Time of Lust 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem Paket | Erotischer SM-Roman. Megan Parker
Santiago auf der Terrasse in Erscheinung trat. Er bezauberte durch ein makellos schönes Gesicht, markante Wangenknochen, Ober- und Unterlippe bildeten eine exakt gerade Linie und waren symmetrisch perfekt geformt. Seine kräftigen Augenbrauen verliefen zu den Außenseiten hin etwas ansteigend und verliehen ihm einen erhabenen Gesichtsausdruck. Santiago grinste jetzt wieder stolz bis über beide Ohren.
Zuallererst streckte er seine Hand nach David aus. »David, darf ich dir Jude vorstellen ...«
Im nächsten Moment lief mir Gänsehaut über den Rücken. Ich war schwer beeindruckt, denn Jude nahm nicht nur Davids Hand, sondern, während er sie gefühlvoll und langsam küsste, kniete er nieder ... vor allen Leuten. David wirkte so streng und ernst, wie ich es noch nie von ihm gesehen hatte. Jude sah kurz zu ihm auf und erhob sich danach wieder. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich vergessen hatte zu atmen.
Santiago verlangte nach Keathan und die ganze Geste einer unterwürfigen Begrüßung wiederholte sich ein zweites Mal. Gut erzogen, der Bursche! Was man in einer Woche Bahamas so alles lernen konnte, dachte ich. Und ich hoffte inständig, er würde vor mir ... nie niederknien.
Santiago riss mich aus den Gedanken, als er mir mit einer auffordernden Handbewegung zu verstehen gab, dass jetzt ich an der Reihe war. Meine wackeligen Beine forderten volle Aufmerksamkeit und dadurch vergaß ich wieder einmal, mit meinem bezaubernden Lächeln zu punkten. Als ich schließlich vor ihnen stand, musste dafür Jude lächeln, ich konnte seine steingrauen Augen ganz aus der Nähe betrachten und bemerkte, dass seine weißen Eckzähne nicht ganz in der sonst so perfekten Reihe standen.
»Zahira ... Jude ...«, hörte ich, weit, weit weg von mir, eine dumpfe Stimme.
Jude sah komplett anders aus als Santiago und war doch so hübsch. Mein Herz klopfte und das Atmen fiel mir schwer. Er reichte mir die Hand und seine Lippen öffneten sich erneut, aber nicht, um zu lächeln, sondern er sprach zu mir. »Ich hab dich schon mal gesehen, in dieser Hotelbar, du hattest sehr viel Spaß mit einem Schokoladenfondue!«
Ich überlegte, ob es wohl ein Mädchen auf dieser Welt gab, das ihm widerstehen könnte. Schüchtern lächelte ich, »Ja ... genau ...«, mehr brachte ich nicht heraus und sah verlegen zu Santiago, der kritisch mein Dekolleté beobachtete, wie es sich unter den hastigen Atemzügen heftig und viel zu schnell hob und senkte.
»Was ist los, mein Schatz? Fühlst du dich nicht gut?«, fragte er zynisch.
Aber ich war selbst schuld. Sogar ein Dreijähriger hätte die Sterne in meinen Augen gesehen. An der plötzlichen Hitze in meinem Gesicht fühlte ich, dass ich errötet war. Ich fand keine Antwort, stattdessen biss ich mir schuldbewusst auf die Unterlippe. Santiago nahm mich in die Arme und streichelte über meine Haare. »Schhhh ... mein Kleines, du gehörst doch mir.«
Ich legte mein Gesicht an seinen Hals und schloss meine Augen.
»Bitte entschuldige ...«, flüsterte ihm Jude zu.
»Du kannst nichts dafür, sie ist leicht zu beeindrucken«, entgegnete Santiago. Sein Griff in meinem Nacken wurde kräftiger. »David! ... Ich finde, heute wäre der richtige Tag für unsere Einweihungszeremonie ... für Zahira. Dann können wir Jude gleich mit allen Einrichtungen unseres Hauses vertraut machen.« Ich hörte David nicht antworten, vielleicht hatte er nur genickt. »Aber jetzt essen wir erst mal ...«, sprach Santiago zu Ende und ließ mich los.
Ich wusste, fragen wäre sinnlos.
Santiago ging mit Jude zum Büffet und sie schüttelten am Weg noch ein paar Hände. Dann setzten sich alle in die bequemen Lounge-Möbel, die zu einem lockeren Durcheinander aufgestellt waren.
»Ihr könnt Jude jetzt Fragen stellen. Wir haben keine Geheimnisse«, verkündete Santiago.
Ich hätte einige Fragen gehabt, aber das hatte sich für heute wohl erledigt. Santiago wollte, dass ich neben ihm blieb und so machte ich es mir mit einem Karottensaft auf seiner Dreier-Couch halbwegs gemütlich. Zu seiner Rechten saß Jude und zum Glück war meine Sicht durch Santiago stark eingeschränkt.
»Wie alt bist du?«, fragte Keathan.
»Siebenundzwanzig!«, entgegnete die vornehme Samtstimme.
David nickte lächelnd.
»Wo und wie habt ihr euch kennengelernt?«
Jetzt antwortete Santiago für ihn, aber ich hörte nicht zu. Meine Gedanken schweiften weit ab, gleichzeitig begann ich, Santiagos Aura zu genießen. Hie und da sah er mich an und lächelte. Eigentlich hatte ich es ja ganz einfach ... Er war die Liebe meines Lebens und ich durfte mich nur nicht irgendwelchen Hirngespinsten hingeben. Jude ging mich nichts an und David auch nicht. Artig saß ich an Santiagos Seite und wartete geduldig auf den kleinsten Funken seiner Zuneigung.
KontrollRaum
Stunden später wurde die Party immer gelöster, die meisten amüsierten sich an der Bar, Davids Jungs hatte es zum Wasser gezogen und Edward saß einsam auf der Rattan-Couch. Heimlich beobachteten alle Santiagos Bewegungen. Mir lief Gänsehaut über den Rücken, als ich zum ersten Mal miterlebte, wie er Judes Hand berührte. Er sah ihn stets liebevoll an und ich überlegte, ob er ihm wohl jemals wehtun könnte. Mein persönliches Highlight war, als er Jude an den Nacken griff und ihn innig auf seine schön gezeichneten Lippen küsste. Mit einem Schlag wurde mir wieder bewusst, wie sehr mir Santiagos Liebe in den vergangenen zwei Wochen gefehlt hatte. Was hätte ich dafür gegeben, an Judes Stelle mit ihm auf die Bahamas fliegen zu dürfen. Ungestörte Zweisamkeit ... von morgens bis abends ... und jede einzelne Nacht. Der Neid stand mir ins Gesicht geschrieben. Aber vermutlich brauchte man, um eine solche Bevorzugung zu erlangen, das alles entscheidende Argument zwischen den Beinen.
Irgendwann kam David mit einer Tablette zu mir an die Bar.
»Was ist das?«, fragte ich schockiert, als ich sah, dass er sie mir mit einem Glas Wasser aufdrängen wollte.
»Das ist ein starkes schmerzstillendes Medikament ... Nimm es!«, entgegnete er.
Noch immer sah ich ihn fragend an.
»Du wirst es brauchen ...«, betonte Santiago. Er nahm David die Tablette aus der Hand und legte sie in meinen offenen Mund. »Trink was!«
Mir wurde vor Aufregung fast schwindelig, während ich das Glas leer trank.
»Braves Mädchen!« Santiago küsste mich auf die Stirn.
»Du entschuldigst mich ...«, sprach er wenig später zu Jude und griff ihm kurz aufs Knie.
»Komm her, mein Kleines ...« Er nahm mich an der Hand und lehnte mich ein paar Meter weiter mit dem Rücken gegen die Brüstung der Terrasse. Ich spürte, wie sein Körper sich an meinen schmiegte und als er mich in einer leidenschaftlichen Umarmung zu küssen begann, war sofort das Medikament vergessen. Seine warmen, feuchten Lippen legten sich auf meine ... und mein Mund öffnete sich wie von selbst, um seiner Zunge Einlass zu gewähren. Ich verzehrte mich nach seinen Berührungen, fühlte sein Verlangen und die in mir aufsteigende Hitze gierte nach mehr. Er küsste mich viel lustvoller als sonst ... und ich liebte seine Begierde. Meine Empfindungen kochten fast über und wurden schnell unerträglich. Wie von selbst entstand plötzlich wieder dieses Verlangen in mir, von ihm Schmerzen zugefügt zu bekommen. Jegliche Kraft wich aus meinem Körper und ich konnte seine Küsse nicht mehr erwidern, mein Kopf sank an seine Schulter und er musste mich halten. Ohne dass er irgendetwas tat, stöhnte ich in einer erschreckend hohen Tonlage verzweifelt an seiner Brust. Ich war wie weggetreten, vielleicht lag es an dem Medikament ... Ich bekam keine Luft mehr. Er musste mir jetzt einfach wehtun ... Ich konnte nicht mehr länger warten.
Santiago gab irgendjemandem ein Zeichen. Dann nahm er mich auf seine Arme und wir verließen die Terrasse. Ich war so glücklich, dass er es war. Diesmal musste ich mich nicht mit Keathan oder Damian begnügen, diesmal war es mein Geliebter persönlich, der mir Schmerzen zufügen würde. Und das berüchtigte Zimmer hatte mittlerweile einen Namen: »Kontrollraum«.
Santiago legte meinen ihm völlig ergebenen Körper auf der Massageliege ab und schenkte mir zur Beruhigung seine warme Hand auf meinem Gesicht. Ich verschränkte