Der Grüne Planet. Erik Simon
liefen ihm über die Wangen.
»Heilige Greta, ist mir schlecht!«, stöhnte er.
»Kotz bloß nicht!«, sagte Blumenstein.
»Ich tu’, was ich kann …«.
Der Tonfall stimmte Blumenstein alles andere als zuversichtlich.
»Man sieht nichts!«, murmelte er. Er drehte mühsam den Kopf. Man merkte Edgarson nicht nur die Übelkeit an, sondern auch die Enttäuschung.
Blumenstein hörte ein saugendes, feuchtes und ziemlich widerliches Geräusch. Dann fluchte Edgarson, was das Zeug hielt.
Der Situation völlig unangemessen musste Blumenstein grinsen.
»Wärst du jetzt doch lieber zu Hause geblieben?«
Edgarson sah ihn mit geröteten Augen an.
»Und die Chance aufgeben, ein paar Jahre lang nichts mit Domna Francine zu tun zu haben? Hast du Fieber?«
Francine war Edgarsons momentane GenWife. Die Kontrolle des Genpools war in Point Ares so unverzichtbar wie auf dem gesamten Mars. Dass Edgarson mit seiner ausgewählten Partnerin kein bisschen zurechtkam, hatte ihm mehrere Verweise eingebracht. Negative Reaktionen auf die GenWifes waren ungern gesehen, Ablehnung einer Frau gegenüber wurde nicht toleriert und konnte zu harten Strafen führen. Insofern glich Edgarsons Flug tatsächlich einer Flucht.
»Die Zukunft ist weiblich«, dachte Blumenstein sarkastisch. »Keiner hat behauptet, sie sei besser.«
Die Schotten über den wenigen Sichtluken waren längst hermetisch geschlossen, die Kameras, die das Schrottbombardement überstanden hatten, waren nun ebenfalls ausgefallen.
»Ich hätte die Erde gerne genauer gesehen«, sagte Blumenstein leise.
»Wie soll sie schon aussehen?«, fragte Edgarson gepresst. »Du kennst die Analysen, die die Gridmother von den alten Prognosen abgeleitet hat. Eine ruinierte, überhitzte Welt. Die Venus als Vergleichsplanet ist doch der beste Beweis dafür, was ein Treibhauseffekt anrichtet. Die Frage wird nur sein, ob wir auf der kaputten Erde vielleicht besser leben könnten als auf dem Mars. Wir sind am Ende. Das weißt du.«
Egal, ob der Vergleich mit dem zweiten Planeten des Sonnensystems der Realität entsprach oder nicht: Das Leben auf dem Mars war hart – in jeder Hinsicht. Zwar hatten die fliehenden Eliten damals beim Großen Exodus das feinste Equipment mitgenommen, das es zu dieser Zeit gegeben hatte, aber das war zweihundert Jahre her. Die materiellen Mittel waren begrenzt, das galt damals wie heute. Alles war dem Überleben gewidmet, und doch war der Zeitpunkt abzusehen, da die Infrastruktur zusammenbrechen würde. Trotz des GENgeneering nahm die Bevölkerung zu.
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