Home Run für die Liebe. Paris Sanders
Grammatik war langweilig, aber das war nicht schlimm, denn er hatte einen Plan. Don beugte sich tiefer über das Aufgabenheft und tat so, als sähe er Sabrina nicht auf dem Weg zu seinem Tisch. Wie immer bewegte sie sich mit der Anmut einer Tänzerin. Er hätte ihr stundenlang zusehen können.
„Hallo“, begrüßte sie ihn.
Don stand auf und zog Sabrinas Stuhl zurück, damit sie sich setzen konnte. „Hallo“, antwortete er und versuchte einen neutralen Gesichtsausdruck, anstatt wie ein verliebter Trottel zu grinsen. Zum einen war er nicht verliebt, sondern hatte ein rein sexuelles Interesse, und zum anderen musste er cool sein. Je mehr er ihr vermittelte, an ihr interessiert zu sein, desto mehr würde sie sich zurückziehen. Das zumindest sagte ihm sein Gefühl. Okay, was Frauen betraf, waren seine Instinkte eingerostet, aber auf dem Spielfeld täuschte er sich selten. Er konnte nur hoffen, dass sich diese Intuition auf die jetzige Situation übertragen ließ.
„Hast du die Übungen alle durchgearbeitet?“, fragte Sabrina. Ohne Kommentar schob er seine Lösungen zu ihr hinüber. Sie beugte sich über das Heft und begann mit der Korrektur. Was gut war, denn so konnte er sie ungestört beobachten. Wenn sie sich auf etwas fokussierte, runzelte sie leicht die Stirn. Es sah süß aus. Er mochte es, wenn sie seiner Arbeit ihre volle Aufmerksamkeit schenkte. Außerdem erfüllte es ihn mit einem Gefühl von Stolz, wenn er alles richtig gemacht hatte.
Im Grunde war es peinlich. Er führte sich auf wie ein pubertierender Schuljunge, der vor seiner Lehrerin glänzen will.
Sabrina klopfte mit dem Ende des Bleistifts auf den Tisch. Das bedeutete, er hatte einen Fehler gemacht. Aber sie sagte nichts. Erst würde sie alles begutachten, auch das wusste er mittlerweile.
„Sehr gut“, sagte Sabrina, als sie mit der Korrektur fertig war. „Du hast nur hier einen Fehler gemacht, aber die Artikel sind sehr schwer im Deutschen. ‚Die Insel‘ und ‚auf der Insel wohnen‘. Der Unterschied ist für jemanden, der Deutsch nicht als Muttersprache hat, kaum nachvollziehbar.“
Sie begann mit einer Erklärung. Don hörte nur mit halber Konzentration zu. Viel zu interessant war es, ihre Mimik zu beobachten. Die Grammatik ihrer Muttersprache lag ihr am Herzen, das merkte man. Der Unterricht war für sie nicht nur Arbeit, sondern sie war mit Begeisterung bei der Sache.
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