Time of Lust 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem Paket | Erotischer SM-Roman. Megan Parker
zusammenfassend überlege, hat Santiago also nur Sex mit David und Keathan.«
»Was Männer betrifft ... ja.«
»Und dürfen die beiden auch miteinander ...?«
Edward war sichtlich am Ende seiner Redelust und seufzte genervt. »Ich kann dir nur sagen, David kann Keathan nicht sonderlich leiden ... Zwischen den beiden herrscht eine gewisse Rivalität.«
Ich wollte seine Geduld nicht weiter strapazieren und suchte nach einer abschließenden Frage. »Ganz schön kompliziert ... Und welche Überraschung bekomme ich heute Abend?«
Er lachte und schubste mich vom Weg. »Du kriegst mich nicht rum, Zahira!«
***
Nervös ging ich in meinem Zimmer auf und ab. Draußen war es bereits finster. Im großen Wandspiegel bewunderte ich die Dessous von »Agent Provocateur«, sie passten mir wie angegossen, sie setzten meine kleinen Brüste und die schmale Taille wirklich gut in Szene, fand ich. Meine frisch duftenden Haare fielen in großen Locken wallend über meine Schultern und fast war ich ein bisschen hingerissen von mir selbst. Die himmelblaue Stickerei an meinem schwarzen BH leuchtete richtig und passte exakt zur Farbe meiner Augen. Jetzt, wo ich wusste, dass Santiago mein Lächeln mochte, nahm ich mir vor, in Zukunft viel mehr zu lächeln. Irgendwie hatte ich das in den letzten Tagen sträflich vernachlässigt ... obwohl, eigentlich kein Wunder ... Bei der Erinnerung an diesen Vormittag wurde mir gleich wieder mulmig zumute. Plötzlich war ich mir nicht mal mehr sicher, ob ich Santiago heute überhaupt noch sehen wollte. Wie sehr konnte sich seine Laune innerhalb von einem Tag wohl verändern?
Ich suchte nach Ablenkung und sah im Schrank die edlen Designerkleider durch. Meine Wahl fiel auf ein hellblaues mit einer Perlenkette als Träger, drei seidig transparente Volants fielen abgestuft übereinander bis ungefähr zur Mitte meiner Oberschenkel. Jetzt brauchte ich nur noch passende Schuhe und als ich ohne nachzudenken eine schwere Lade aufzog, übermannte mich ein heftiges Déjà-vu ... mir wurde schwarz vor Augen. Mit beiden Händen hielt ich mich am Schrank fest und versuchte, mich auf meinen Atem zu konzentrieren. Eigentlich wollte ich mich gar nicht mehr anziehen, der Gedanke an Santiago bereitete mir nur Magenschmerzen. Aber ins Bett wollte ich auch nicht. Wer ging schon an seinem achtzehnten Geburtstag so zeitig schlafen? Traurig sah ich aus dem Fenster und bekam zum ersten Mal Heimweh. Irgendwie war ich enttäuscht von Santiago, vor zwei Wochen hatte ich mir alles noch ganz anders vorgestellt. Jetzt spürte ich fast nur noch meine Angst vor ihm ... Plötzlich klopfte es an meiner Tür. Ganz etwas Neues ... Überfall mit Ankündigung ... trotzdem erschrak ich ein wenig und umklammerte mich ängstlich selbst. In meiner Brust steigerte sich unweigerlich die Frequenz meiner Herzschläge.
Die Tür öffnete sich langsam und Santiago trat ein, ganz in schwarz gekleidet, das Hemd etwas aufgeknöpft. Er sah umwerfend aus. Ich holte tief Luft. Santiago lehnte sich mit den Händen am Rücken an die geschlossene Tür und überkreuzte lässig die Beine. Ich stand noch immer an das Fensterbrett gelehnt, hielt mich selbst fest in meinen Armen und versuchte, mich so vor seiner Unberechenbarkeit zu schützen. Das geplante Lächeln war in diesem Moment ausgeschlossen, auch wenn ich wieder einmal hingerissen war von seinem Äußeren ... Die Angst, die seine bitterernste Miene bei mir verursachte, legte meine Mundwinkel lahm.
Santiago konnte sogar aus dieser Entfernung meine Gefühle deuten, als stünden sie mir auf den Leib geschrieben. Er sah zu Boden, schüttelte den Kopf und seufzte: »Zahira ... deine Angst erregt mich so dermaßen, ich kann dir das gar nicht beschreiben.«
Nachdem er tief durchgeatmet hatte, sah er wieder in meine Augen. »Komm her!«, hauchte er mit verklärtem Blick.
Ja, ich hatte Angst ... Angst vor ihm ... und den Grausamkeiten, die mir mit hoher Wahrscheinlichkeit jetzt wieder bevorstünden. Etwas Bleibendes? Das klang nach Schmerzen. Wackelig setzte ich einen Fuß vor den anderen und blieb vielleicht zwei Meter vor ihm stehen.
Er starrte mir gequält in die Augen, sein weicher Ton in der Stimme veränderte sich jedoch nicht. »Näher!«
Ich zwang mich zu drei weiteren Schritten.
Er blieb konsequent unbewegt in seiner passiv lässigen Haltung. »Küss mich!«, forderte er.
Küssen? ... Ich ihn? ... Wie denn? ... Ohne Hände konnte ich das gar nicht gut ... Er wirkte so fremd und distanziert auf mich. Ungern löste ich meine schützende Selbstumarmung und noch bevor ich mich traute, ihm auch nur irgendwie näher zu kommen, ruderte ich hilflos mit meinen Händen in der Luft herum ... auf der Suche nach Halt. Was sollte ich tun? Wonach sollte ich greifen? Gott, war das peinlich! Schließlich bekam ich meine Haare an der Kopfhaut zu fassen und sah ihn verzweifelt an.
»Na komm schon ...«, motivierte er mich.
Er kam mir keinen Zentimeter entgegen. Als er seine Augen schloss, gab ich mir innerlich einen Ruck und versuchte, über meinen Schatten zu springen. Vorsichtig führte ich meine Lippen an seinen leicht geöffneten Mund. Der erste Kontakt war unbeschreiblich, ich fühlte seinen Atem und seine Wärme ... die Leidenschaft erfüllte meinen ganzen Körper. Nur schwer konnte ich meine Hände unter Kontrolle halten. Endlose Sekunden lang erwiderte er meinen Kuss nicht, ich berührte seine reglosen Lippen und versuchte, sanft daran zu saugen. Meine Zunge war zwischen Ober- und Unterlippe hin- und hergerissen, traute sich jedoch nicht, in ihn einzudringen, bis er endlich die Augen öffnete, meine hilflosen Hände ergriff und sie geschmeidig an meinen Rücken führte. Erleichtert und dankbar atmete ich auf. Er begann, mich aktiv zu küssen und ich ließ mich in seiner liebevollen Umarmung fallen. Seine zarten Lippen wanderten über meinen Hals an mein Dekolleté. Eine Hand legte sich in meine Kniekehlen und er nahm mich auf seine Arme, um mich zu tragen.
Auf dem Weg über die Treppe nach unten näherte sich plötzlich ein dumpfes Dröhnen dem Haus, als ob auf dem Dach ein Hubschrauber landen würde. Und er landete tatsächlich ... Aber nicht auf dem Dach, sondern vor der Villa. Ich konnte es gar nicht glauben. Edward half uns beim Einsteigen und Marcus, der ja schon die Yacht gesteuert hatte, verfügte offenbar auch über einen Pilotenschein.
»Wohin fliegen wir?«, fragte ich Santiago mit einem freudigen Leuchten in den Augen.
Doch wie immer machte er es spannend ...
***
Erst eine Stunde später, als wir nach einer zusätzlichen Taxifahrt in ein Stadion kamen, sah ich das riesige Madonna-Plakat am Eingang. Wir wurden in eine VIP-Lounge geleitet, von der aus wir beste Sicht zur Bühne hatten und wo ein exklusives Catering für uns bereitstand. Das Konzert war ein beeindruckendes Spektakel und aufwändiger als jedes Musical, das ich bis jetzt gesehen hatte. Madonna trug bei jedem Show-Act ein neues Kostüm und tanzte, als wäre sie zwanzig.
Nach dem Konzert hatten wir zwei Einladungskarten für die Aftershow-Party im »Hyatt Regency«. Eine Stretch-Limousine, in der ich mich noch mal schnell frisch machen konnte, brachte uns direkt zum Hoteleingang. Dort angekommen, gelangten wir über einen roten Teppich, gemeinsam mit einer erlesenen Auswahl an Prominenten, in die überschaubare Hotel-Diskothek. Als wir vor all den Fotografen standen und das Blitzlichtgewitter über uns hereinbrach, konnte ich endlich einmal mein von Santiago so geliebtes Lächeln einsetzen. Es war ein ehrliches Lächeln, er legte seinen Arm um mich und machte mich damit unendlich stolz an seiner Seite.
In der Hotelbar führte uns eine Hostess zu einer kuscheligen Loge mit direktem Blick auf die Tanzfläche. »Madonna wird angeblich auch kommen!«, verriet sie uns ganz aufgeregt.
Ich genoss es, mit Santiago allein sein zu können. Er bestellte Champagner und dazu gab es eine riesige Schüssel mit aufgeschnittenem frischen Obst. In der Mitte des Tisches türmten sich Swarovski-Kristalle zu einem kleinen dreistöckigen Schokobrunnen. Wir fütterten einander gegenseitig und hatten echt Spaß dabei. Santiago kleckerte ständig Schokolade in meinen Ausschnitt und küsste sie anschließend liebevoll weg. Einmal tauchte er seinen Finger in die heiße Masse und als ich ihn ablecken wollte, zog er ihn mehrmals zurück. Ich musste letztendlich meinen Kopf fast in seinen Schoß legen, um ihn zu erreichen ... aber dann saugte ich so langsam und genüsslich daran, dass die anderen Leute bestimmt schon große Augen bekamen. Danach war ich neugierig, ob er für mich das Gleiche tun würde und wollte gerade