Der Blutgruppen-Code. Sandra Cammann

Der Blutgruppen-Code - Sandra Cammann


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Theorien, die Krankheiten mit Blutgruppen in Verbindung brachten. Auch wenn diese Hypothesen nicht alle wissenschaftlich belegt sind, so fand ich es doch erstaunlich, dass es immer mehr Forschungsarbeiten über den Zusammenhang von Krankheitsveranlagungen und dem Blut gibt.

      Auffällig erschien mir auch die Verbindung zwischen der Art der Blutgruppe, körperlichen Belastungsgrenzen, dem Sozialverhalten und der Ernährung. Diese für mich neuen Theorien wandte ich daraufhin an mir selbst an. Innerhalb weniger Wochen gehörten meine jahrelangen Beschwerden der Vergangenheit an.

      Die Blutgruppentheorie hat sehr viel Ähnlichkeit mit der Lehre des Ayurveda. In der alternativen Medizin ist Ayurveda als ganzheitliche Heilmethode anerkannt, wenngleich die wissenschaftlichen Beweise (noch) nicht existieren.

      Das Fundament des Ayurveda ist anders strukturiert als die bekannte Schulmedizin. Und doch ist es eine Heilmethode, welche sich anpasst und individuell ist. Die Lehre besagt, dass jeder Mensch über eine individuelle Zusammensetzung der drei charakteristischen Doshas verfügt. Die Doshas beeinflussen die Lebensenergie und bestimmen den Körperbau, die Persönlichkeit und den allgemeinen Gesundheitszustand. Die drei Doshas heißen Vata, Pitta und Kapha. Jeder Mensch hat unterschiedliche Anteile dieser Energien in sich. Auch das Schlafverhalten, die Stress-Resistenz oder Vorlieben für bestimmte Gerichte werden von den Doshas beeinflusst. Als gesund gilt ein Mensch im Ayurveda, wenn sich die Doshas im Gleichgewicht befinden.

      Es dauert eine Weile, bis man sich in dieses System eingearbeitet hat. Ayurveda-Ärzte haben bereits ein mehrjähriges Studium hinter sich, wenn sie diese Lehre praktisch anwenden. Die westlichen Denkansätze der Blutgruppentheorie hingegen sind oft einfacher zu verstehen.

      Immer suchen Menschen nach Rastern oder Systemen, um Tendenzen im Verhalten oder in der Gesundheit zu verstehen. Mit dem Wissen um die Blutgruppe können ähnlich wie beim Ayurveda Menschen in vier Typen eingeteilt werden. Diese Typen haben herausragende Charaktereigenschaften, bestimmte Anfälligkeiten für Krankheiten und unterschiedliche Voraussetzungen, was die Verarbeitung von Stress angeht. Natürlich spielen auch Bewegung und die damit verbundenen Stoffwechselprozesse eine große Rolle.

      In diesem Buch werde ich Ihnen die wichtigsten Zusammenhänge erläutern, die für eine gesunde Lebensweise in Abstimmung mit Ihrer Blutgruppe notwendig sind. Auch psychosoziale Tendenzen der einzelnen Blutgruppentypen werden vorgestellt, die von Heilpraktikern, Psychologen und einem ganzen Volk – den Japanern – seit vielen Jahren beobachtet werden. Trotz dieser Tendenzen soll dieses Buch hervorheben, dass jeder Mensch individuell, einzigartig und liebenswert ist.

      Erfahren Sie nun, warum der 0-Typ ständig in Bewegung ist, der A-Typ auf sein Herz Acht geben sollte, der B-Typ in Balance bleiben muss und der AB-Typ mit Gehirnjogging gut beraten ist.

      Sie wissen Ihre Blutgruppe nicht? Dann tun Sie Gutes und spenden Blut. Im Spenderausweis wird Ihre Blutgruppe vermerkt.

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      Eine Geschichte, die das Leben schreibt

      Es begann im Jahr 1977. In einer staubigen Turnhalle saßen plaudernde Eltern am Rand. Viele kleine Kinder sprangen vergnügt im Entenmarsch auf ein Minitrampolin. Danach wurde über eine umgedrehte Sitzbank balanciert, auf Teppichfliesen durch die Halle gerutscht und mit einem kleinen Sprung auf einen Kasten gehüpft. Die Kinder hatten Spaß wie auf einem Spielplatz.

      Eins von diesen Kindern war ich selbst. Damals war ich zwei Jahre alt. Ich wurde älter und in den Folgejahren wurden nur noch Talente beim Turnen gefördert. Mit einigen anderen saß ich oft auf der Bank. Meine Motivation zum Geräteturnen sank dramatisch. Niemals hätte ich mir damals erträumen lassen, dass Sport der wichtigste Teil meines beruflichen Lebens werden könnte.

      Erst mit 17 Jahren wurde mein sportlicher Ehrgeiz geweckt. Laufen, Radfahren, Inline-Skating und Krafttraining – ich konnte von diesen Individualsportarten gar nicht genug bekommen. Als Dauerkunde im Fitness-Studio ließ ich keinen Aerobic-Kurs aus. Mit einer kleinen Gruppe von gleichgesinnten Frauen tanzten wir die wildesten Choreographien, bis der Boden von Schweiß getränkt war. Aus faul und träge wurde athletisch und dynamisch – eine junge Frau voller Lebensfreude. Als eine beliebte Trainerin aus meinem Fitness-Studio ausfiel, fragte mich die Koordinatorin, ob ich mir vorstellen könne, selber Kurse zu geben. Mit Anfang Zwanzig absolvierte ich deshalb eine Trainerausbildung, machte etliche Fortbildungen und nahm ein paar Jahre später mein sportwissenschaftliches Studium auf. Währenddessen bildete ich selber in Fortbildungen und auf Kongressen neue Trainer aus.

      15 Jahre später – kurz nachdem unser Sohn geboren wurde – kam der körperliche Zusammenbruch. Drei Jahre lang kämpfte ich mit chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen, Bauchschmerzen und einem Gefühl der Kraftlosigkeit. Meinen Kindern ein Buch vorlesen? Das kostete mich zu viel Energie. Ich schleppte mich ins Fitness-Studio und bündelte meine ganze Kraft für die täglichen Kurse. Die Zeit davor verbrachte ich liegend auf dem Sofa. Ich dachte, so müssen sich alte Menschen fühlen. Aber so alt war ich nun wirklich nicht. Ständig diese Schmerzen und die Kraftlosigkeit – mir war klar, dass das nicht der normale Alltag einer jungen Mutter sein konnte. Doch aus ärztlicher Sicht war bei mir alles in Ordnung. Häufige Infektionskrankheiten sollen schließlich bei jungen Eltern normal sein. Aber eine Erkältung über drei ganze Monate? Mit nur wenigen Tagen Pause, bis die nächste im Anmarsch ist? Manchmal wusste ich nicht so recht, wie ich es schaffen sollte, mit dem Fahrrad von der Arbeit nach Hause zu radeln. Kraftlos und weinend stand ich einmal minutenlang am Wegesrand, bis ich mich endlich überwinden konnte loszufahren. Mit der Kraftlosigkeit kam die Depression. Meinen Körper mochte ich schon lange nicht mehr. Die überschüssigen Speckrollen an Bauch und Hüften wollten durch das Stillen meines Sohnes und den Sport einfach nicht verschwinden. Bei jedem Blick in den Spiegel sah ich eine gut genährte Mami. Tatsächlich wollte ich lieber wie ein Personaltrainer aussehen, denn das war mein Beruf. Doch authentisch ist ein Personaltrainer nur, wenn man ihm die Sportlichkeit auch ein wenig ansieht. Ich stand zu Hause vor dem Spiegel, zupfte an meinem Bauch herum, kaufte mir zu enge Jeans, schwelgte in schönen Erinnerungen und bekam davon richtig schlechte Laune. Mein Gefühl und mein Verstand flüsterten mir zu, dass es einen Weg aus diesem Dilemma geben müsste.

      An diesem Tiefpunkt angelangt, erweckte ein Buch meine Aufmerksamkeit: Die Blutgruppendiät von Dr. D’Adamo. Peter James D’Adamo ist ein US-amerikanischer Forscher und Arzt der Naturheilkunde. Er gilt als weltweiter Experte der Glykobiologie. Nach seinen Erfahrungen und Erkenntnissen sollte sich die Ernährung eines Menschen nach seiner Blutgruppe richten. Mich beeindruckten in seinem Buch die biochemischen Zusammenhänge zwischen der Ernährung und dem Immunsystem. Ich hatte wieder Hoffnung auf ein gesünderes Leben – das Leben eines aktiven Menschen mit der Blutgruppe 0. Für mich begann nun ein spannendes Experiment: Schrittweise durchbrach ich meine Ernährungsgewohnheiten. Meinen Kaffee ohne Milch trinken? Unmöglich! Auf meinen kurzfristigen Energiekick durch Nudeln verzichten? Ausgeschlossen! Ich fluchte und ich verzweifelte fast, bevor ich mich endlich sammelte. Viele Lebensmittel wurden von meinem Speiseplan gestrichen: jene, die ich nicht mehr essen sollte, und andere, die mir einfach nicht schmeckten. Oft wurde ich in Versuchung geführt, wenn ich unterwegs war. Dann schlug ich mir entweder selbst auf die Finger oder riskierte gemeine Bauchschmerzen, die mich wiederum die ganze Nacht quälten. Ich wollte nicht länger der Spielball meiner körperlichen Probleme sein. Deshalb entwickelte ich einen starken Ehrgeiz, diese gesundheitliche Lernaufgabe zu einem guten Ende zu bringen. Die Verzweiflung wich, als ich kreativ wurde. Meinen Milchkaffee trank ich zunächst mit Mandelmilch. Später ersetzte ich den Kaffee durch Matcha-Tee. Meine Brötchen am Morgen backte ich selber aus Dinkelmehl. Mittlerweile gibt es gute Waren ohne Weizen in ganz normalen Bäckereien zu kaufen, was das Zeitmanagement im Alltag doch sehr erleichtert. Seit einem Jahr verzichte ich sogar weitgehend auf Gluten. Das bedeutet: Backwaren kommen nur noch selten auf den Tisch. Dafür esse ich jeden Tag eine Handvoll Walnüsse und eine große Schale Obstsalat zum Frühstück. Ich vermeide Fertignahrung und versuche, möglichst alles frisch zuzubereiten. Mein Nahrungsanteil an Obst und Gemüse ist dadurch noch einmal gestiegen. Hinzu kommen hochwertiges Fleisch, Fisch und Eier, welche durch ihren tierischen Eiweißanteil die Grundlage für meine sportlichen Höhenflüge sind.


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