Liebst Du mich auch?. Patricia B. McConnell

Liebst Du mich auch? - Patricia B. McConnell


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andere Menschen im Umgang mit ihren Hunden zu beobachten und zu versuchen, deren Aktionen mit den Augen der Hunde zu betrachten. Wenn wir uns bemühen, uns selbst einmal mit den Augen unseres Hundes zu sehen, bringt dies mehr, als nur Licht auf das Verhalten unserer eigenen Spezies zu werfen. Es kann uns auch vieles über das Verhalten unserer Hunde lehren, weil vieles davon als Reaktion auf uns geschieht.

      2 Ich stelle mir gerade Tulip vor, wie sie auf der Couch liegend rieben einer Reihe von Überwachungskamera-Bildschirmen aus dem Fenster schaut und in ihr Headset spricht: »Kojote am Westtor, Kojote am Westtor

      3 Luke ist nicht mehr da, er starb an Nierenversagen, aber ich liebe ihn immer noch genauso wie zu seinen Lebzeiten und bringe es noch nicht über mich, »liebte« in der Vergangenheitsform zu sagen.

      9 Wölfe flittern ihre Welpen immer, auch, wenn sie selbst zu verhungern drohen. Löwen dagegen fressen zuerst selbst und lassen ihre Kleinen sterben, wenn nicht genug Nahrung vorhanden ist. Ich liebe meine Katze mehr, als ich sagen kann, aber ich würde mich nicht darauf verlassen wollen, dass sie ihr Leben riskiert, um meins zu retten.

       2

       DER AUSDRUCK VON GEFÜHLEN

      Menschen und Hunde haben gemeinsam, dass sie Gefühle in Gesicht und Körper ausdrücken können – und zwar auf erstaunlich ähnliche Weise

      »Zu Besuchern ist er nett, stimmt’s, Buddy? Er ist brav, wirklich.« Buddys Besitzer hatten mich zu sich nach Hause bestellt, weil ich ihnen mit ihrem geliebten Labrador Retriever helfen sollte, der vor einer Woche ihren Nachbarn gebissen hatte. Barbara und Peter konnten das nicht verstehen. Buddy war ein lieber Familienhund, der sich mit den Kindern gut verstand, als Welpe problemlos stubenrein geworden war und in der Hundeschule der Star des Obedience-Kurses war. Sie hätten ihn nicht mehr lieben können, und dies schien auch auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Alle Familienmitglieder konnten ihm jederzeit sein Futter abnehmen, ihm Spielsachen aus dem Maul nehmen oder ihm die Krallen schneiden, ohne, dass er den geringsten Protest äußerte. Für sie sah es so aus, als habe er aus heiterem Himmel gebissen. Sie hatten zwar sehr verantwortungsvoll reagiert, indem sie einen Spezialisten für Hundeverhalten angerufen hatten, waren aber insgeheim davon überzeugt, dass so etwas nie wieder passieren würde.

       Es passierte. Buddy mag zwar »brav« zu ihnen gewesen sein, aber als ich das Haus betrat, führten er und ich eine ganz andere, wortlose Unterhaltung. Buddys Part ging ungefähr folgendermaßen: »Ich weiß nicht, wer du bist, und das macht mich nervös. Nach allem, was ich weiß, könntest du eine Gefahr sein. Wenn du da bleibst und dich nicht bewegst, bleibe ich hier, aber wenn du eine schnelle Bewegung machst oder deine Hand nach mir ausstreckst, bin ich gezwungen, mich zu schützen. Ich fühle mich unwohl, ich bin auf der Hut und ich bin absolut dazu bereit, dich zu beißen.«

      Natürlich sind all das nur Worte, die ich aneinandergereiht habe, um meine Interpretation von Buddys Gefühfszustand zu beschreiben – und sein mögliches Verhalten, wenn ich versuchen würde, ihn zu streicheln. Mag sein, dass ich nicht genau sagen kann, was in seinem Gehirn vorging, aber ich kann auf Grundlage seines Ausdrucks Voraussagen über sein künftiges Verhalten treffen. Anstatt das entspannte, offene Maul eines Hundes zu zeigen, der Besucher liebt, hielt Buddy seine Kiefer fest geschlossen, bis auf den Moment, in dem seine Zunge als Ausdruck seiner Angst einmal kurz hervorschnellte. Sein gesamter Körper war steif und bewegungslos – in scharfem Kontrast zu dem lockeren und flexiblen Körper eines entspannten Hundes. Buddys Augen waren groß und rund anstatt eher leicht zusammengekniffen wie bei einem Hund, der Gesellschaft liebt. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, starrte Buddy geradewegs in meine Augen – und sein Blick war so kalt wie Eis.

      »ICH


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