Der Assistent 2 | Erotischer Roman. Jones Susan Morrow
dem Tier hingibt, das in ihm steckt.
»Chéri«, sagt er leise, die Lippen zusammengepresst. »Ich habe dich vermisst.« Dann schließt er die Augen.
Und als sie sein Zucken tief in sich spürt und diesen kurzen Moment der Kontrolllosigkeit in seinem Gesicht erkennt, diese wenigen Sekunden, in denen die Muskeln zittern und er die Beherrschung verliert, schreit sie ihm ihre ganze Lust, ihre Wut, ihre Verzweiflung entgegen, während sich ihr Becken lustvoll pulsierend minutenlang um seinen langsam in ihr erschlaffenden Schwanz legt.
Kapitel 3
Er raucht. Sie hat den Kopf auf seinen Schoß gelegt und atmet mit geschlossenen Augen das süße Parfüm ihrer beider Lust ein, das sie geschaffen haben. Die Pheromone füllen den ganzen Raum, dieses Zimmer, das noch immer dunkel ist, nur schwach erleuchtet von den Lichtern der Straße.
»Warum hast du dich nicht gemeldet?«, fragt sie und wagt nicht, die Augen zu öffnen und ihn anzusehen. Ihr Körper zittert, fürsorglich zieht er eine weiche Wolldecke über sie, doch ihr ist nicht kalt.
»Ich wollte dir Zeit geben, Chéri«, sagt er leise und hält ihr die glühende Zigarette vor den Mund, an der sie hastig zieht, nur um den weichen, von ihm feuchten Filter zwischen die Lippen zu nehmen, als nähme sie so einen Teil von ihm in sich auf. »Ich war mir nicht sicher, ob du mich noch willst. Ob ich dich noch will.«
Seine Ehrlichkeit verblüfft sie. »Zu welchem Schluss bist du gekommen?« Ihre Hände versteifen sich, Angst vor der Wahrheit.
»Das hast du doch gesehen«, antwortet er und lacht leise. »Ich habe auf ein Zeichen von dir gewartet, und als ich dich heute Nachmittag vor dem Büro gesehen habe, wusste ich, dass die Zeit gekommen ist.« Er küsst sie auf die Stirn und drückt die Zigarette im sauberen Aschenbecher aus.
»Ja«, sagt sie und seufzt wohlig. »Nicht nur die Zeit ist gekommen.« Schmunzelnd presst sie die Schenkel aneinander, um die Nachwehen des heftigen Höhepunktes zu genießen, der sie geschüttelt hat. Die Angst, die Wut und die ungestillte Lust der letzten Wochen sind explodiert, und vielleicht, ja, vielleicht würden sie noch eine Chance haben.
»Ich will nicht auf dich verzichten«, sagt sie und sieht zu ihm auf.
Er erwidert ihren Blick und lächelt. »Das musst du nicht«, sagt er. Der weiche Akzent in seiner Stimme schmiegt sich um sie wie ein Tuch, beruhigend, zärtlich. Er kann so sanft sein und doch auch so hart und unnachgiebig.
»Ich weiß, dass du nicht auf die anderen verzichten kannst«, sagt sie und schließt die Augen, um die schwierigen Worte, die folgen müssen, einfacher von sich geben zu können. »Ich kann damit leben. Wenn du mich lässt. Wenn du mir einen Platz einräumst in deinem Leben, dessen Größe du selbst bestimmen kannst. Aber lass mich nicht mehr allein.«
Marc streicht sanft mit den Fingerkuppen über ihre Brustwarzen, die sich sofort wieder versteifen und klein und hart werden. »Bleib heute Nacht hier«, sagt er, und ihr Herz stolpert.
»Wirklich?«
Er nickt und küsst ihre Brüste, erst die linke, dann die rechte. Zärtlich saugt er an ihnen, rutscht unter ihr von der Chaiselongue und bringt sie in sein Schlafzimmer, an dessen letzte Begegnung sie sich nur mit Schaudern erinnert. Ihr Körper versteift sich unwillkürlich, als er sie bäuchlings auf das Bett wirft, doch heute ist alles anders.
Stundenlang verwöhnt er sie, die Zeit vergessend, und treibt sie mit Fingern und Zunge bis in die tiefe Nacht von einem Höhepunkt zum Nächsten. Schließlich befestigt er ihre Handgelenke mit schwarzen Seidentüchern an dem metallenen Bettgestell, verschließt ihre Augen gnädig mit einer Seidenbinde und dringt von hinten in sie ein, ganz sanft zunächst, dann immer heftiger. Sie kniet vor ihm auf dem Bett, spürt jede seiner Bewegungen in der Matratze, die unter ihr bebt, spürt seine Finger, die geschickt ihre schmerzhaft geschwollene Perle liebkosen und reiben, die schon so erschöpft ist, dass sie kaum noch etwas fühlen kann. Sie weint, als er tief in sie hineinstößt und die schmerzhafte Erfahrung ihres letzten Beisammenseins aus ihr heraustreibt. Ihr ganzer Körper zuckt ein letztes Mal in einem nicht enden wollenden Höhepunkt, während er tief in ihr pulsiert und sich in sie ergießt, laut stöhnend, eine Hand in ihrem Nacken, die andere an ihrem Schoß, noch immer beherrscht und kontinuierlich, bis sie glaubt, das Bewusstsein zu verlieren.
Es ist schon fast früh am Morgen, als sie sich eng an ihn presst, einen Arm um seine Hüfte gelegt, als wolle sie ihn festhalten, die Augen schließt und erschöpft einschläft.
***
Am Morgen weckt er sie vorsichtig mit einem großen Kaffeebecher, dessen Duft den Rausch der Lust, der noch in dem kleinen Schlafzimmer wabert, überlagert. Verwirrt richtet sie sich im Bett auf und wischt sich den Schlaf aus den Augen.
»Hast du gut geschlafen?«, fragt er und lässt eine Hand über ihren Rücken gleiten.
Rebecca nickt und nimmt den Becher dankbar von ihm entgegen. »Wie ein Baby«, sagt sie und lächelt. Zwischen ihren Beinen spürt sie noch die kalte, klebrige Feuchtigkeit. Sie will jetzt nicht duschen, will ihre Lust nicht abwaschen, sondern sie behalten, für immer.
»Ich bin gleich weg«, sagt er und setzt sich auf die Matratze. »Du kannst dir Zeit lassen, bevor du gehst. Ich werde mich bald bei dir melden, ich verspreche es.« Er küsst sie auf die Lippen, weich und warm.
Wie ein Schwert fährt die Angst in ihren Körper, lässt sie erstarren und jagt ihr gleichzeitig Adrenalin durch die Adern. »Lass mich nicht wieder warten«, bittet sie. Ihre Augenlider flattern unkontrolliert. »Geh nicht weg!« Sie greift nach seinem Arm, um ihn festzuhalten, dann schiebt sie die Bettdecke von ihrem nackten Körper und spreizt die Beine für ihn, damit er hineinsehen kann in ihren Schoß, den er die ganze Nacht genossen hat. »Fick mich noch einmal«, bittet sie, doch er fährt nur kurz mit dem Finger durch ihre Spalte, lässt ihn in sie gleiten und zieht ihn wieder heraus, um daran zu riechen.
Lächelnd steht er auf. »Ich werde dich den ganzen Tag bei mir haben«, sagt er und wedelt mit der Hand, als wolle er einen unsichtbaren Nagellack trocknen. »Ich kann dich nicht vergessen, Genevieve.«
Er zieht die Schlafzimmertür hinter sich zu, und sie hört, wie die Wohnungstür ins Schloss fällt. Erschöpft legt sie den Kopf auf das Kissen und schließt die Augen. Sie ist allein. In seiner Wohnung. Sie kennt ihn, er hat das nicht ohne Grund gemacht. Ganz sicher hat er etwas vorbereitet für sie, etwas, das sie hier entdecken soll. Nackt klettert sie aus dem großen Bett und legt die Seidentücher und die Augenbinde sorgfältig zusammen.
Danach geht sie durch die ganze Wohnung und inspiziert sie. Sie öffnet Schränke und Schubladen, durchstöbert seine Bücher, bis ihr zwei Stunden später auffällt, dass sie noch immer nackt ist und ihr Magen unangenehm knurrt.
Sie streift den Pullover und die Hose vom Vortag über ihren kalt gewordenen Körper und geht zum Kühlschrank. Hastig isst sie einen Joghurt, dann durchwühlt sie fieberhaft den Rest der Wohnung, auf der Suche nach seinen Geheimnissen.
Irgendwo muss er es versteckt haben. Für sie. Er muss wissen, dass sie diese Gelegenheit nutzen wird, wenn er sie schon allein zurücklässt. In die untere Etage des Hauses ist Leben gekommen. Das Büro bevölkert sich langsam. Bei jedem Geräusch im Hausflur zuckt sie zusammen und verharrt ein paar Sekunden lang, ohne zu atmen, bevor sie sich wieder den Schränken zuwendet. Sie sucht unter dem Bett, in den Küchenschränken, in seinem Schreibtisch, dessen Schubladen abgeschlossen sind und zu dem sie leider keinen Schlüssel finden kann.
Im Flur sieht sie sich etwas ängstlich um. Die Bilder sind noch da. Die Galerie der Frauen starrt sie mit ängstlich aufgerissenen Augen von den Wänden an.
Krank, sagt Stacy.
Gefährlich, sagt Dr. Sterling.
Ihr Bild findet sie nicht. Erleichtert atmet sie auf und betrachtet die kleinen Fotografien in den zierlichen Rahmen genauer. Es ist kein neues Bild dazugekommen, seitdem sie sie zum letzten Mal so intensiv betrachtet hat. Und wo ist ihr Bild? Warum hängt es nicht hier?
Rebecca geht in die Küche zurück und greift nach einem Apfel,