SexLügen | Erotischer Roman | Band 2. Denise Harris

SexLügen | Erotischer Roman | Band 2 - Denise Harris


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mein Kunde. Ausschließlich mein Kunde. Den hatte ich mir selbst erarbeitet. Ich rutschte auf dem Sitz hin und her. Meine Pobacken brannten von seinen Schlägen. Mühsam unterdrückte ich ein Stöhnen.

      »Also gut. Du hast heute Abend noch einen Kunden, Kleines. Der ewig quengelnde Quentin verlangt nach dir.«

      Auch das noch!

      »Bruce, ich bin erledigt. Wirklich.«

      »Jetzt mach mir keinen Kummer, ja? Du hast selbst gesagt, du möchtest mehr arbeiten und mehr Geld verdienen. Unser Quentin wünscht sich meinen Top-Hasen und den bekommt er. Bitte enttäusch mich nicht schon wieder. Ich hatte dich bei der morgigen Halloween-Party fix eingeplant.«

      »Bruce«, versuchte ich es noch einmal. »Ich habe auch ein Privatleben – und in dem dreht sich nicht alles nur ums Beine­breitmachen.« Halloween war für meinen siebenjährigen Sohn reserviert. »Du hast gesagt, du würdest das respektieren.«

      »Tu ich auch, Kleines«, tat er verständnisvoll, »aber Arbeit ist Arbeit und, eine Autorin wie du, weiß besser als ich, wie der Spruch weitergeht.«

      »Ja, Bruce«, gab ich zurück. »Aber dieser Quentin ist ... ist ...«

      »Also, bist du dabei? Oder ...« Er musste den Satz nicht vollenden. Verdammt, ich konnte es mir nicht leisten, dass er sich jemand anderen suchte. Wie fand er nur immer die richtigen Worte? Er klang schon wie mein Ex-Verleger.

      »Na gut.« Ich seufzte. Dabei hatte ich mir vorgenommen, mich in Zukunft von diesem unheimlichen Quentin fernzuhalten. »Schieß los.«

      »Er hat dich die üblichen drei Stunden gebucht. Dasselbe Hotel, dieselbe Suite. Gib dein Bestes.«

      Suite! Sogar Junior-Suite war noch geschmeichelt. Ich sah auf meine Armbanduhr und unterdrückte mühsam einen Fluch. Damit würde ich wieder nicht vor zwei ins Bett kommen. Ich sehnte mich nach einer Prise »Raketentreibstoff«.

      »Das war das letzte Mal, Bruce, und sag unseren Stammkunden endlich, sie sollen mich im Voraus bezahlen. Hinterher wirkt das immer so ... so ...«

      Doch Bruce hatte schon aufgelegt.

      ***

      Es war eines der exklusiveren Hotels mit angeschlossenem Restaurant in der Nähe des Flughafens. Eine Passagiermaschine hob von der Startbahn ab und stieg in den rötlichen Abendhimmel. Ich verschwendete keinen zweiten Blick an sie. Zielstrebig trat ich in die nach Internationalität duftende Lobby und steuerte den Aufzug an. Meine High Heels klapperten über den Steinboden mit der Regelmäßigkeit eines Metronoms.

      Der Portier war mittlerweile gewohnt, mich zu jeder Tages- und Nachtzeit aufkreuzen zu sehen. Er blickte kurz von seiner Zeitschrift auf, nahm aber kaum merklich Notiz von mir. Mehr als einen Kunden hatte Bruce’ Agentur von ihm vermittelt bekommen. Er kannte seine Gäste und wusste, welche Wünsche diese hegten. Dafür revanchierten wir uns mit einem üppigen Trinkgeld.

      Mir war nicht mehr wohl, seitdem die Cops dieses Hotel und seine Gäste im Visier hatten. Im Sommer wäre ich um Haaresbreite einem Undercover-Bullen ins Netz gegangen. Nicht irgendeinem Bullen. Einem besonderen. Mir schauderte bei dem Gedanken die ganze Fahrt nach oben, bis ich endlich aus dem Lift stieg.

      Quentin öffnete die Tür seines Hotelzimmers und reichte mir, die Augen starr auf den Boden gerichtet, das Kuvert mit dem Sklaventribut. Er war nackt, bis auf das Lederhalsband mit dem Eisenring um seinen Hals.

      »Danke, dass Ihr so schnell kommen konntet, Herrin.«

      Ich schritt gebieterisch in die Suite.

      Das Zimmer war nicht das Teuerste. Nicht das Schönste. Aber es erfüllte seinen Zweck. Hier fand üblicherweise Sex zwischen zwei Menschen statt, die sich nicht kannten. Menschen, die nicht miteinander verbunden waren und es auch nicht auf Dauer sein wollten.

      »Alors, du warst also wieder ungezogen, du Wurm?« Eine canyontiefe Unnahbarkeit trennte uns, magisch verstärkt durch meinen Akzent. Ich war der wahrgewordene Traum einer französischen Herrin, die sich ganz Amerika untertan machte.

      Er starrte gebannt auf die Rückseite meines Lederminis. Spermaflecken. Mit dem geübten Blick eines leidenschaftlichen Voyeurs verfolgte er jeden meiner Schritte.

      »Und du wagst es, mich von meinen Vergnügungen wegzuholen?« Ich drehte mich herum. Genau so, dass er die milchig weißen Flecken im Auge behalten konnte.

      Sein Schwanz ruckte wippend nach oben. Sein Schwellkörper füllte sich pumpend mit Blut. Heftig atmend betrachtete er die Flecken. Spermaflecken bedeuteten, dass ich Sex gehabt hatte. Er wusste, dass mich zumindest ein Mann so berührt hatte, wie ich es ihm nie gestatten würde. Der Gedanke erregte ihn. Und mich auch.

      »Ja, ich habe mich prächtig amüsiert«, säuselte ich trunken von der süßen Erregung, die in der Luft lag. »Amüsiert mit einem Mann, der eine Frau zu befriedigen weiß. Ich habe mich von einem Mann ficken lassen, der von einem elenden Wurm wie dir nicht einmal Notiz nehmen würde. Knie nieder, Sklave!« Ich holte die neunschwänzige Katze aus meiner Handtasche. »Leck den Spermafleck von meinem Rock.« Ich schlug leicht auf meine Pobacke. Autsch. Tom, der Bastard, hatte ganze Arbeit geleistet.

      Quentin rutschte auf den Knien um mich herum und leckte mit der Zunge über das schwarze Leder. Ich konnte nicht entscheiden, ob die Flecken von Reverend O’Malley stammten oder von Tom Langdon. Das war ohne Bedeutung. Sie erfüllten, ohne dass ich es geplant hatte, bei diesem Spiel mit Quentin eine nette Rolle. Nichts ging über Improvisation!

      Mein Gesäß brannte noch immer von Toms Schlägen. Ich entzog die Pobacken Quentins Zunge. »Nun, mein Sklave, wie kann dich deine Herrin heute bestrafen? Hast du meinen Drink und meinen Imbiss bestellt?«

      »Beides kommt wie immer in ein paar Minuten«, beeilte sich Quentin zu stammeln.

      »Hast du mein Bad eingelassen?«

      »Natürlich. Nicht zu heiß, wie Ihr es wünscht.«

      Himmlisch. Ich ließ mich zu einem Lächeln hinreißen. Quentin war wahrscheinlich ein braver Kerl. Wenn bloß diese finstere Seite nicht an ihm gewesen wäre. Er jagte mir Heidenangst ein. Dabei hätte er sich gut als Butler gemacht. Aber abgesehen von der Angst gab es schlimmere Arten, drei Stunden totzuschlagen. Das Bad würde wahre Wunder wirken.

      »Folge mir!« Ich ging voran in das flirrend hell erleuchtete Badezimmer und prüfte mit dem Zeigefinger die Temperatur des Badewassers. Perfekt.

      »Wasch dir die Hände. Mit Seife.«

      Er folgte meiner Anweisung und trocknete seine Hände gründlich ab.

      »Runter auf den Boden.« Ich streckte ihm den Fuß entgegen. »Zieh mir die Schuhe aus. Aber wage es nicht, meine Beine anzufassen.«

      Er bemühte sich schwer atmend, mir die High Heels abzustreifen, als es geschah. Vor lauter Zittern berührte er mein linkes Sprunggelenk.

      Ich holte mit der Peitsche aus.

      »Vergebung, Herrin. Ich war ungeschickt. Es passiert sicher nicht wieder.«

      »Du kennst die Regeln, Quentin. Versagen ist keine Option. Los, rüber zum Hocker! Beug dich vor. Hoch den Arsch!«

      Über den Badezimmerschemel gebeugt, streckte er mir seinen schwabbeligen Hintern entgegen.

      »Fünf Peitschenhiebe.«

      Das Velourleder zischte durch die Luft. Zwischen jedem Schlag zählte ich stumm zehn quälend lange Sekunden. Tiefrote Striemen zogen sich über seine blasse Haut. Gequält sah er zu mir auf.

      »Und jetzt den anderen Schuh.«

      Diesmal schaffte er es ohne Fehler.

      »Brav, mein Sklave.« Ich sah über ihn hinweg, als wäre er meines Blickes nicht würdig. »Ich habe heute etwas Besonderes für dich. Wenn du brav bist, darfst du mir zusehen, wie ich mich ausziehe. Willst du brav sein?«

      »Oh ja«, bettelte er.

      »Schließ die Augen und wage es nicht zu blinzeln


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