Bettina Fahrenbach Staffel 6 – Liebesroman. Michaela Dornberg

Bettina Fahrenbach Staffel 6 – Liebesroman - Michaela Dornberg


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wirklich heiraten, ganz so, wie wir es uns als Teenies schon vorgestellt hatten. Und es läuft jetzt alles so glatt, und es ist … wunderschön. Tom ist ein so großartiger Mann. Manchmal ist mir schon unheimlich wenn ich sehe, wie wir in allem übereinstimmen.«

      »Das haben wir früher schon gewusst«, bemerkte Linde, »ihr zwei wart immer unser bewundertes Traumpaar, das wie Pott und Deckel zueinander passt.«

      »Ich frage mich, warum mir der liebe Gott diese lange Prüfungszeit auferlegt hat, die ich ohne Tom sein musste. Wie viele glückliche Jahre haben wir versäumt, wie lange könnten wir schon verheiratet sein.«

      »Bettina, so darfst du nicht denken«, wandte Markus ein, der inzwischen einen Tee serviert bekommen hatte von einer aufmerksamen Bedienung, die genau wusste, was Markus um diese Zeit bevorzugte.

      »Finde ich auch«, sagte Linde, »denn Markus hat auf Yvonne auch viele Jahre warten müssen … Nein, das ist falsch ausgedrückt. Er hätte niemals damit gerechnet, sie irgendwann einmal wiederzusehen. Er hatte sie als junge, unbekümmerte Studentin kennengelernt und als etablierte Kinderärztin wiedergesehen. Es ist einfach so, das Leben ist bunt, und die Karten werden immer wieder neu gemischt. Und wir können überhaupt nichts dagegen tun.«

      »Können wir«, sagte Markus, »du, Linde, beispielsweise hast voreilig gehandelt, dich von Christian zu trennen. Ihr wart ein schönes Paar, und ich finde …«

      »Themenwechsel«, unterbrach Linde ihn, »wie geht es der Kleinen?«

      Sofort griff Markus in seine Jackentasche, holte daraus einen Packen Fotos hervor, und damit nicht genug, er zeigte ihnen auch die neuesten Fotos der Kleinen auf seinem Handy, er war so sehr der stolze Vater, dass einem das Herz aufging.

      »Die Kleine ist unser Jackpot«, sagte er. »Yvonne und ich haben uns immer geliebt, und die Tatsache, keine eigenen Kinder zu bekommen, hat uns noch fester zusammengeschweißt. Aber jetzt …, jetzt ist es unbeschreiblich. Durch die kleine Bettina ist unser Leben noch so viel reicher geworden. Und ihr glaubt ja überhaupt nicht, wie weit sie für ihr Alter bereits ist. Sie kann …«

      Jetzt war es Linde, die ihn unterbrach. Irgendwie konnte sie es nicht haben, dass andere Kinder hübscher, klüger, bewunderter sein konnten als ihre Zwillinge. Da war sie wirklich ein wenig eifersüchtig, was ihr vermutlich selbst gar nicht so bewusst war.

      »Markus, die Kleine ist ganz entzückend, überhaupt keine Frage, und sie ist auch aufgeweckt. Aber auch wenn du es gern hättest, sie ist kein Wunderkind und kann deswegen auch nicht mehr als andere Kinder ihres Alters.«

      »Sorry, liebe Freundin, da muss ich dir aber widersprechen. Sie kann mehr, und Yvonne als Kinderärztin, gewissermaßen als kompetente Fachfrau, wird das ja wohl beurteilen können.«

      »Ehe ihr jetzt anfangt euch zu duellieren«, lachte Bettina, »lasst uns das Thema wechseln, abschließend möchte ich als kompetente Tante bemerken, dass alle drei wundervolle Kinder sind – Amalia, Frederic und unser Neuzugang, die kleine Bettina. Ich möchte jetzt von euch wissen, ob wir quasi im Konvoi zum Standesamt fahren oder jeder für sich.«

      »Jeder für sich«, meinte Markus.

      »Nichts dagegen, aber dann seid bitte pünktlich. Ich möchte an meinem Hochzeitstag nämlich nicht noch zusätzliche Aufregung haben als ohnehin schon.«

      Sie unterhielten sich noch eine Weile über allgemeine Dinge, dann trennten sie sich gut gelaunt. Sie waren wirklich sehr gute Freunde, bei denen auch heiße Diskussionen nicht ausarteten, denn dazu stimmten sie grundsätzlich viel zu sehr überein.

      Markus fuhr zurück in sein Sägewerk, Bettina auf ihren Hof, und Linde kümmerte sich wieder um ihre Gäste, da war sie voll in ihrem Element und konnte darüber sehr gut ihre privaten Probleme vergessen.

      Sie tat immer so cool und selbstbewusst und erklärte, sehr gut allein leben zu können und zu wollen. Aber wenn sie in sich hineinhörte, dann wusste sie, dass auch sie sich nach einem Partner, einem Mann an ihrer Seite, sehnte. Sie war schließlich schon mal verheiratet gewesen und wusste, wie wundervoll Zweisamkeit sein konnte. Aber Christian …, auch wenn sie noch viele Gefühle für ihn hatte – Chris­tian konnte es nicht für sie sein. Auch wenn sie sich dadurch vieles verbaute, sie konnte nicht mit einem Mann zusammen sein, der sie betrogen hatte, denn das Vertrauen war dahin. Er hatte es zwar nur einmal, wie er beteuert hatte, mit seiner französischen Kollegin Genevieve getrieben, doch ob einmal oder mehrmals, das machte für sie keinen Unterschied. Betrug war Betrug …

      *

      Als Bettina nach Hause kam, wartete Thomas schon auf sie.

      »Das hat aber lange bei deinem Steuerberater gedauert«, bemerkte er. »Wenn ich nicht wüsste, dass er bereits ein älterer Herr ist, wäre ich jetzt eifersüchtig.«

      Sie strahlte ihn an.

      »Musst du nicht, mein Liebling, selbst wenn er knackig und jung wäre, könnte er mir nicht gefährlich werden. Du bist und bleibst mein Traummann. Mit niemandem auf der Welt könnte ich glücklicher sein als mit dir. Ach, Tom, ich kann es immer noch nicht fassen, dass wir in zwei Tagen Mann und Frau sein werden. Morgen holen wir Christina ab, und übermorgen werde ich Frau Sibelius.«

      »Du hättest Frau Fahrenbach bleiben können, es ist ja durchaus möglich, seinen Namen zu behalten. In den Niederlanden ist es beispielsweise so, dass die Frauen ihren Mädchennamen behalten, sie nehmen nicht den Namen ihres Mannes an.«

      »Kann ja sein«, bemerkte Bettina, »aber ich bin da ganz altmodisch, ich möchte heißen wie du. Auch wenn der Name Fahrenbach wunderschön ist und Tradition hat.«

      Er nahm sie in die Arme und küss­te sie sehr sanft und zärtlich.

      »Ich danke dir dafür, mein Liebes, und ich verspreche dir, dass du es nicht bereuen wirst, dich für Sibelius entschieden zu haben, wenngleich, und das weißt du, es mir wirklich nichts ausgemacht hätte, wenn du bei Fahrenbach geblieben wärst.«

      »Nö, es ist gut so. Wie wäre es dann mit unseren Kindern gewesen? Du Sibelius, ich Fahrenbach … Nein, ein solches Durcheinander will ich nicht, und einen Doppelnamen möchte ich auch nicht haben – Fahrenbach-Sibelius oder Sibelius-Fahrenbach, da schreibt man sich ja die Finger wund. Der Name ist nicht das Entscheidende, entscheidend ist, dass wir die Tradition fortsetzen, und da habe ich in dir den idealen Partner gefunden, in jeder Hinsicht.«

      »Dem stimme ich voll zu, du zauberhaftes Wesen«, bestätigte er.

      »Weswegen hast du eigentlich auf mich gewartet? Du hattest doch viele Tabellen zu machen, oder?«

      »Stimmt, aber zwischendrin ist mir eingefallen, dass wir in dem kleinen Haus im Schlafzimmer keine ausreichende Beleuchtung haben. Wenn Frau Dr. von Orthen im Bett lesen will, dann reicht das Licht der Nachttischlampe nicht aus, dann ist sie auf die Deckenbeleuchtung angewiesen, und das finde ich nicht so angenehm, vom Licht entweder geblendet zu werden oder nicht genug zu sehen. Da gibt es doch diesen Lampenladen auf dem Weg nach Bad Helmbach, wo wir die Lampen für mein Arbeitszimmer gekauft haben. Ich komme im Moment nicht auf den Namen, aber du weißt, welchen Laden ich meine, oder?«

      Bettina nickte.

      »Ja, aber auf den Namen komme ich im Augenblick auch nicht. Aber die sind da wirklich gut sortiert.«

      »Eben«, fuhr Thomas fort, »und da habe ich auch sehr formschöne Lampen mit einer fantastischen Ausleuchtung gesehen, die für Schlafräume sehr geeignet sind. Ich dachte, wir fahren da mal vorbei und schauen uns um. Und danach möchte ich mit dir irgendwo schön essen gehen und mit dir die Zweisamkeit genießen.«

      Natürlich freute Bettina sich auf das Essen irgendwo mit Thomas, aber das war nicht das Entscheidende. Viel mehr freute sie sich darüber, dass er so um Christina besorgt war und sich ihretwegen solche Gedanken machte.

      »Eine Super-Idee«, antwortete sie, »dann lass mich nur eben rasch mit Christina telefonieren, damit wir uns abstimmen können, wann wir sie morgen abholen sollen.«

      »Einverstanden, ich geh dann solange in die Bibliothek und lese weiter in meiner Zeitung.«


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