Butler Parker 154 – Kriminalroman. Günter Dönges
»Flirten Sie nicht, McWarden, bleiben Sie beim Thema«, forderte die Hausherrin ihn jetzt grimmig auf. »Sie kennen diesen Spekulanten?«
»Natürlich, Mylady. Darf ich offen sein?«
»Können Sie das überhaupt?«
»Ich bin froh, falls Sie sich mit Wigmore befassen. Das sage ich als Privatmann.«
»Sie verwirren mich, McWarden.« Sie verzichtete auf Ironie.
»Will Wigmore ist in meinen Augen ein Gangster, anders kann ich es nicht ausdrücken. Solch ein übler Kerl gehört hinter Schloß und Riegel. Je schneller, desto besser.«
»Und warum sorgen Sie nicht dafür?«
»Weil ich nicht an diesen raffinierten Burschen herankomme. Ja, genau das Gegenteil ist der Fall: Unsere Polizeibehörde muß ihm sogar Schützenhilfe leisten, wenn er irgendwelche Leute exmittieren läßt.«
»Ich möchte fast glauben, daß Sie diesmal ehrlich sind, McWarden.«
»Ich war nie ehrlicher, Mylady. Will Wigmore beschäftigt ein halbes Dutzend erstklassiger Juristen in seinem Zentralbüro. Die nutzen jede halbwegs legale Möglichkeit, um Wigmore abzuschirmen. Und dieser Gangster scheut keine Mittel, seine Pläne durchzusetzen.«
»Was ist mit Ihnen los, McWarden? Sie können sich ja noch ärgern!« Die Detektivin sah ihn erstaunt an.
»Ich könnte an die Decke gehen, Mylady«, sagte er und zwang sich zur Ruhe. »Tun Sie mir einen Gefallen: Sorgen Sie dafür, daß diesem Spekulanten das Handwerk gelegt wird!«
»Sie haben bisher wirklich nichts gegen ihn verwerten können?« wunderte sich Lady Agatha.
»Wie gesagt, er beschäftigt ein halbes Dutzend erstklassige und teuer bezahlte Anwälte«, meinte McWarden grimmig. »Sie blocken alles ab. Wigmore läßt die Schmutzarbeit natürlich von bezahlten Schlägern und Ganoven erledigen, aber das kennt man ja.«
»Sie haben die Namen dieser beiden Lümmel, die ich angeblich mißhandelt haben soll?«
»Und deren Adressen, Mylady.« McWarden nickte. »Es könnte ja sein, daß Sie Gegenklage erheben wollen.«
»Kathy, noch einen Sherry für meinen lieben Gast«, rief die ältere Dame ihrer Gesellschafterin zu. »McWarden, wenn Sie so weitermachen, kann aus Ihnen noch ein passabler Mensch werden.«
»Offiziell weiß ich von nichts, Mylady.«
»Waren Sie heute überhaupt hier?« fragte Lady Simpson gutgelaunt und zwinkerte ihm zu. »Ich kann mich nicht erinnern!«
*
Jody Wenlock, fünfundvierzig Jahre alt, schlank, erinnerte an einen Geier mit Brille. Dieses einprägsame Aussehen hing mit Sicherheit mit seinem schmalen Kopf und der betonten Glatze zusammen.
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