Sämtliche Werke von William Shakespeare. Уильям Шекспир

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wohl so.

      Tranio.

       Den Wunsch nahm ich dir weg, mein Freund, vermocht' er,

       Lucentio zu verleihn Baptistas Tochter.

       Doch Bursch, nicht meinethalben – es gilt des Plans Vollführen,

       Laß stets nun in Gesellschaft die Klugheit dich regieren.

       Sind wir allein, nun wohl, da bin ich Tranio,

       Doch wo uns Leute sehn, dein Herr Lucentio.

      Lucentio.

       Tranio, nun komm.

       Noch eins ist übrig, das mußt du vollbringen;

       Sei auch ein Freier, dann ist alles richtig.

       Frag nicht weshalb; mein Grund ist sehr gewichtig. (Alle ab.)

      Erster Diener.

       Mylord, Ihr nickt, Ihr merkt nicht auf das Spiel?

      Schlau.

       Ja doch, bei Sankt Annen, es ist eine hübsche Geschichte. Kommt noch mehr davon?

      Page.

       Mylord, es fing erst an.

      Schlau.

       Es ist ein schön Stück Arbeit, Madam Frau; – Ich wollt', es wär' erst aus.

      ZWEITER AUFTRITT

       Inhaltsverzeichnis

      Andere Straße

      Petruchio und Grumio treten auf.

      Petruchio.

       Verona, lebe wohl auf kurze Zeit,

       Die Freund' in Padua will ich sehn; vor allen

       Den Freund, der mir der liebst' und nächste ist,

       Hortensio, und dies, denk' ich, ist sein Haus.

       Hier Grumio, Bursche, klopfe, sag' ich dir.

      Grumio.

       Klopfen, Herr? Wen sollt' ich klopfen? Ist hier jemand, der Euer Edeln exultiert hat?

      Petruchio.

       Schlingel, ich sage, klopf mir hier recht derb.

      Grumio.

       Euch hier klopfen, Herr? Ach, wer bin ich, daß ich Euch hier klopfen sollte?

      Petruchio.

       Schlingel, ich sage, klopf mir hier ans Tor,

       Und hol gut aus, sonst schlag' ich dich aufs Ohr.

      Grumio.

       Mein Herr sucht, glaub' ich, Händel! gelt daß ich's nicht probiere,

       Ich wüßte, wer am Ende am schlimmsten dabei führe.

      Petruchio.

       Sag, machst du bald? Sieh, Kerl, wenn du nicht klopfst,

       So schell' ich selbst; da, nimm aufs Maul die Schelle,

       Und sing mir dein Sol FaFa Sol, aus der italienischen Tonleiter. hier auf der Stelle.

      (Zieht den Grumio an den Ohren.)

      Grumio.

       Helft, Leute, helft, mein Herr ist toll geworden!

      Petruchio.

       Nun klopf ein andermal, wenn ich's dir sage!

      Hortensio kommt.

      Hortensio.

       Was nun? Was gibt's? – Mein alter Freund Grumio? Und mein lieber Freund Petruchio? Was macht ihr alle in Verona?

      Petruchio.

       Signor Hortensio, kommt Ihr, zu schlichten diesen Strauß?

       Con tutto il cuore bene trovatoItal. = Von ganzem Herzen willkommen., ruf' ich aus.

      Hortensio.

       Alla nostra casa ben venuto molto onorato Signor mio PetruchioItal. = Willkommen in meinem Hause, mein teuerster Petruchio.. Grumio, steh auf, wir müssen Frieden stiften.

      Grumio.

       Ach! was er da auf lateinisch vorträgt, wird's nicht in Ordnung bringen. – Wenn das kein rechtmäßiger Grund für mich ist, seinen Dienst zu verlassen! – Hört Ihr, Herr, er sagt zu mir, ich soll ihn klopfen; ich soll nur tüchtig ausholen, Herr; nun seht selbst, kam es einem Diener zu, seinem Herrn so zu begegnen, da er noch dazu eben ausgespielt hatte, und ich war in der Hinterhand?

       Und tat ich nur, was er befahl in Eil',

       Dann kam auf Grumio nicht der schlimmste Teil.

      Petruchio.

       Ein unvernü'nft'ger Bursch; seht nur, Hortensio,

       Ich hieß den Schurken klopfen an das Tor,

       Und konnt' es nicht um alle Welt erlangen.

      Grumio.

       Du lieber Himmel! Klopfen an das Tor!

       Spracht Ihr nicht deutlich so: Kerl, klopf mich hier,

       Hol aus und klopf mich derb! und klopf mich tüchtig!

       Und kommt Ihr jetzt mit »klopf mir hier ans Tor?«

      Petruchio.

       Bursch, pack dich oder schweig, das rat' ich dir.

      Hortensio.

       Geduld, Petruchio, ich bin Grumios Anwalt.

       Das ist ein schlimmer Fall ja zwischen dir

       Und deinem alten, lust'gen, treuen Grumio! –

       Und sag mir nun, mein Freund, welch günst'ger Wind

       Blies dich nach Padua von Verona her?

      Petruchio.

       Der Wind, der durch die Welt die Jugend treibt,

       Sich Glück woanders, als daheim, zu suchen,

       Wo uns Erfahrung spärlich reift. In kurzem,

       Lieber Hortensio, steht es so mit mir:

       Antonio, mein Vater, ist gestorben;

       Nun treib' ich auf Geratewohl mich um,

       Vielleicht zu frein und zu gedeihn, wie's geht;

       Im Beutel hab' ich Gold, daheim die Güter,

       Und also reist' ich aus, die Welt zu sehn.

      Hortensio.

       Petruchio, soll ich nun dir ohne Umschweif

       Zu einer zänk'schen Frau verhelfen?

       Du würd'st mir wenig danken solchen Rat,

       Und doch versprech' ich dir, reich soll sie sein,

       Und zwar sehr reich; indes du bist mein Freund,

       Ich will sie dir nicht wünschen.

      Petruchio.

       Signor Hortensio, unter alten Freunden

       Braucht's wenig Worte. Weißt du also nur

       Ein Mädchen, reich genug, mein Weib zu werden,

       (Denn Gold muß klingen zu dem Hochzeittanz)

       Sei sie so häßlich als Florentius' Schätzchen,

       Alt wie Sibylle, zänkisch und erbost

       Wie Sokrates' Xanthippe, ja noch schlimmer,

       Ich kehre mich nicht dran, und nichts bekehrt

       Zu andrer Meinung mich, und tobt sie, gleich

       Dem Adriat'schen Meer, von Sturm gepeitscht.

       Ich kam zur reichen Heirat her nach Padua,

       Wenn reich, kam ich zum Glück hierher nach Padua.

      Grumio.

       Nun seht,


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