Kompendium der Psychiatrie für Studierende und Ärzte. Dornblüth Otto

Kompendium der Psychiatrie für Studierende und Ärzte - Dornblüth Otto


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       Otto Dornblüth

      Kompendium der Psychiatrie für Studierende und Ärzte

      Veröffentlicht im Good Press Verlag, 2021

       [email protected]

      EAN 4064066114626

       Vorwort.

       Erstes Buch. Allgemeine Psychiatrie.

       I. Einleitung.

       II. Geschichtlicher Überblick.

       III. Ursachen der Geistesstörungen.

       IV. Pathologische Anatomie und Chemie.

       V. Die allgemeinen Erscheinungen der Geisteskrankheiten.

       VI. Die allgemeinen körperlichen Erscheinungen bei Geisteskrankheiten.

       VII. Die Untersuchung der Geisteskranken.

       VIII. Verlauf und Ausgänge der Geisteskrankheiten.

       IX. Die Verhütung der Geisteskrankheiten.

       X. Allgemeine Behandlung der Geisteskranken.

       XI. Rechtliche Bedeutung der Geisteskrankheiten.

       XII. Einteilung der Geisteskrankheiten.

       Zweites Buch. Spezielle Psychiatrie.

       I. Erschöpfungspsychosen.

       II. Infektionspsychosen.

       III. Intoxikationspsychosen.

       IV. Neuropsychosen.

       V. Die Grenzzustände.

       VI. Degenerationspsychosen.

       VII. Organische Psychosen.

       Fußnoten.

       Register.

       Inhaltsverzeichnis

      Die Psychiatrie beginnt, die ihr zukommende Stellung in der Ausbildung des Arztes einzunehmen. Der Besuch der psychiatrischen Klinik ist nunmehr für die Studierenden verbindlich geworden, und der § 45 der Prüfungsordnung vom 28. Mai 1901 bestimmt: »Die Prüfung in der Irrenheilkunde wird von einem Examinator in der Irrenabteilung eines größeren Krankenhauses oder in einer Universitätsklinik abgehalten und ist an einem Tage zu erledigen. In Gegenwart des Examinators hat der Kandidat einen Geisteskranken zu untersuchen, die Anamnese, Diagnose und Prognose des Falles sowie den Heilplan festzustellen, den Befund sofort in ein vom Examinator gegenzuzeichnendes Protokoll aufzunehmen und hierauf in einer mündlichen Prüfung auch an anderen Kranken nachzuweisen, daß er die für den praktischen Arzt erforderlichen Kenntnisse in der Irrenheilkunde besitzt.«

      Nachdem so von den angehenden Ärzten das Studium der Psychiatrie verlangt wird, werden sich auch die Praktiker dieser Aufgabe nicht mehr entziehen können, wenn sie nicht zurückbleiben wollen. Es ist leider nicht zu bestreiten, daß zahlreiche Geisteskranke die Aussicht auf Heilung verlieren, ihre Familie schädigen oder durch Selbstmord enden, weil der befragte Arzt den Zustand unrichtig beurteilte und nicht die richtigen Mittel vorschlug. Es ist ferner nicht zu verkennen, daß das ärztliche Ansehen manchen Stoß bekommen hat, weil Ärzte vor Gericht oder in der Praxis verkehrte Urteile über krankhafte oder gesunde Geisteszustände abgegeben haben. Dazu kommt noch, daß ein richtiges Urteil über die zahllosen Grenzzustände und über die so verbreiteten Neurosen mit ihren psychischen Eigentümlichkeiten nur durch psychiatrische Vorbildung gewonnen werden kann.

      Um die Art Geisteskranker und den ärztlichen Verkehr mit ihnen kennen zu lernen, ist der Besuch der psychiatrischen Klinik unentbehrlich; ein gesichertes Urteil für den einzelnen Fall läßt sich aber nur durch das Studium eines systematischen Lehrbuches gewinnen. Daß dazu ein kurzes Buch mit knappen und klaren Schilderungen oft besser ist als ein umfangreiches Lehrbuch, das die feinsten spezialistischen Beobachtungen wiedergibt, dürfte unbestreitbar sein. In der ausführlichen Behandlung der für die Praxis so wichtigen Grenzzustände sowohl, wie in einer auf die ärztliche Praxis berechneten Darstellung der Therapie sucht unser Buch den Ansprüchen des Arztes besonders gerecht zu werden.

Frankfurt a/M., Januar 1904.
Bockenheimer Anlage 2. O. D.

       Allgemeine Psychiatrie.

       Inhaltsverzeichnis

       Inhaltsverzeichnis

      Unter Psychiatrie versteht man die Lehre von den Geisteskrankheiten und ihrer Behandlung. Sie ist im Grunde ein Teil der inneren Medizin, denn die geistigen Vorgänge und ihre Störungen sind an ein Organ des Körpers, an das Gehirn, ebenso gebunden wie die wesentlich durch körperliche Zeichen sich äußernden Gehirnkrankheiten im engeren Sinne. Die Geisteskrankheiten nehmen aber insofern praktisch eine andere Stellung ein, als ihre Äußerungen sich vorzugsweise auf psychischem Gebiet abspielen, also nicht den gewöhnlichen Methoden der inneren Medizin zugänglich sind, und ferner dadurch, daß ihre Behandlung in vielen Fällen gerade wegen der Störung des geistigen Lebens ganz andere Vorkehrungen und die Trennung von den körperlich Kranken erfordert. Trotzdem muß die wissenschaftliche und menschliche Auffassung


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