Insel der verlorenen Träume. Karin Waldl
führte sie ihren Monolog weiter.
Desiree wollte gerade ihren Mund aufmachen, um ihr aus Höflichkeit zu versichern, dass ihre Verspätung nichts ausmachte, doch Barbara war schneller.
„Du Arme hast ja nicht einmal etwas zu trinken. War meine Sekretärin nicht hier, um dir etwas anzubieten?“, säuselte sie.
„Doch, sie war hier. Aber ich habe ihr gesagt, dass ich warte, bis du kommst“, kam Desiree endlich zu Wort.
„Warum denn das? Wenn ich dich schon warten lasse, kannst du es dir auch gut gehen lassen.“
„Das ist es nicht. Ich trinke nur gerne in Gesellschaft Kaffee.“
„Ich verstehe“, sagte Barbara freundlich. Sie ging zur Tür, öffnete sie und bat ihre Sekretärin um Kaffee für zwei Personen.
Nachdem die beiden Frauen in Ruhe ihre Tassen geleert hatten, führte Barbara Desiree durch den riesigen Gebäudekomplex der Filmstudios. Es war wie der Beginn eines aufregenden Abenteuers und Desiree hoffte immer noch, dass es kein Traum war.
Sie versuchte sich jedes Detail der langen Gänge einzuprägen, um sich bald selbstständig zurechtfinden zu können. Aber ihr war klar, dass das kein leichtes Unterfangen war bei den vielen Möglichkeiten an Abzweigungen, die es hier gab. Für den Augenblick kam es ihr vor wie ein Labyrinth.
Endlich hielt ihr Barbara die Tür zu einem der meterhohen Räume auf, in denen gedreht wurde. Es war beeindruckend, einen ersten, wenn auch flüchtigen Eindruck von der Kulisse und der Technik zu erhalten.
„Ich werde dir den Regisseur vorstellen. Ah, da hinten ist er ja“, flötete Barbara. Desiree entdeckte den Mann, auf den die Produktionsleiterin deutete. „Sein Name ist Johannes Siebenreich, aber alle nennen ihn Joe“, erklärte Barbara der neuen Drehbuchautorin, während sie zu dem eben Genannten eilte.
Desiree schüttelte seine Hand und begann, ihn unbewusst zu mustern. Joes Äußeres war das eines in die Jahre gekommenen Hippies. Er hatte lange, ergraute Haare und die bunteste Kleidung, die sie je an einem Mann gesehen hatte. Aber er schien ein angenehmer und guter Kerl zu sein.
Barbara verabschiedete sich und versprach, in einer Stunde wiederzukommen. Der Regisseur zeigte Desiree inzwischen die verschiedenen Sets, die bereits zur Verfügung standen. Es war wie ein Eintauchen in die unterschiedlichsten Welten.
„Deine realistische Erzählweise kommt uns sehr entgegen, da wir viele Kulissen haben, die wir verwenden können“, erklärte ihr Joe.
Desiree war fasziniert von den hohen Räumen, den unzähligen Scheinwerfern und technischen Geräten, die für die Dreharbeiten notwendig waren. Es kam ihr so vor, als tummelten sich Tausende von Menschen in den Hallen, um an den unterschiedlichsten Dingen zu arbeiten, die Film- und Fernsehproduktionen so mit sich brachten.
„Fantasiegeschichten sind weit aufwendiger und komplizierter, da immer ganz spezielle Sets und Kostüme gebraucht werden. Das macht das ganze kostspieliger und zeitintensiver. Das ist auch der Grund, warum fantastische Welten meist in Mehrteilern abgedreht werden. Um die Bauzeit der Sets zu rechtfertigen und die Kosten zu minimieren.“
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