Die wichtigsten Werke von Jacob Burckhardt. Jacob Burckhardt
21 und 23. Valesius bezog diese Schilderung auf die Ereignisse zur Zeit Aemilians.
234 Zosim. I, 44.
235 Hist. Aug., Firmus 2 seq. u. Aurelian. 32.
236 Matter, Hist. de l'ecole d'Alexandrie I, p. 300.
237 Strabo XVII, 1.
238 Hist. Aug., Saturnin. 11.
239 Avienus, Orbis terr. descr., vs. 329. – Gibbon, Kap. 13 taxiert die Schwierigkeit eines Kampfes gegen solche Völker, denen man nie mit einer grossen Armee folgen kann, zu gering. – Vgl. Preuss, S. 72.
240 Wahrscheinlich ein Nationalägypter; sein Name erinnert an den berüchtigten Minister der letzten Ptolemäer, an den 311 erwählten Patriarchen von Alexandrien, und andere dieses Namens.
241 Nach den Titeln im Edikt des Galerius (bei Euseb., H. E. VIII, 17) scheint auch dieser dabei gewesen zu sein.
242 Malalas, l. XII, ed. Bonn. p. 309.
243 Euseb., Chron. und Zonaras XII, 31 nehmen für die Katastrophe dieser beiden Städte einen frühern Zug des Kaisers nach Ägypten an, ersterer zum Jahr 294 (d. h. nach unserer Rechnung 291).
244 Preuss, a. a. O., S. 73.
245 Procop., Bell. Pers. I, 15.
246 Boeckh, Corp, inscr. Gr., l. c., nr. 4943.
247 Vgl. Böcking, Notitia imperii I, p. 320.
248 Vgl. L'art de vérifier les dates, Einleitung.
249 Boeckh, Corp, inscr. Gr., l. c., nr. 4681. Man wird Πολιου̃χος kaum anders übersetzen können.
250 Suidas, sub v. Diocletianus, nebst mehrern Spätern. – Es ist, wie Gibbon bemerkt, die älteste vorhandene Erwähnung der Alchymie.
251 Socrates, Hist. eccl. III, 2. V, 16. Sozom. V, 10.
252 Ihre Aufstellung in der spätem Zeit gibt die Notitia imp. Rom. I, cap. 25. 28. II, cap. 23. 24. 29. 30.
253 Oder ahnte es dennoch, wenn auch dunkel, jener späte, unter dem Namen des Apuleius gehende Heide mit seiner Weissagung, dass Scythen oder Inder oder nähere Barbaren Ägypten bewohnen werden? Apul., De natura deorum, ed. Bipont. vol. II, p. 307 s. – Seine hohe Meinung von Ägypten ist, dasselbe sei imago coeli, translatio aut descensio omnium quae gubernantur atque exercentur in coelo – ja: totius mundi templum.
254 Auson., Ordo nob. urb. Neben Rom und Konstantinopel: tertia dici fastidit.
255 Salvian., l. c. lib. VII et VIII. Noch zur christlichen Zeit blieb ein geheimnisvoller Kultus eines daemon coelestis übrig, und zwar bei den Christen selbst.
256 Vgl. Hist. Aug., Macrin. 3. Pertinax 4.
257 Die einzige Erwähnung in Aurel. Vict., Caes., und (anders) in der Epit. – Ausserdem eine verdächtige Münze.
258 Mansos Beweis, a. a. O., S. 325 ff. Mit der libyschen Pentapolis haben sie nichts zu tun.
259 S. Ammian. Marc. XXVII, 9 und bes. XXVIII, 6.
Fünfter Abschnitt
Das Heidentum und seine Göttermischung
Die letzte Zeit des Diocletian und Maximian ist durch die Martern und Blutströme der grossen Christenverfolgung in einen schrecklichen Ruf gekommen. Man hat sich vergebens bemüht, den Umfang derselben und die Zahl der Opfer auch nur annähernd zu ermitteln, ja es fehlt schon die Grundlage jeder Berechnung, nämlich ein zuverlässiges Datum über die Zahl der um jene Zeit überhaupt im Römischen Reich vorhandenen Christen. Nach Stäudlin hätten sie die Hälfte der Gesamtbevölkerung ausgemacht, nach Matter ein Fünfteil, nach Gibbon bloss ein Zwanzigstel, nach La Bastie ein Zwölfteil, welches vielleicht der Wahrheit am nächsten kömmt. Noch genauer dürfte man für den Westen ein Fünfzehnteil und für den Osten ein Zehnteil annehmen260.
Sehen wir jedoch einstweilen von dem numerischen Verhältnis ab und betrachten wir den damaligen innern Zustand der beiden grossen streitenden Organismen, Christentum und Heidentum.
Eine hohe geschichtliche Notwendigkeit hatte das Christentum auf Erden eingeführt, als Abschluss der antiken Welt, als Bruch mit ihr, und doch zu ihrer teilweisen Rettung und Übertragung auf die neuen Völker, welche als Heiden ein bloss heidnisches Römerreich vielleicht gänzlich barbarisiert und zernichtet haben würden. Sodann aber war die Zeit gekommen, da der Mensch in ein ganz neues Verhältnis zu den sinnlichen wie zu den übersinnlichen Dingen treten sollte, da Gottes- und Nächstenliebe und die Abtrennung vom Irdischen die Stelle der alten Götter- und Weltanschauung einnehmen sollten.
Bereits hatten drei Jahrhunderte das Leben und die Lehre der Christen in eine feste Form gebracht; die beständige Bedrohung und die häufigen Verfolgungen hatten die Gemeinde vor frühzeitigem Verfall bewahrt und es ihr möglich gemacht, den schwersten innern Zwiespalt zu überwinden. Sie hatte sowohl die asketischen Schwärmer (Montanisten u. a.) als die spekulativen Phantasten, welche das Christentum zum Rahmen platonischer und orientalischer Philosopheme machen wollten (die Gnostiker), glücklich von sich ausgeschieden; mit dem neusten und gewaltigsten Versuche dieser Art, dem Manichäismus, hatte der Kampf nur erst begonnen; die Vorboten des Arianismus – Streitigkeiten über die zweite Person der Gottheit – schienen so viel als beseitigt; endlich war der mannigfach obwaltende Zwist über einzelne Punkte der kirchlichen Disziplin in dieser Zeit der ecclesia pressa noch nicht so gefährlich als später in den Jahrhunderten der herrschenden Kirche, welche von solchen Dingen Anlass nahm zu bleibenden Spaltungen.
Gar vielen Dingen war noch innerhalb des Christentums