Teeträume. Anna Martin
bin nie auf dem College gewesen, Rob«, sagte er. »Ich bezweifle, dass ich irgendwas Interessantes zu sagen hätte.«
»Deshalb interessiert mich deine Meinung«, widersprach ich. »Weil du keinen akademischen Blickwinkel hast, sondern einen musikalischen. Du wirst vollkommen andere Dinge sagen als die, die meine Studenten sonst so zu hören bekommen.«
Er beugte sich vor und küsste mich auf die Nase. »Ich denke darüber nach.«
Ich strahlte ihn an.
»Aber falls ich zu deiner Vorlesung komme…«
»Ja?«, ermutigte ich ihn.
»Ich bin für einen Auftritt bei einer örtlichen Theatergesellschaft gebucht. Sie führen Aida auf. Würdest du gern hingehen?«
»Ja«, sagte ich. »Sehr gerne.«
Ich warf einen Blick auf die Uhr an der Wand; während wir die Zeit damit verbracht hatten, zu reden und zu essen und dann noch mehr miteinander zu reden, war es auf Mitternacht zugegangen. Es war ein Alles-oder-Nichts-Moment – ich könnte ihn bitten zu bleiben oder wir könnten den Abend hier beenden.
Trotz meiner Hormone (diese lange vergessenen Freunde), die mich anbrüllten, ihn zum Bleiben zu bitten, hatte ich ein paar alte, romantische Vorstellungen davon, diesen Mann zu umwerben. Ich wollte mich mit ihm verabreden, die Dinge richtig angehen. Es wäre zu einfach gewesen, den Funken zwischen uns auszunutzen und danach zu handeln. Zu einfach, ein Feuer zu entfachen, das viel zu schnell ausgehen konnte.
Ich drehte mich um und fand Chris' Lippen. Langsam küsste ich ihn und ließ den Funken zwischen uns glühen, bis wir beide nach mehr verlangten. Mit einem Lachen löste er sich, vergrub dann das Gesicht an meinem Hals und küsste dort die empfindliche und so sensible Haut.
Dann stand er auf, verstand vielleicht, was ich dachte. Dass die Erwartungshaltung, die wir aufbauten, köstlich war und dass sie ausgekostet werden sollte. Ich erhob mich ebenfalls und küsste ihn erneut, ehe ich ihm still zurück zur Eingangstür folgte.
»Die Vorlesung ist Mittwochnachmittag«, sagte ich. »Wenn du kommen willst, lass es mich wissen, dann erkläre ich dir den Weg.«
»Ich weiß nicht genau, wie mein Terminplan aussieht, aber ich halt dich auf dem Laufenden«, versprach er.
Ich seufzte schwer und es juckte in meinen Fingern, ihn erneut zu berühren, als er sich seine Ledersachen wieder überzog. Chris küsste mich noch einmal, bevor er ging. Die groben Motorradhandschuhe lagen ungeschickt an meinem Gesicht.
»Nacht«, murmelte er.
»Gute Nacht«, echote ich.
Nachdem ich die Tür hinter ihm abgeschlossen hatte, schloss ich für eine Sekunde die Augen und erlaubte mir, mich in dem erregenden Gefühl dessen zu sonnen, was auch immer das hier war. Dann durchquerte ich das Apartment zum Fenster, um ihn dabei zu beobachten, wie er ein Bein über sein Motorrad schwang und die Straße hinunterbrauste.
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