er aus dem Hospital tritt, fällt ihm ein Ziegelstein auf den Kopf. Moische ist tot und fragt verzweifelt: »Warum Herr, hast du mir das angetan, wo ich doch endlich glücklich werden wollte?« Und der Herr antwortet: »Es tut mir leid, Moische, ich hab dich nicht erkannt.«

       KARL HODINA

       Musiker, Komponist und Maler

      Was ist der Unterschied zwischen einem Rock’n’Roll-Gitarristen und einem Jazz-Gitarristen?

      Der Rock’n’Roll-Gitarrist spielt mit drei Harmonien vor tausend Leuten und der Jazz-Gitarrist spielt mit tausend Harmonien vor drei Leuten.

       ERNST HÖGER

      Landeshauptmann-Stellvertreter von Niederösterreich a. D.

      Zwei Jäger treffen sich im Wald.

      Beide tot.

       KARL HOHENLOHE

       Journalist,


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