SexLügen | Erotischer Roman | Band 2. Denise Harris
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SexLügen | Erotischer Roman | Band 2
von Denise Harris
Denise Harris ist das Pseudonym der Autorin Denise R. Leitner. Sie wurde 1975 geboren und wohnt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in der sonnigen Weststeiermark, eine halbe Autostunde von Graz entfernt.Schon in früher Jugend lernte sie: Die verbotenen Früchte schmecken am süßesten.Neben Familie und Beruf widmet sie sich dem Schreiben und versucht das im Schlafzimmer Erlebte bei einem Gläschen Wein in passende Worte zu kleiden.Zu ihren Hobbys zählen Wandern in den steirischen Bergen, Wasserskifahren und vor allem ihr Mann, der ihr unvergessliche, leidenschaftliche Stunden schenkt.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2012 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © quavondo @ istock.com
Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de
ISBN 9783862771745
www.blue-panther-books.de
Prolog – März 2010
Im Dezember 2003 hatte ich sterben wollen. Ich hatte versucht, mit meinem Tod die dunklen Punkte in meinem Leben zu vergessen. Drei Jahre lang führte ich ein Doppelleben – es war eine Zeit der Lügen.
Meine Therapeutin meinte einmal, es könnte noch Jahre dauern, bis ich bereit wäre, über alles zu sprechen. Und so ist es auch. Jeden Tag kämpfe ich mit meiner Vergangenheit, und jeden Tag gewinne ich ein bisschen gegen die Dämonen, die mich quälen.
Heute bin ich glücklich. Und ich bin im dritten Monat schwanger – von einem der beiden Männer, die ich liebe. Noch weiß ich nicht, was es wird. Aber ich träume von dem Tag, an dem ich herausfinde, wessen Augen das süße kleine Wesen bekommen hat.
Ich bin froh, dass mein Leben der Täuschung, des Lugs und des Betrugs vorbei ist. Und wenn ich eines gelernt habe, dann, dass Glück nichts Dauerhaftes ist. Bei Gott, das weiß ich jetzt ...
Mein anderes Leben - November 2006
»Vergib mir Vater, denn ich habe gesündigt. Meine letzte Beichte war vor einer Woche.« In dem engen, finsteren Beichtstuhl verwandelte mein französischer Akzent jedes meiner Worte in das Gurren einer Taube. Ich war keine gläubige Christin. Ich glaubte nicht an Gott. Damit passte ich bestens zur Bevölkerungsmehrheit unseres schönen Biberstaates Oregon, mit all seinen Agnostikern und Atheisten.
»Sprich, mein Kind.« Reverend O’Malleys Stimme klang kräftig. Zuversichtlich. Alles wird gut werden, schwang in jeder Silbe mit.
»Ich ... ich habe unkeusche Gedanken, Reverend. Ich denke immerzu an Sex.«
»Ohhh.«
»Ich träume von wilden, hemmungslosen Vereinigungen. Von Männern, mit denen ich nicht verheiratet bin. Von Männern, die mich benutzen. Von Männern, die mich nicht lieben, sondern nur begehren.«
»Ah ... Oh.«
»Ich träume von harten ... wirklich, wirklich harten Schwänzen. Knüppelharten Schwänzen. Dick ... prall ... und lang. Pulsierend und fleischig. Von Hoden, die literweise ihren Samen in mich ergießen. Von Hoden so groß wie ... wie Hühnereier.«
»Ah ...« War das ein Stöhnen? »Ich ... ich weiß, was dir hilft, mein Kind.«
»Was, Reverend? Sprecht bitte. Soll ich mich diesen Männern hingeben, die mir jeden Tag wollüstige Blicke zuwerfen? Die mich mit ihren Blicken ausziehen? Darf ich sie endlich in mir spüren? Stoß für Stoß? Zoll für Zoll? Diese langen ... dicken ... Schwänze? Schwänze, die bis auf den letzten Tropfen in mir abspritzen?«
»I-Ich werde dich auf den rechten Weg zurückführen, mein Kind.«
Meine Hand glitt über den Innenschenkel unter meinem Rock. Vorsichtig. Ich wusste, dass Reverend O’Malley das sehen konnte. Und ich sah auch, was er tat. Hitze stieg in mir auf.
»Ich streichle mich, Reverend. Ich streichle mich jeden Tag. Doch mein Verlangen wird nicht gestillt. Die Sehnsucht verzehrt mich. Und ich bin immer feucht! So unheimlich feucht!«
Die Tür zum Beichtstuhl öffnete sich. Blendendes Licht drang zu mir herein. Ich blinzelte und erkannte in dem hellen Schein die Silhouette von Reverend O’Malley. Anfang vierzig. Gut gebaut. Sehr gepflegt. Eine heftige Erektion zeichnete sich unter seinem Talar ab. Vertrauensvoll hob ich die Hand. Wohin würde er mich führen?
Er fasste mir an den Rock. An meinen Slip. Der weiche Seidenstoff rieb an meiner zum Überlaufen erregten Spalte. Atemlos nahm ich aus den Augenwinkeln wahr, dass für Allerheiligen doppelt so viele Kerzen für den Altar gestiftet worden waren. Draußen auf den Friedhöfen wälzten sich gespenstisch die Oktobernebel über die geschmückten Gräber. Mein Reverend zog mich hinter sich her und ich folgte ihm durch seine Kirche.
Die »Mother Therese« stand auf den Grundmauern des ältesten Gotteshauses im Westteil der Stadt. Gegründet um 1822, als »The Clearing«, der Ort, der später mit sechshunderttausend Einwohnern Portland werden sollte, noch keine achthundert Bewohner zählte.
Es roch nach Weihrauch. Nach heißem Wachs. Blumen.
Das Licht der herbstlichen Spätnachmittagssonne fiel durch die bunten Fensterscheiben hoch über dem Altar. Grüne, gelbe, rote und blaue Farbkleckse tanzten über unsere Körper. Reverend O’Malley drückte mich an sich. Er wollte mich. Er wollte meinen Körper. Aber durfte er denn das? Er war doch Priester! Ich hob abwehrend die Hände.
»Gott, du bist so schön! Ich muss dich haben«, stöhnte er. »Komm mit! In mein Büro.«
Ich schüttelte das Haar aus der Stirn und stieß ihn fort, mit gesenktem Kinn und lockendem Wimpernschlag.
»Non«, antwortete ich fest. Ich sehnte mich nach der einladenden Dunkelheit des Beichtstuhls. Doch dort wäre es nicht dasselbe gewesen. Dort wäre es verlogen gewesen. Hier war der richtige Ort. Ich verlor mich in dem Farbenspiel der bunten Scheiben. Das Licht beschützte mich. Vielleicht weil Gott zusah?
Wie eine unberührbare Statue badete ich in dem hellen Schein. Unnahbar und unschuldig. Meine Hände folgten den zart geschwungenen Rundungen meines Körpers. Streichelten meine Schenkel, meine Hüften. Meinen Po. Ich zeigte Reverend O’Malley, wo und wie ich gern berührt werden wollte. Die Bluse befreite sich aus meinem Lederrock. Die Knöpfe öffneten sich. Der Rock rutschte hoch.
»Ich muss dich haben«, keuchte er wie ein verwundetes Tier. Seine Hände nahmen Besitz von meinen Brüsten. Seine wunderschönen Finger, seine gepflegten Fingernägel strichen über meine Haut. Ich drehte mich und floh vor seinen Berührungen. Lehnte mich provozierend gegen den Altar und wandte mich von ihm ab.
Kühle Luft strich über meine Haut. Meine kehligen Atemzüge drangen durch die düstere Stille der gottverlassenen Kirche. Die dunklen Eingänge hungerten wie einsame Raubtiere nach verlorenen Seelen. Niemand erhob sich von den leeren Sitzreihen, um gegen diese Gotteslästerung zu protestieren.
Mit dem Rücken zum guten Reverend ließ ich meinen Rock zu Boden gleiten. Darunter trug ich schwarze Spitzendessous und seidenglänzende Strümpfe, die mit Strapsen an Ort und Stelle gehalten wurden.
Anmutig stieg ich mit den schwarz-glänzenden High Heels aus dem Kleiderbündel zu meinen Füßen und wiegte meine Hüften in sanften Bewegungen. Mit dem sündig rot lackierten Nagel meines Zeigefingers fuhr ich über die massive Granitplatte des Altars. Unendlich langsam kreiste ich um die eigene Achse und streckte dem Reverend meinen Po entgegen. Ich fühlte seinen Blick auf den strammen apfelförmigen Pobacken.
Mit den Enden meiner Bluse spielend, drehte ich mich und setzte mich auf den Altar. Ich hob mit den Fingerspitzen meinen Slip an und offenbarte das feuchte, teilrasierte Paradies zwischen meinen Beinen, das nur darauf wartete, von Reverend O’Malley zurückerobert zu werden. Tropfen meiner Lust benetzten den harten Granit.
»Danielle, du bist verrückt ...«, stöhnte Reverend O’Malley und ließ seine Finger begierig über meine Oberschenkel wandern. Ich schlüpfte aus meiner Bluse und