Gesammelte Werke: Romane & Erzählungen. August Sperl

Gesammelte Werke: Romane & Erzählungen - August Sperl


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       August Sperl

      Gesammelte Werke: Romane & Erzählungen

      Die Fahrt nach der alten Urkunde, Richiza, Der Bildschnitzer von Würzburg, Kinder ihrer Zeit…

      Books

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       [email protected]

      2017 OK Publishing

      ISBN 978-80-7583-143-9

       Historische Romane

       Die Fahrt nach der alten Urkunde

       Hans Georg Portner

       Burschen heraus!

       Richiza

       Der Bildschnitzer von Würzburg

       Andere Romane

       Die Söhne des Herrn Budiwoj

       Herzkrank

       Der Archivar

       Erzählungen

       Narro

       Hochpreisliche Dekrete

       Der Faquin

       Das Hexenkind

       Kinder ihrer Zeit

       Der Obrist

       Die beiden Heiligen

       Der Mitläufer

      Historische Romane

       Inhaltsverzeichnis

      Die Fahrt nach der alten Urkunde

       Inhaltsverzeichnis

       Entweder – oder.

       Kinder und Kindeskinder.

       Die Moosburg.

       Aus meiner Kindheit.

       Der kalte Baum.

       Ubi sunt, qui ante nos?

       Der Grabstein in der Mühle.

       Das Handgemal.

       Die Herren vom Walde.

       Über fünf Treppen.

       Carriere.

       Beim Geschlechtsältesten.

       Der Eisenhammer.

       Das Schloß in der Mark.

       Maria hilf!

       Im Pfarrhaus meines Oheims.

       Was in der alten Chronik zu lesen war.

       Summa summarum

      Das Kerdernhaus war einsam gelegen; denn es stand mitten auf der Heide. Nur wenn ich auf den kleinen, dicken Turm stieg, der an seiner Südostseite Wache hielt, dann sah ich weit hinten über dem dunkeln Föhrenwald, ganz draußen am Horizont, die Kirche vom nächsten Ort.

      Ob es heute noch so steht, wie damals, ich weiß es nicht. In zehn Jahren kann sich viel verändern; und seit zehn Jahren habe ich es nicht mehr gesehen – seit Kerderns frühem Tode.

      Dies Heidehaus war mir lieb. Ich freute mich, so oft ich wieder auf der breiten Landstraße heranfuhr, ich freute mich, wie es so ruhig mit seinen grauen Mauern und Türmchen, seinen grünen Fensterläden und seinem roten Giebeldache dalag vor den rauschenden, vielhundertjährigen Lindenbäumen. Ich habe schöne Zeiten verlebt in dem Heidehause.

      Dorthin sollst Du mit mir im Geiste gehen, lieber Leser! Denke Dir, Du kämest mit mir an einem Sommerabend auf der Straße über die braune Heide hergegangen. Denke Dir, wir wären alte Freunde und wollten ihn besuchen in seiner Einsamkeit. Wir bögen von der Straße ab in sein kühles Haus, unter seine kühlen Linden. Magst Du Dir das alles so recht lebendig vorstellen in Deinem Sinn?

      Gut. Dann denke weiter: Es kommt der Abend; wir sitzen mit ihm hoch oben im Wipfel der größten Linde, in der lustigen Laube, die er in das Geäste zimmern ließ – unter uns liegt das Haus, vor uns, so weit wir schauen, dehnt sich die Heide, rotglühend im Abendsonnenschein. Und denke Dir: Es ist ein heißer Tag, der draußen zur Rüste gehen will, so heiß, daß nicht einmal die Heidelerche mehr singen mag. Wir aber sitzen im Schatten, und ein kühles Lüftlein spielt mit den Blättern über uns, um uns und unter uns. Jetzt wird es allmählich dunkel, und man bringt uns Licht in einer schönen, weißen Ampel. Das Licht kämpft mit den Schatten, die immer


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