Time of Lust 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem Paket | Erotischer SM-Roman. Megan Parker

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Ja, eindeutig!

      »Edward, hast du das gehört? Wer ist da draußen?«

      Er drehte sich um. »Hi Prinzessin, du hast fast zwei Stunden geschlafen!«

      »Edward, ich hab da draußen Frauen reden gehört!«

      Kurz musste er überlegen, bevor er eine plausible Erklärung fand. »Ja, Santiago hat Besuch ...«

      Ich sprang aus dem Bett. »Wer?«

      Edward lachte verlegen.

      Ich schubste ihn beiseite und sah aus dem Fenster. »Da ist überhaupt kein fremdes Boot am Steg!«

      Er tippte nervös in sein Handy und wollte schon wieder nicht mit mir reden.

      Ich hasste diese Geheimnistuerei. Ich hätte doch ohnedies fast alles akzeptiert, nur um bei Santiago bleiben zu dürfen.

      »Ich muss ins Bad!«, gab ich ihm zu verstehen.

      Auf dem Weg zur Tür holte er mich ein. Er griff überraschend grob nach meinem Oberarm. »Halt! Du bleibst hier. Ich warte auf eine Anweisung.«

      »Aua, lass mich los!«, protestierte ich.

      »Setz dich aufs Bett!«, fauchte er mich an.

      Hätte mich auch gewundert ... Alle hier hatten diesen Befehlston drauf. Edward hatte das netteste, unschuldigste Lächeln von allen, und mit Ausnahme von Marcus war er der Jüngste hier. Sein treuherziger Blick, die warmen bronzefarbenen Augen und seine weichen großen Locken täuschten darüber hinweg, dass auch er nur ein Befehlsempfänger von Santiago war. Wenn es sein musste, dann konnte sogar er handgreiflich werden. Wachsam lehnte er an der Tür, als sein Handy piepte. Ich wurde aus dem Gespräch nicht schlau, er schien nur zuzuhören. Kurz darauf gab er mir den Weg frei und der Gang war menschenleer.

      Ich duschte und, obwohl es bereits dunkel wurde, schlüpfte ich in ein neues kurzes Strandkleid. Wie jeden Tag sanken hier die Temperaturen nie unter fünfundzwanzig Grad. Mir fiel auf, in meinem Schuhregal gab es ausschließlich extrem hohe Stöckelschuhe, keine lässigen oder bequemen Schuhe. Meine eigenen hatte ich ja nicht mitnehmen dürfen, und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich für mindestens Zwölf-Zentimeter-Absätze zu entscheiden.

      Mein Aufpasser, Edward, nahm mich vor der Tür in Empfang und war jetzt wieder die Freundlichkeit in Person. »Santiago empfiehlt dir, deinen Eltern heute eine E-Mail zu senden, damit sie sich keine Sorgen machen!«

      »Edward, ich muss mich ein bisschen bewegen, können wir nicht zum Strand gehen?«, bettelte ich.

      »Okay, das können wir gleich danach machen ...«

      Sinnlos, mit einem zu diskutieren, der keine eigene Meinung hatte. Wir setzten uns mit seinem Laptop ins Wohnzimmer und ich schrieb hastig eine E-Mail, gleich an beide auf einmal:

      »Hi Mum, hi Dad, hatte euch ja versprochen, mich mal zu melden. Unser Projekt in der Schule läuft super, die meisten von uns wissen schon gar nicht mehr, wie ein Fernseher aussieht. Endlich hatte ich Zeit, das Buch zu lesen, welches Dad mir zu Weihnachten geschickt hatte. Ach ja, danke für eure Geburtstagswünsche, stellt euch vor, ich hab einen ganz netten Jungen kennengelernt, er heißt Edward, sieht aus wie ein junger griechischer Gott ... und ich bekomme heute noch eine Überraschung von ihm. Bin schon sehr aufgeregt, muss jetzt Schluss machen, melde mich wieder, love, Zahira.«

      Edward schmunzelte verlegen bei der Zensur.

      Als wir zum Strand gingen, konnte ich sehen, dass die anderen zum Baden oben auf der Terrasse waren. Man hörte das Wasser spritzen und wieder kreischten mindestens zwei unterschiedliche schrille Stimmen. Ich drängte auf einen Inselrundgang ... Noch lieber wäre ich gelaufen, meine Beine gierten nach Bewegung, aber Sportschuhe gab es nur am Vormittag, wenn Bodystyling angesagt war. Und so spazierten wir gemütlich auf dem Rundweg. Als Edward merkte, wie ich mir eine Frage zu dem Treiben auf der Dachterrasse verkniff, weil ich wusste, er würde sie mir ohnehin nicht beantworten, legte er entschuldigend seinen Arm um mich.

      Dennoch wollte ich unsere Zweisamkeit nutzen und versuchte mein Glück mit einer anderen Frage. »Was für ein Verhältnis hast du eigentlich zu Santiago? ... Ich meine, liebst du ihn auch?«

      Edward sah mir angewidert in die Augen. »Ich bin nicht schwul!«

      Das war mir jetzt unangenehm. »Bitte entschuldige ... aber ich hätte es nicht so schlimm gefunden.«

      Er nickte und begann zu erklären: »Ich verstehe mich mit Santiago sehr gut und bin echt gern hier, ist sozusagen mein Traumjob, aber mit ihm ins Bett zu steigen, ist nicht mein Ding ...«

      Edward schwieg ein paar Minuten und war in Gedanken, bevor er weitersprach. »Um ehrlich zu sein, weißt du ... da war mal was ... ganz zu Beginn ... Ich hab’s für den Job hier getan ... Seitdem lässt er mich aber in Ruhe ...«

      Ich war schockiert. »Du hast dich hochgeschlafen?«

      »Äh ... nicht direkt geschlafen«, seufzte er und kniff dabei seine hübschen Augen zusammen, als hätte ich ihn an etwas Unangenehmes erinnert. »Bei Marcus war es ganz ähnlich ... aber glaube mir, wir sind beide hetero.«

      »Und seitdem ist nichts mehr passiert?«, fragte ich mitfühlend.

      »Nein, ich schwör’s! Santiago hat auch gar kein Interesse mehr daran ... Ich schätze mal, es war nicht so berauschend für ihn!« Er lachte herzlich. »Und zurzeit bist ohnehin nur du für ihn interessant.«

      »Glaubst du wirklich?«

      »Mhm, ich glaube es nicht nur, ich weiß es! Er steht total auf dich. Ich hörte ihn unlängst mit einem Bekannten in Europa telefonieren und ... ich darf dir zwar nicht verraten, welche Charaktereigenschaften er an dir schätzt, aber rein auf dein Äußeres bezogen schwärmte er minutenlang von deinen sinnlichen Lippen, von deinem hinreißenden Lächeln und dem Kontrast deiner kühlen blauen Augen zu den schwarzen Haaren. Er liebt deine zierliche Figur. Sieh dich doch an! Denkst du, es gibt einen Mann, der da widerstehen könnte?«

      Ich lächelte etwas beschämt. »Danke Edward.« Das klang ja fast so, als würde ich auch ihm gefallen. »Gibt es in deinem Leben eine Frau?«, fragte ich besorgt.

      »Es gibt sehr viele Frauen in meinem Leben ... dank Santiago. Wenn man sich ihm gegenüber richtig verhält, kann es ein wahrer Traumjob sein ... wie gesagt.« Er schmunzelte.

      »Und Damian?«, bohrte ich weiter.

      »Damian kann sehr gut mit Frauen umgehen, und er hatte angeblich noch nie etwas mit Santiago oder irgendeinem anderen Mann. Sein Freibrief war die bereits frühe und dadurch langjährige Freundschaft mit Santiago, die sie bis heute verbindet. Sie sind derselbe Jahrgang und haben schon in ihrer Jugend gemeinsam Frauen abgeschleppt. Damian ließe sich auch ganz sicher nicht umpolen ...« Edward musste lachen. »Außerdem wäre der für Santiago bestimmt zu brutal, Santiago mag keine brutalen Männer.«

      »Also sind nur David und Keathan bisexuell?«

      »David?« Edward schien etwas überrascht. »David und seine beiden Jungs würden freiwillig nie mit einer Frau schlafen ... Die sind erz-schwul.«

      Mir verschlug es die Sprache. DAVID? ... Deshalb hatte er sich gestern verweigert ... unter einem fadenscheinigen Vorwand. David ist schwul, IHM EKELT VOR MIR! Ich war erschüttert, wollte es mir aber nicht anmerken lassen und suchte schnell nach einer anderen Frage ...

      »Die beiden sind Davids Geliebte?«

      »Ja, hast du das nicht gewusst? Sie sind ein wenig scheu und verschlossen, aber wirklich sehr nett. Ich finde schwule Männer generell viel herzlicher und meistens auch loyaler.«

      »Sie sehen fast aus, als wären sie seine Söhne«, bemerkte ich.

      Er lachte. »Ja, da hast du recht, das würde vom Alter her locker hinkommen und die Ähnlichkeit ist frappierend. Sie haben ziemlich die gleichen Haare wie er und sind auch genauso zierlich. Aber kein Wunder: Liam war Staatsmeister im Ballett und Hayle Profitänzer. Aber Santiago mag sie beide nicht ... Das war eines von seinen wenigen selbstlosen Zugeständnissen an


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