SexGier | Erotische Geschichten. Bele Random
Abend?«, fragte er ohne Begrüßung.
»Immer«, war Tessas kurze Antwort.
»Wir müssen uns diesmal woanders treffen. Ich hol dich ab?«
»Nein, du holst mich nicht ab«, sagte Tessa scharf.
»Entspann dich. Einen Versuch war es doch wert.«
»Sag einfach, wo ich dich finde!«
Robert gab Tessa die Adresse und fügte hinzu: »Meine Schwester wohnt da. Und sie hat ein tolles Bett.«
Jetzt begriff Tessa. Die Fesselspiele mit Robert waren in seinem Bett schlecht möglich. Trotzdem fand Tessa den Vorschlag etwas seltsam.
»Und sie kommt auch nicht unverhofft oder macht mit?«
»Um Himmels Willen. Sie ist die personifizierte Prüderie. Nein, sie kommt bestimmt nicht vorbei. Sie ist mit ihrer Familie in Griechenland, Urlaub machen. Ich bin der Schlüsselverwalter für diese Zeit.«
»Das klingt schon besser. Soll ich etwas mitbringen?«
»Nein, meine Schöne. Ich bin bereits bestens vorbereitet. Ich kann es kaum erwarten. Mein Lümmel macht sich schon wieder selbstständig, wenn ich mir vorstelle, wie du nackt vor mir liegst, mit gespreizten Beinen.«
»Vorfreude ist die schönste Freude. Wann soll ich da sein?«
»Wie du willst.«
»Dann um sieben.«
Tessa wiederholte noch einmal die Adresse und dann verabschiedete sie sich.
Wenig später klingelte ihr anderes Handy.
»Hi, Vicky«, ging sie ran.
»Hallo, Tessa. Ich wollte noch mal nachfragen, wann wir uns heute treffen. Und kannst du mir deinen grünen Schal mitbringen. Ich habe immer noch diesen hässlichen Ausschlag am Hals.«
»Na klar, kann ich machen. Ziehst du den Hosenanzug an?«
»Jawohl, der macht mich sexy, oder?«
»Ja, der steht dir echt gut, natürlich nur mit meinem grünen Schal dazu.«
»Ach Tessa, ich freu mich. Wir waren so lange nicht mehr tanzen. Du und deine ständigen Termine.«
»Äh, Vicky …« Tessa druckste herum.
»Was? Sag jetzt nicht, dass du keine Zeit hast.«
»Doch, aber können wir uns erst gegen elf treffen? Ich habe vorher noch ein Date.«
»Na wenn’s denn sein muss. Ich dachte, wir gehen vorher noch was essen. Na ja, egal. Sehe ich eben noch schlanker aus. Vor elf ist sowieso noch keine Stimmung im Club. Mit wem triffst du dich? Mister ›Rücksicht‹? Oder ist schon wieder ein anderer aktuell?«
»Nein, immer noch Mister ›Rücksicht‹.«
»Ich verstehe gar nicht, warum? Ist er dir noch nicht langweilig geworden. Die Netten, Rücksichtsvollen passen doch gar nicht zu dir.«
»Gerade heute wird’s ja spannend. Eine Premiere sozusagen.«
»Oh Gott, Tessa, ich will es gar nicht wissen. Du bist so blauäugig. Du kennst die Männer gar nicht richtig und lässt dich auf seltsame Dinge mit ihnen ein. Lass dich ja nicht anketten oder so was!«
»Genau das habe ich vor.«
»Bist du bescheuert«, sagte Vicky jetzt ernsthaft böse. »Du hängst dann gefesselt an der Wand und er kann mit dir machen, was er will.« Vicky redete sich in Rage. »Er kann dich schlagen, dir richtig wehtun und du kannst nichts machen. Vielleicht holt er auch noch seine Kumpels und die vergewaltigen dich dann, einer nach dem anderen. Oder er ist ein Serienmörder und quält dich zu Tode.«
Tessa musste laut lachen.
»Das ist überhaupt nicht komisch«, meinte Vicky total ernst.
»Nein, ist es nicht. Es ist spannend, es ist der Kick, den ich brauche.«
»Tessa, irgendwas ist in deiner Kindheit gewaltig schief gelaufen. Du gehörst zum Psychologen. Aber ich mag dich. Ich weiß, dass dir andere Dinge im Leben wichtig sind. Sei vorsichtig, ja?«
»Ich schick dir die Adresse, falls er mich doch aufschlitzt und ich nicht in den Club komme.«
»Nicht lustig!«
»Bis später, meine liebste Vicky.«
»Hoffentlich.«
Tessa legte mit einem Lächeln auf. Was für ihre Freundin ein Schreckensbild war, erregte sie. Gehörte sie deshalb wirklich zum Psychologen?
Tessa dachte kurz über die Worte ihrer Freundin nach, sehr kurz. Das Kribbeln in ihr und die Vorfreude konnten nicht falsch sein. Sie legte das Handy weg und machte sich pfeifend über ihre angefangene Hausarbeit her. Ihre Laune war auf dem Höchststand.
Als sie damit fertig war, widmete sie sich ihrer Körperpflege, was bei dem großen Rundumprogramm schon zwei Stunden in Anspruch nahm. Sie war bereit für ihr Date. Fast. Eine wichtige Kleinigkeit fehlte noch. Sie holte ihr knallrotes Notizbuch aus der Kommode und nahm den innenliegenden Kugelschreiber in die Hand. Premiere siebenundfünfzig, schrieb Tessa unter die letzte Eintragung. Hinter ihrer akkurat geschriebenen Überschrift setzte sie einen Doppelpunkt und malte einen exakten kleinen Kreis. Unter den Smiley, der noch kein Gesicht hatte, schrieb sie: »Fesselspiele mit Mister ›Rücksicht‹.«
***
Am vereinbarten Treffpunkt war kein Mensch zu sehen. Überhaupt war die Gegend sehr ruhig. In dem neuen Mehrfamilienhaus, mit einem sehr gepflegten Grundstück, schienen noch nicht mal alle Wohnungen belegt zu sein. Tessa schaute nach allen Seiten. Es war schon nach sieben. Da wurde hinter ihr die Haustür geöffnet und Robert grinste ihr entgegen.
»Was ist das denn für ein Geisterhaus?«, fragte Tessa, als sie ihm entgegenging.
»Ein sehr schickes«, meinte Robert. »Die Mieten sind allerdings auch so schick, dass der Besitzer keine Mieter findet.«
Tessa war beeindruckt, als sie den Fahrstuhl betraten. Alles war frisch und sauber, roch neu und soweit sie davon Ahnung hatte, fachmännisch und mit sehr guten Materialen gebaut.
»Warte nur ab, wenn du die Wohnung siehst. Die ist auch vom Feinsten. Nicht mein Geschmack, zu nobel, aber sehr edel.«
»Verdient deine Schwester so gut?«, fragte Tessa.
»Nein, aber ihr Mann.«
Nobel war das richtige Wort, stellte Tessa fest, als sie die Wohnung betrat. Im Wohnzimmer dominierten hellblaue Farben in Kombination mit weißen Möbeln. Die offene Küche war im mediterranen Stil angepasst. Alles sah furchtbar stilvoll und teuer aus, wie aus einem Werbeprospekt eines Einrichtungshauses.
»Ihr Mann ist Innenarchitekt«, sagte Robert, als er Tessas Blicke durch die Wohnung schweifen sah.
»Schau dir das Bad an! Oder nimm am besten gleich ein Bad. Dann zeige ich dir unsere Spielwiese. Es ist alles vorbereitet.«
Mister »Rücksicht« küsste Tessa auf den Hals.
»Du kannst gleich nackt kommen«, raunte er ihr ins Ohr.
Das Bad war toll. Tessa hätte sein Angebot am liebsten angenommen. Doch schon das Einlassen des Wassers in die riesige Wanne musste ewig dauern. Das wäre auch eine schöne Spielwiese, ging es Tessa durch den Kopf. Außerdem hatte sie vorhin erst geduscht. Stattdessen roch sie an Parfüms, probierte Lotionen aus und kontrollierte ihr Make-up.
Tessa sah in den Spiegel. Sie hatte ihr Haar offen gelassen. Wallend fielen die schwarzen Strähnen bis zu ihren Schultern. Sie war bereit und verließ das Bad.
Robert war weder zu sehen noch zu hören.
»Robert?«, rief sie in den großen Flur.
»Hier, die angelehnte Tür.«
Tessa schob sie auf und musste Luft holen. Das sollte