Lass mich kommen! Erotischer Roman. Julia Hope
So etwas konnte sie in größte Schwierigkeiten bringen, was ihre Stelle als Dozentin und ihre akademische Laufbahn anging. Andererseits wollte sie erst recht nicht aufgemacht wie die Porno-Version eines Dienstmädchens hier in der Tür stehen und mit Rachel argumentieren. Es brauchte nur einer ihrer Nachbarn vorbeizukommen ... Und schließlich war das Kind in gewisser Weise bereits in den Brunnen gefallen: Dass Rachel sie überhaupt in dieser Aufmachung zu Gesicht bekommen hatte, war schlimm genug.
Also trat sie stumm und von der Situation sichtlich überfordert zur Seite und ließ ihre Schülerin eintreten.
Rachel stolzierte gutgelaunt an ihr vorbei. »So lebst du hier also«, stellte sie fest. »Bisschen klein, aber mehr ist wohl nicht drin von einem Dozentengehalt, oder?« Sie sah sich ungeniert um und schritt weiter durch den Flur. »Gar nicht mal so spießig für dein Alter. Jedenfalls nicht so schlimm, wie ich mir das vorgestellt hatte.«
Sandra schloss die Tür zum Treppenhaus und versuchte, ihre Gedanken zu sammeln.
Währenddessen warf Rachel einen Blick ins Schlafzimmer. Sie grinste Sandra kurz an, als ob sie schon wusste, dass Frank dort seine diversen Mädchen durchvögelte, während Sandra in einem Nebenraum zu warten hatte. Dann stiefelte Rachel weiter ins Wohnzimmer.
Sandra folgte ihr. »Hör zu, Rachel ...«, begann sie.
»Na!«, schnappte Rachel sofort mit einer herrischen Geste. »Wir wollen mal nicht deinen Platz vergessen. Für dich bin ich natürlich immer noch Ms Wentworth.« Das Ganze schien für sie halb ein sadistisches Spiel, halb absoluter Ernst zu sein.
Sandra unternahm einen erneuten Anlauf. »Du kannst nicht ... Ms Wentworth, Sie können nicht ...«, stammelte sie. »Ich weiß nicht, ob wir das machen können.«
Rachel zog eine Braue hoch. »Was machen?«, fragte sie.
»Wir können ... Hören Sie, das geht doch so nicht. Ich würde mein Privatleben und meine berufliche Tätigkeit eigentlich gern getrennt halten.«
Rachel lachte laut los.
Sandra lief bei dieser Reaktion ein Schauer über den Rücken. »Na, dazu ist es jetzt ja wohl eindeutig zu spät«, stellte ihre Studentin fest und ließ sich auf die Couch fallen. »Frank hat mir schon einiges über eure perversen Spiele erzählt. Und wenn du nicht möchtest, dass das an der Uni ganz schnell die Runde macht, dann solltest du wirklich das tun, was ich von dir verlange.«
»Bitte ...«, flehte Sandra, aber weiter fiel ihr in diesem Moment nichts ein. Sie fühlte sich wie überflutet von einer Woge der Demütigung.
»Übrigens weiß ich auch, dass du für deinen Herrn verschiedene Gespielinnen im Internet akquirierst. Es ist dir womöglich nicht ganz klar gewesen in deiner Beschränktheit, aber einige von ihnen studieren ebenfalls an unserer Uni. Zwar nicht in deinem Fachbereich, aber das ändert ja nichts. Also erzähl mir nichts von dem Verwischen der Grenzen zwischen beruflich und privat oder so’n Zeug. Wenn das herauskommt, bist du wirklich geliefert.«
Sandra stand als zitterndes, von der Situation immer noch komplett überfordertes Bündel vor ihrer Besucherin. Die ganze Zeit, in der sie angstvoll gewartet hatte, hatte sie schon befürchtet, dass der Nachmittag ein Albtraum werden würde. Aber sie hatte niemals damit gerechnet, dass er dermaßen übel werden würde. Auf einmal drohte ihr ganzes Leben über ihr zusammenzubrechen. Es wollte ihr einfach nicht gelingen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
»Heb dein Röckchen hoch«, verlangte Rachel plötzlich.
»W-was?«
»Jetzt! Verdammt noch mal.«
Plötzlich spürte Sandra, wie der Widerstand in ihr zerbröselte. Dieses Miststück hatte sie tatsächlich in der Hand. Aus ihrer mehr oder weniger freiwilligen Demütigung durch Frank war auf einmal eine erzwungene geworden – und, Teufel nochmal, wie dieses Gefühl noch viel tiefer in sie hineinfuhr, sie noch heftiger aufwühlte als alles bisher Erlebte zuvor!
Mit zitternden Händen hob sie ihren Rock in die Höhe und präsentierte Rachel ihre nackte Muschi.
Ihre Studentin schnalzte mit der Zunge. »Schau an«, sagte sie. »Vielleicht ist ein klarer Befehl wirklich alles, was du brauchst. Komm näher.«
Fügsam trat Sandra dicht an ihre Besucherin heran. Sie fühlte, wie sich ihre Brust zusammenschnürte, bis sie kaum mehr atmen konnte.
»Ist es wahr, dass Frank dir verbietet zu kommen, während er durch die Betten turnt? Wie lange ist es her, seit du deinen letzten Orgasmus hattest?«
»D-drei Wochen«, stotterte Sandra. Und selbst das war ein verbotener gewesen, erinnerte sie sich.
»Schaaarf!«, befand Rachel. Dann prustete sie wieder mit ihrem gehässigen Lachen los und kriegte sich kaum ein.
Sandra stand mit purpurrotem Kopf und leicht gespreizten Beinen vor ihrer Studentin und wusste noch immer nicht, was sie sagen sollte.
»Aber deine Muschi berühren lässt er dich schon, oder?«, wollte sie wissen. »Du darfst dir einen abschubbern, solange du nicht kommst?«
»Ja«, presste Sandra hervor. »Er hat mir nur den Orgasmus verboten. Oft soll ich mich sogar befriedigen – solange ich nicht komme.«
Rachel lachte wieder. »Na, das kannst du mir später noch oft genug zeigen. Ich kann mir vorstellen, dass du auch dabei ein herrliches Bild abgibst. Jetzt kümmer dich erst mal um deinen Job.«
»W-was?«
»Na, du hast doch extra dieses schicke Kostümchen angezogen! Dann mach hier mal sauber. Ich will schließlich wissen, wie du dich anstellst, bevor ich dich in meine eigene Wohnung lasse.«
Einen Moment lang starrte Sandra Rachel ungläubig an. Dann trat sie wie in einer leichten Trance zu ihrem Sideboard hinüber, zog Möbelpolitur und ein Tuch aus einer Schublade hervor und machte sich daran, Staub zu wischen.
»Du könntest dabei ein bisschen mit dem Hintern wackeln«, wies Rachel sie fröhlich an. »Wenn du deinen Job gut machst, darfst du zur Belohnung gleich danach meine Stiefel sauberlecken.«
Sandra nickte gehorsam. Ihre Kehle war wie zusammengeschnürt.
Freitag, 30. April 2010
Sandra lag nackt auf dem Teppich in ihrer Wohnung. Ihre Brust hob und senkte sich unter ihren heftigen Atemzügen. Und zwischen ihren Beinen drohte sie geradewegs zu zerfließen.
Über ihr kauerten Rachel und Frank. Sie waren sichtlich ebenso belustigt wie fasziniert von dem Anblick, den Sandra bot.
»Zeige mir, wie du es machst, dieses Orgasmuskontrollding«, hatte Rachel ihn aufgefordert, und Frank hatte ihr gern diesen Gefallen getan. Sandra hatte keine Ahnung, wie lange sie für dieses Pärchen, das sich da gefunden hatte, jetzt schon als Sexspielzeug zur Verfügung gestanden hatte, immer hart am Rand der Verzweiflung. Es mochten Stunden gewesen sein. Stunden, in denen die beiden wechselweise ihre Scham mit sanften Streicheleinheiten liebkosten, dann urplötzlich zu rabiatem Fingerficken umschalteten, danach wieder den Vibrator aus Sandras Nachttisch zur Hilfe nahmen ... Und alles, was Sandra tun konnte, war dazuliegen, sich zu winden vor unerfüllter Lust, zu betteln und zu flehen.
»Bitte«, sagte sie und blickte tief in Rachels graublaue Augen, »lassen Sie mich kommen. Bitte, bitte, bitte, bitte, lassen Sie mich kommen. Ich halte es nicht mehr aus!« In Sandras Augen schimmerten Tränen.
Aber Rachel war unerbittlich. Wieder ließ sie den Vibrator um Sandras Muschi herumkreisen, achtete dabei darauf, die Vagina oder gar die Klitoris selbst nicht zu berühren. Sandra biss sich wimmernd auf die Lippe, schnappte im nächsten Moment heftig nach Luft. Frank war versunken in ihr Mienenspiel der Hilflosigkeit. Jetzt näherte sich der Vibrator ihrer Möse von unten. Sandra schluckte, leckte sich unwillkürlich über die aufgesprungene Lippe. Ihr Unterleib zuckte zurück, als ob er so dem summenden Gerät ausweichen konnte, aber natürlich vergebens. Sandra stöhnte, stieß einzelne Wörter und Wortfetzen hervor, die keinen Sinn ergaben. Sie bog sich, ihr Unterleib zuckte vor und zurück wie ein pulsierendes Organ. Sandras Stöhnen