Schlüssellochfantasien. Nina Schott

Schlüssellochfantasien - Nina Schott


Скачать книгу
im Inneren, da, wo Patrick sie jetzt stoßartig berührte, blieb nicht verborgen, nach was sie sich sehnte. Und das holte er mit gleichmäßigen Bewegungen ans Tageslicht. Geschickt benetzte er ihre äußeren Schamlippen mit Muschisaft.

      »Siehst du«, triumphierte er leise.

      Das Ja, das Stella ihrem Gönner entgegenbringen wollte, war nicht zu hören. Vielleicht hatte sie es auch nur gedacht. Sie hegte längst berechtigte Hoffnungen auf eine intime Massage, die sie zum Höhepunkt bringen sollte. Ihr Stöhnen wurde lauter. Sie gab ihm zu verstehen, dass es gut war, was er tat und verzieh ihm seine Grobheit von vorhin. Während er Stella weiter energisch fingerte, brach das Feuer auf ihrer Brust erneut aus. Wie Blitze schlugen die kleinen Wachsspritzer auf ihrer Haut ein, die er mit der Kerze wahllos verteilte. Sie wollte, sie wollte nicht, sie wusste nicht mehr, was sie wollte. Ihre Vulva pulsierte, die Nippel reckten sich in die Höhe und er tat das, was sie halb in Ohnmacht fallen ließ: er saugte nicht nur an den Warzen, er malträtierte sie mit seinen Zähnen.

      Stella lechzte vor Vergnügen, denn sie war jetzt bereit, alles zu tun. Auch das war gewollt und Teil seines Spiels. Unverhofft zog Patrick den Gummiball aus ihrem Mund und stopfte ihn mit etwas anderem, etwas hartem, etwas, das sich nach nur wenigen Stößen in ihr entlud. Sie schluckte, was sie kriegen konnte und melkte seinen Schwanz. Nie zuvor hatte sie mit verbundenen Augen einem Mann einen geblasen. Sein Sperma füllte ihre Mundhöhle aus und sie schlang alles hinunter. Einzelne Tropfen rannen ihr Kinn hinab, während Patrick vor Geilheit grunzte. Was für eine Explosion. Gierig lutschte sie den Zauberstab sauber.

      Gleich danach war Stella an der Reihe. Zum Dank für ihre Dienste legte Patrick seine Hand erneut auf ihre Möse. Seine Finger trommelten wild auf ihre Perle ein, die vor Erregung stark angeschwollen war. Endlich hatte er Gnade mit ihr und Stella erreichte binnen weniger Sekunden ihr Ziel. Unter lautem Stöhnen genoss sie einen intensiven Orgasmus.

      Als Patrick den Seidenschal entfernte, verweilte Stellas verklärter Blick für einen kurzen Moment in seinen Augen: »Danke«.

      Patrick genoss seinen Triumpf. Flink und mit breitem Lächeln auf den Lippen befreite er Stella von den Fesseln und trug sie vom Hocker auf ihre Wohnzimmercouch, wo sie sich erschöpft rekelte. In diesem Augenblick hätte sie sich gerne an ihn geschmiegt, doch sie besann sich ihrer Maxime und tat es nicht.

      Denn so war sie, zumindest, was die offizielle Nummer anging, und sie fuhr gut damit. Seitdem sie die Entscheidung getroffen hatte, sich ihr Single-Dasein auf eine – sagen wir - männliche Art zu versüßen, fühlte sie sich ausgeglichen, befriedigt und der Sport, für den keiner bezahlte, kam auch nicht zu kurz.

      Wie das funktionierte? Ganz einfach: Früh hatte sie verstanden, dass es sich nicht lohnte, ihre Zeit auf der Suche nach dem Richtigen zu verschwenden, sondern sich das zu nehmen, was sie brauchte; alles andere kam von allein. Und was frau brauchte war genau das gleiche, was mann brauchte, nämlich Sex – der kleinste gemeinsame Nenner zwischen den Geschlechtern. Bedingung, er zog keinen Stress nach sich! Das passierte höchstens, wenn Gefühle im Spiel oder die Erwartungen zu hoch waren und genau das blieb für sie tabu. Außerdem fühlte Stella sich zu jung, um all den verbotenen Früchten widerstehen zu können, die ihr jeden Tag aufs Neue feil geboten wurden. Ein weiterer Vorteil war, dass sie grundsätzlich unvoreingenommen in ein Abenteuer ging und sich treiben ließ. Dabei nutzte sie eine wesentliche Erkenntnis: Dumm fickt gut! Eine alte Weisheit, die sie nur bestätigen konnte.

      Wenn sie sich für den smarten Business-Typen mit teurem Flitzer vor der Tür entschied, war kein originelles Vorspiel, kein langatmiger Sex, geschweige denn ein gefühlvoller Ausklang zu erwarten. Dieser Mann war zielorientiert; er brachte die Frau zwar behände zum Orgasmus, war aber immer darauf bedacht, dass er gut dabei aussah. Seine Eltern hatten viel in seine Ausbildung investiert und Sex brauchte er, weil es dazu gehörte.

      Oder die Rechtsanwälte, Notare und Ärzte. Jene Personengruppen, die zu wissen glaubten, wie es ging, weil sie genug Geld nach Hause brachten und deshalb, laut eigener Einschätzung, kein einfallsreiches Liebesspiel abliefern mussten. Stella sprach da aus Erfahrung.

      Sie interessierte sich für die Normalos, die ihre Zeit nicht mit dem Studieren hochtrabender Fachliteratur vergeudeten, so wie die Sesselpupser aus ihrem Büro, und deren größte Zerstreuung bedeutete, ihre sexuellen Fantasien in den Köpfen ablaufen zu lassen, während sie es sich selbst besorgten. Stella gehörte zwar auch zur Kategorie Erfolgsmensch, dennoch wollte sie den Bezug zur realen Welt der Lust nicht verlieren. Und das funktionierte nur über ihr Doppelleben.

      Stella hieß natürlich nicht Stella, doch ihren bürgerlichen Namen hielt sie vor ihren Sex-Partnern geheim. Gleich nach dem Abitur hatte sie mit dem Jurastudium begonnen. Es war eine wilde Zeit, Quickies zwischen den Vorlesungen, Orgien auf den Semesterabschluss-Feiern und heiße Flirts mit den Professoren. Von all dem ahnten ihre Eltern nicht das geringste. Es war ein Leben wie im Paradies und eine willkommene Abwechslung zur schnöden Theorie eines staubtrockenen Studiums, das von Zuhause aus finanziert wurde. Stellas Mutter war Staatsanwältin, ihr Vater Strafverteidiger und sie die einzige Tochter, die ihren Eltern mit überdurchschnittlich guten Noten zur Freude gereichte. Niemand kam auf die Idee, in ihr die Venusfalle zu sehen, deren Sexualtrieb sich im Laufe der Jahre weiter potenzierte.

      In der Annahme, sich für den richtigen Beruf entschieden zu haben, begann Stella mit 24 Jahren ihr Referendariat in einer alt eingesessenen Berliner Kanzlei, bevor sie schließlich bei Lübben & Partner landete. Lübben & Partner war eine der renommiertesten Kanzleien der Stadt, die sich ausschließlich mit großen Fischen abgab. An dieser Stelle war klar, Stella hatte es geschafft.

      Zufall? Nein, keinesfalls. Sie war fest der Meinung, dass man für sein Glück arbeiten musste und das hatte sie mit Bravur getan. Jetzt war sie 29, hatte ihre ersten drei Jahre als Volljuristin hinter sich und war nur auf privater Ebene zu recht enttäuscht: Seit der wilden Ausbildungszeit hatte sich einiges verändert. Bei den Herren im Stall machten sich die ersten grauen Haare breit, was mit Sicherheit kein schlechtes Argument war, aber die ehemaligen Hengste aus dem Studium gaben nur noch an ihrem Schreibtisch eine gute Figur ab – wohlbemerkt hinter, nicht auf.

      Um dieser langweiligen Entwicklung entgegenzuwirken, blieb ihr nichts anderes übrig, als sich nach einer anderen Spielwiese mit neuen Sexpartnern umzusehen. Das Internet kam ihr dabei sehr entgegen. Stella stand mit Sicherheit nicht auf Kennlernen-Portale, aber sie waren ein ausreichendes Mittel zum Zweck. Wenn man so ehrgeizig war wie sie und viel arbeitete, blieb einfach keine Zeit, sich abends noch auf die Pirsch zu begeben. Zudem sah sie sich mit einem weiteren Problem konfrontiert: Männer sprachen sie eher selten an. Ihre Freunde attestierten ihr ein zu dominantes Auftreten - zu selbstbewusst, zu nordisch unterkühlt.

      Was sie also in ihrer Freizeit ganz bestimmt nicht suchte, war ein Sugar-Daddy, sondern SEX!

      Seit vier Jahren wohnte sie in einer charmanten 3-Zimmer-Wohnung zur Miete, Altbau, in Charlottenburg, die sie sich sehr gemütlich eingerichtet hatte. Stella war ihr eigener Herr und verdiente gutes Geld. Vor einem Jahr hatte sie deshalb beschlossen, sich ein Appartement zu kaufen, das in der Zwischenzeit zu ihrem Hauptwohnsitz geworden war.

      Bereits jetzt hatte sie im Job durch ihre Kompetenz überzeugt und sich einen hervorragenden Ruf, insbesondere in Schlichtungsfällen, angeeignet. Die junge Anwältin, die für einige zu schnell nach oben gekommen war, rief manchen Neider auf den Plan. Sie tat demnach gut daran, ihr Privatleben so diskret wie möglich zu behandeln, um keine Angriffsfläche zu bieten. Dennoch fiel es nicht immer leicht, ihr großes Verlangen nach sexueller Befriedigung unter Kontrolle zu halten.

      Einen entscheidenden Stein diesbezüglich hatte ihre Freundin Anja ins Rollen gebracht, die aufgrund ihrer übermäßig ausgeprägten Neugier von Stella den Namen Else Kling erhalten hatte. Sie war es gewesen, die irgendwann voller Begeisterung das Internet für ihre Beziehungssuche entdeckte. Das passte wie die Faust aufs Auge, denn im gläsernen Käfig ließ sich eine ganze Menge über andere Leute herausfinden. Else konnte ganze Wochenenden an ihrem Rechner verbringen. Schnell hatte sie Profile in diversen Partnervermittlungsportalen angelegt, die im Gegensatz zur Realität eher weniger ihrem Naturell entsprachen. Else war nicht unattraktiv, doch durch ihre burschikose Art eher der Kumpeltyp und damit das ganze Gegenteil von Stella. Tief im Innern


Скачать книгу