Time of Lust | Band 3 | Devote Begierde | Roman. Megan Parker
können. »Ich mag es, wenn du schwitzt«, hauchte ich verzückt in sein Ohr.
Amistad schnaubte ein Lächeln. »Fein, aber du wirst dich nicht an mir festhalten! Nimm deine Arme hinter den Rücken und sieh mich an!« Zärtlich umfasste er mit seinen Händen meinen Brustkorb und ich gehorchte, obwohl ich genau wusste, was das zu bedeuten hatte. Ich sollte meinen ganzen Körper in seine Hände geben. Er wollte mich frei schwebend über seinem Schwanz balancieren und er würde allein darüber bestimmen, wie schnell er in mich eindringen wollte, über das richtige Maß und die Tiefe. Ich verschränkte die Finger hinter meinem Rücken und blickte ängstlich in seine Richtung. Amistad führte mich von oben auf seine Schwanzspitze. Ein Teil meines Gewichts wurde noch immer von den Manschetten gehalten, die meine Beine spreizten. Ich fühlte seine pralle Eichel und wie ich mich langsam öffnete. Er zwängte sich in mich und ich schämte mich dafür, dass ich gleichzeitig meinen Mund nicht mehr zubekam, aber wenigstens sah ich die Reaktion darauf in seinem Gesicht nicht.
»Oh Gott ...«, stöhnte ich, während er meinen Oberkörper langsam absinken ließ.
»Mhmm...«, schnurrte Amistad. »Deine Wortwahl verbessert sich.«
Ich konnte nicht lachen, mir fehlte komplett der Atem und ich sank immer tiefer auf seinen Schwanz. Breit und mächtig nahm er sich jeden Platz in mir, den ich zur Verfügung hatte – und noch mehr. Ich fühlte, wie sich mein Körper an einem imaginären Grenzpfosten teilte. Aber, noch bevor er sein eigenes Limit erreicht hatte, hielt er inne, als wollte er mir Zeit geben, mich an die starke Dehnung zu gewöhnen. Nachdem ich mich zu einigen gepressten Atemzügen durchringen konnte, zog er sich ein Stück aus mir zurück und drängte gefühlvoll wieder vorwärts, er begann eine regelmäßige Bewegung, die nicht über meine Schmerzgrenze hinausging. Ich fragte mich, ob er meine Enge genießen konnte. Bald jedoch steigerte er sein Tempo. Seine Hände hielten mich fest, während er nun kräftiger in mich pumpte. Der immense Umfang, der meine intimen Muskeln dehnte, machte mich noch viel sensibler für jede Rille und Wölbung, mit der sein monströser Penis ausgestattet war. In Windeseile durchzuckte mich ein Orgasmus, wie ich ihn so noch nicht kannte. Meine Muskeln fanden kaum Spielraum für ihre Kontraktionen, sie umschlossen ihr Lustobjekt voller Gier und hielten daran fest. Fast krampfhaft zog sich der Lustreiz bis hinauf in mein Gehirn, wo im selben Moment unzählige grellrosa Feuerwerke explodierten. Ich schrie und hechelte nach Luft ...
Danach raubte eine erste Erschöpfung meine Körperspannung, aber immer noch fühlte ich die kräftige Dehnung, die er auf mich ausübte. Amistad korrigierte minimal unsere Stellung. Ich ließ meinen Kopf in den Nacken fallen, war hochsensibel und es brauchte nicht viel – ein gutes Maß tieferer Stöße, das meine Grenzen nicht verletzte – und ich befand mich schon wieder im siebenten Himmel.
Amistad hielt meinen Körper in seinen Händen und ich fühlte mich großartig. Leer und vollkommen zugleich. Und er hörte nicht auf ... Mit geschickter Technik ließ er mich von einem Höhepunkt zum nächsten fliegen ... bis der letzte rosa Stern auf meinem Firmament verglüht war.
***
Irgendwann fand ich mich in einem frisch duftenden, kühlen Bett wieder, befreit von allen Fesseln ... mit einer gewaltigen Lücke in meinem Gedächtnis ... und noch immer blind.
»Jana?«, fragte ich in die Stille.
»Ja«, antwortete sie.
Ich war erleichtert. Vorsichtig tastete ich nach ihr und zog sie in meine Arme. Ich war wieder bei ihr. Santiago hatte mir ein länger währendes Schicksal im Keller erspart. Ich war so glücklich, dass ich gar nicht wusste, wohin mit meinen Gefühlen.
Jana streichelte zärtlich über meine Haare. »Amistad hat dich gebracht ... Du warst ohnmächtig und hast zwei Stunden geschlafen«, erklärte sie.
Ein paar Stunden später kehrte mein Augenlicht zurück.
Liebe mich!
Es schien ein ungewöhnlich heißer Tag zu werden. Obwohl Jana und ich wie immer in den Morgenstunden laufen gingen, war es diesmal kaum auszuhalten, die tropische Hitze legte sich schwer auf unsere Glieder und der Rundweg der Insel kam mir so lang vor wie noch nie. Ich bewunderte Jana für ihre Unbeschwertheit, die sie trotz ihrer Behinderung aufbrachte. Wir waren ein eingespieltes Team. Die Idee mit dem Seil war genial, Jana konnte dadurch an meiner Seite fast ungehindert laufen, und ohne dieses sichtbare Verbindungsstück wäre wohl niemand auf die Idee gekommen, dass sie blind war. Bei dem kleinen Anstieg hinter der Villa machte sogar ich als Erste schlapp. Vielleicht saß mir noch der kräfteraubende Höhenflug von gestern in den Knochen. Meine Bauchmuskeln schmerzten bei jeder Erschütterung und nachdem Jana ohne mich nicht weiterlaufen konnte, beschlossen wir, uns auf einen der Felsen zu setzen und eine kurze Verschnaufpause einzulegen.
Ich wusste nicht, ob es uns erlaubt war, zu pausieren, aber ich wusste, dass Santiago bei vielem, was Jana betraf, Nachsicht zeigte. Bestimmt durften wir auch nicht fernab der Überwachungskameras einschlägige Gespräche führen, aber Gelegenheit macht Diebe und wie sollte er jemals dahinter kommen, wenn er uns nicht beobachten ließ?
»Denkst du, unsere Laufschuhe sind verwanzt?«, fragte ich Jana.
Sie lachte. »Nein, ich glaube nicht.«
»Dann können wir doch jetzt reden, worüber wir wollen! Das ist eine Lücke im System!«
Jana zögerte. »Ich verletze seine Regeln nicht! Und woher soll ich wissen, dass du es für dich behältst, wenn ich dir etwas erzähle.«
»Du vertraust mir nicht?«
»Ich traue hier niemandem«, meinte sie.
»Santiago hat bald Geburtstag!«, erklärte ich ihr freigiebig. »Ich hab es durchgehört, als wir nach Miami ins ›Empire‹ gefahren sind. Die Männer haben heimlich getan, aber so wie ich es verstanden habe, planen sie eine riesige Party für ihn!«
Jana zuckte mit den Schultern und wandte ihr Gesicht von mir ab.
»Interessiert dich auch nicht, was wir in diesem Nachtclub erlebt haben?«
Jana musste lange nachdenken, bevor sie sich zu einer Antwort durchringen konnte und ein zögerliches »Doch« über ihre Lippen kam.
Ich war froh darüber. Denn es belastete mich unheimlich und ich fand es erleichternd, ihr von Santiagos Auftritt im Empire erzählen zu können – von dem zierlichen blonden Mädchen, dass er dort auf so grausame Weise entjungfert hatte. Ich erzählte ihr aber auch von dem geheimnisvollen älteren Herrn, der Santiago kurz aus unserer Runde entführt hatte und ihm binnen fünf Minuten so nahe gekommen war, dass er ihn fast geküsst hätte – »Ray la Comte« hatte ich auf einer Visitenkarte später gelesen. Wie hochsensibel Cheyenne und Amistad auf den vermeintlichen Rivalen reagiert hatten!
Danach erzählte ich ihr von meinem Erwachen im Verlies, von der rosa Droge, von Amistad und dem Augenspray.
»Und Amistad hat dir nicht wehgetan?«, fragte sie erstaunt.
Ich seufzte. »Nein, er war vorsichtig, fast zärtlich – zumindest, soweit es in seiner Macht lag. Dafür, wie er gebaut ist, kann er ja nichts.«
»Bei mir war er noch nie zärtlich«, sagte sie. »Und ich wusste auch nicht, dass er dazu überhaupt fähig ist.«
»Doch!«, musste ich ihr widersprechen. »Ich war mir sicher, dass er das kann. Allein wegen Santiago.«
»Wie meinst du ›wegen Santiago‹?«
»Na ja, Santiago selbst steht nicht auf brutale Männer, das weiß ich aus vertraulicher Quelle, und nachdem Amistad ja auch mit Santiago schläft, musste er ja eine zärtliche Seite haben.«
»Wie kommst du darauf, dass er mit Santiago schläft und nicht umgekehrt?«
Sie hatte recht ... Wie kam ich bloß darauf, ihr das zu erzählen? So viel wollte ich gar nicht preisgeben. »Es ... es ist nur ein Verdacht«, flüsterte ich. »Ich hab mal gehört, wenn es um Männer geht, bevorzugt Santiago die passive Rolle. Ihm widerstrebt der andere Part, darum macht er das auch bei uns nie. Oder hat er dich schon einmal von hinten genommen?«