Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 4. Walter-Jörg Langbein

Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 4 - Walter-Jörg Langbein


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wieder der Frühling, die Wiedergeburt der Pflanzen, des Lebens! (2)

      Fußnoten:

      (1): Lehmann, Martin: »Teotihuacán, Zahlen und Fakten eines Rätsels«, »Discover«, 1994/2

      (2): Langbein, Walter-Jörg: »Eine kurze Geschichte von Gott/ Von der Vorzeit bis heute«, Berlin November 2007

      Dieses Kapitel enthält Fotos, die im Inneren der geheimnisvollen »Glimmerkammer« aufgenommen wurden. Diese Fotos sind eine echte Sensation. Die »Straße der Toten« ist mit ihren Pyramiden eine der bekanntesten archäologischen Stätten unseres Planeten. Die »Glimmerkammer« ist in der Öffentlichkeit so gut wie unbekannt. Fotos von der »Glimmerkammer« werden erstmals hier gezeigt. Mein Buch »Monstermauern, Mumien und Mysterien« bietet somit eine echte Weltpremiere!

      Hektisches Treiben herrscht auf der »Straße der Toten«. Busse spucken Touristen aus, die im Sauseschritt bis zur Mondpyramide eilen. Emsige Guides spulen das auswendig gelernte Wissen ab. Hastig steigen die abgehetzten Besucher wieder in ihre Busse, weiteren Attraktionen entgegen. Ob sie noch die Maria von Guadalupe besuchen? Oder geht’s zum Flughafen, um zur nächsten Station im nächsten Land zu entschwinden?

      Viele Touristen nehmen sich etwas mehr Zeit. Sie besteigen sogar die beiden Pyramiden. In luftiger Höhe erfahren sie in Kurzform von ihren Führern, was in den Lehrbüchern über die »Straße der Toten« zu finden ist. Dass aber die gelehrten Wissenschaftler oftmals nur spekulieren und nur so tun, als seien alle Unklarheiten beseitigt, ahnen sie nicht.

      Zahlreiche Grüppchen von Schülern beleben die »Straße der Toten«. Sie strahlen eine glückliche Heiterkeit aus. Mit Kassettenrekorder, Blöcken und Stiften bewaffnet befragen sie die Touristen. In jeder Gruppe der emsigen Schüler gibt es mindestens einen, der gut Englisch spricht.

      Immer wieder wird die Frage gestellt: »Was wissen Sie von den Pyramiden?« Millionen von Menschen marschieren die »Straße der Toten« entlang. Am eigentlichen Geheimnis gehen sie achtlos vorbei. Auf der rechten Seite, etwa einen Kilometer vor der »Sonnenpyramide«, ist ein kleines Blechschild angebracht. »Mica« steht darauf, zu Deutsch »Glimmer«. Im Verlauf verschiedener Reisen nach Mexiko habe ich immer wieder die »Straße der Toten« besucht. Immer wieder habe ich jeden greifbaren Führer oder Wächter nach der »Glimmerkammer« gefragt. Immer wieder bekam ich ein Achselzucken als »Antwort«. Ich kenne inzwischen den Weg, bin ihn schon manches Mal gegangen. Jedes Mal wurde ich von einem Zerberus männlichen oder weiblichen Geschlechts gestellt. Mir wurde mit deutlichen Gesten klar gemacht: »Du hast hier nichts zu suchen!«

      Der Eingang zur »Glimmerkammer« ist weiträumig mit Stacheldraht gesichert. Ein dickes Bakschisch lässt auch dieses Hindernis bedeutungslos werden. Und ein noch üppigeres Bakschisch ermöglicht sogar einen kurzen Besuch in der »Glimmerkammer« selbst. Leider wirkt der mysteriöse Raum wenig anziehend, und das dank moderner Restaurierungsmaßnahmen, die mehr zerstört als erhalten haben. Da wurde eine Betondecke eingezogen, die von Betonpfeilern gestützt wird. Die »Reparaturmaßnahmen« geschahen gewiss in bester Absicht. Offenbar drohten Decke und Wände einzustürzen. Sie mussten gesichert werden, keine Frage. Aber wäre das nicht auch etwas behutsamer möglich gewesen?

Eingang_zur_Glimmerkammer

      Eingang zur Glimmerkammer

      Es ist gefährlich, sich in diesem seltsamen Raum aufzuhalten, der eher einem Korridor gleicht, ohne erkennbaren Zweck. Oder verbergen Betonwände, was ungebetene Gäste nicht sehen sollen? Nichts weist heute mehr darauf hin, was einst in diesem Raum geschah. Was aber ist dann so bedeutsam an der »Glimmerkammer«?

      Zwei wuchtige Eisenplatten, mit mittelalterlich wirkenden Schlössern gesichert, verbergen das Geheimnis der »Glimmerkammer«. Ein Bakschisch lässt den richtigen Wächter den richtigen Schlüssel finden, und schon werden die beiden Metallklappen zurückgewuchtet. Wenig Licht fällt in die Tiefe. Nach einiger Zeit erkennt man etwa einen halben Meter unter der Klappe Glimmer. Ich beuge mich nach unten und hole vorsichtig einen Klumpen Glimmer ans Tageslicht. Der Wächter blickt diskret zur Seite. Ich beuge mich in die Öffnung und leuchte mit meiner Taschenlampe umher. Überall glimmert es. Der Schein der Lampe wird reflektiert. Glimmer, soweit das Auge reicht. Welchen Zweck erfüllt der Glimmer? Woher stammt er?

Autor_Langbein_vor_Ort

      Autor Langbein vor Ort;

      Foto: Ingeborg Diekmann

      Man kann Glimmer als Verzierung einsetzen, keine Frage. Aber warum hat man großflächig einen unterirdischen Raum von oben mit Glimmer abgedeckt? Etwa zehn Zentimeter dick ist die Glimmerschicht, stelle ich fest. Das Mauerwerk darunter, die Decke der »Glimmerkammer«, soll einen halben Meter stark sein. Glimmer, eingebettet zwischen zwei dicke Steinbecken, kann nicht als Schmuck gedient haben. Man konnte die Glimmerschicht ja nicht sehen. Welchem Zweck diente sie dann?

      Dreißig Meter lang ist die mit Glimmer abgedeckte Fläche. Ein kundiger Guide erklärt mir: »Die sorgsam ausgelegte Glimmerfläche liegt unter einer wuchtigen Steinmauer von mindestens einem halben Meter Dicke. Wie groß das Areal ist, das so isoliert wurde, das wissen wir nicht. Weitere Grabungen sind erforderlich.« Grabungen sind aber alles andere als einfach. Man muss sich erst durch harten Stein arbeiten.

      Glimmer hat wirklich erstaunliche Eigenschaften. Glimmer ist extrem hitzefest (bis zu 800 Grad!), extreme Temperaturschwankungen erträgt Glimmer mit Gelassenheit... genauso wie die meisten Säuren! Glimmer ist hervorragend geeignet als elektrisches Isolationsmaterial.

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      Die Glimmerkammer von oben

      Zu Beginn des dritten nachchristlichen Jahrtausends sehen wir die technischen Aspekte von Glimmer, zum Beispiel als Isolator. Welchen Schutz sollte die Glimmerschicht vor zwei (oder mehr) Jahrtausenden bieten? Wurde Glimmer vor zwei oder drei Jahrtausenden vielleicht als Schutz im technischen Sinne verstanden?

      Natürlich müssen auch und gerade im Bereich der »Straße der Toten« Grabungen, so versicherte man mir immer wieder, erst noch genehmigt werden. Das aber geschieht im konkreten Fall offenbar nicht. Seltsam: Die schlauchartige »Glimmerkammer« ist sehr viel kleiner als die bisher bekannte Glimmerfläche. Oder anders ausgedrückt: Die Decke ist sehr viel größer als der Raum darunter!

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      In der unterirdischen Glimmerkammer

      Erich von Däniken schrieb in seinem Buch »Der Tag, an dem die Götter kamen« (1): »Mir ist in dieser Glimmerstory die Geheimniskrämerei verdächtig. Eisenplatten. Vorhängeschlösser. Die meisten der Wächter haben keine blasse Ahnung. Man komme mir, bitte, nicht mit der fadenscheinigen Erklärung, man müsse diese Kostbarkeit vor den Touristen schützen! Dazu wären zwei Wächter im Schichtdienst ausreichend. In Chichén-Itzá dürfen Touristen im Gänsemarsch in das Innere der Pyramide kriechen, um den steinernen Jaguar zu bewundern. Man könnte – wenn gar so kostbar – schusssichere Panzerglasscheiben vor die Wände stellen. Oder sollen hier nur lästige Fragestellungen abgewimmelt werden?«

      Welche Ausmaße die durch Glimmer isolierte Fläche hat, das vermag niemand zu sagen. Sollte es neben der bekannten »Glimmerkammer« weitere Räume geben, die noch unzugänglich sind? Seit Jahren gibt es konkrete Hinweise auf eine weitläufige »Unterwelt« unter der »Straße der Toten«, die vor mindestens 1800 Jahren verschlossen wurde. Sie soll mit den Pyramiden in Verbindung stehen. Von sensationellen Funden wird gemunkelt, von fremdartigen Wesen in »Schneewittchensärgen«, von Wannen, gefüllt mit Quecksilber.

      Fürsten- oder Herrschergräber werden vermutet, womöglich ausgestattet mit unvorstellbaren Schätzen und Kostbarkeiten. Hat die »Glimmerkammer« etwas mit unterirdischen Grüften


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