Ayurveda - Handbuch der Energietypen. Jutta Mattausch
Symptome haben, werden Ihnen die folgenden Hinweise helfen.
Zur Ausgewogenheit benötigen Sie die beiden anderen universellen Energien: Feuer (Pitta), das Ihnen Ehrgeiz und die Dynamik des Vulkans verleiht, sowie die stabilen Kräfte des Sees (Kapha), die Ihnen Ruhe, Vertrauen und Gelassenheit schenken. In dieser Verbindung werden Sie Ihr vielseitiges Potenzial ausschöpfen und verwirklichen können. Zugleich finden Sie mehr Kraft und Vitalität.
Ihr abwechslungsreiches und emotional intensives Leben ist ziemlich aufreibend. Deshalb brauchen Sie als Ausgleich zu Ihrem naturgemäß dünnen Nervenkostüm besonders viel Ruhe und Struktur: einen möglichst regelmäßigen Tagesablauf und geregelte warme Mahlzeiten. Gerade weil Sie viel individuellen Freiraum zur Entfaltung brauchen, sollte ein gewisser Rahmen Ihr Leben „zusammenhalten“.
Gönnen sie sich genügend Schlaf, damit Körper und Geist grundlegend regenerieren können. Um morgens frisch und ausgeruht zu sein, gehen Sie abends rechtzeitig zu Bett. Machen Sie tagsüber Pausen und legen Sie sich nach dem Mittagessen kurz hin.
Ziehen Sie eine klare Trennung zwischen Arbeit und Entspannung. Ein Spaziergang, beruhigende Musik oder ein Bad helfen umzuschalten. Allgemein sollten Sie sich Eindrücken und Tätigkeiten widmen, die Sie nähren, kräftigen und stabilisieren.
Gute Freundschaften sind Balsam für Ihre Seele. Sie brauchen Menschen, die Sie wirklich verstehen und denen Sie vertrauen können, gleichgültig ob Sie Ihr Herz ausschütten möchten oder aber einen philosophischen Diskurs suchen. Anstatt oberflächlicher Kontakte mit vielen Leuten, pflegen Sie lieber wenige tiefgehende Freundschaften.
Legen Sie „geistige Fastenzeiten“ ein, um Ihre rastlosen Gedankenströme zu besänftigen. Ziehen Sie sich zurück und schweigen Sie ganz bewusst – einige Stunden oder vielleicht ganze Tage. Um Stille zu finden, ist ein einsamer Platz in der Natur ideal.
Halten Sie sich möglichst viel draußen auf, spüren Sie den Boden unter den Füßen, um Erdung und Vertrauen zu entwickeln.
Vata wird durch jede Denktätigkeit erhöht. Daher achten Sie bitte immer darauf, dass unkontrolliertes Denken nicht die Herrschaft über Ihre ganze Person gewinnt. Gedanken sollten wie „Diener“ nur dann erscheinen, wenn sie zu einem Klärungsprozess erwünscht sind.
Als „Kopfmensch“ vernachlässigen Sie vermutlich die sinnlichen Seiten des Lebens. Parfums von schwerer erdiger Qualität bauen das Kapha-Element auf; ideal sind schwere süße Nuancen wie Sandelholz, Basilikum, Weihrauch oder Zimt.
So schlafen Sie gut ein
Bei überhöhtem Vata haben Sie gewiss Probleme mit dem Einschlafen oder Sie wachen nachts häufig auf. Besonders wenn Sie schwer „abschalten“ können und spätabends noch arbeiten, übergehen Sie damit jene natürliche Ruhephase, die gegen 20 Uhr beginnt. Wenn sich also jener „müder Punkt“ meldet, geben Sie dieser Schwere nach und lassen Sie den Tag gemütlich ausklingen.
Bei Schwierigkeiten mit dem Einschlafen geben ayurvedische Ärzte die folgende Empfehlung:
Eine kurze Meditation hilft, den tagsüber aufgebauten Stress loszulassen und innere Ruhe zu finden. Vermeiden Sie im Schlafzimmer störende Geräusche, auch ein Fernseher ist hier fehl am Platz. Vor dem Schlafengehen noch einmal lüften!
Eine Massage an Kopf und Füßen mit etwas warmem Sesamöl beruhigt die Nerven und unterstützt einen guten Schlaf. Als Schlaftrunk empfiehlt sich ein Glas warme Milch mit einen Esslöffel Mandelpulver, etwas Kardamom und Jaggery (Ursüße). Brahmi-Ghee ist ein Tonikum, das bei Schlaflosigkeit gegeben wird. Zwei Esslöffel in warme Milch auflösen und abends einnehmen.
Ein ayurvedisches Hausmittel ist ein kleiner Einlauf mit Sesamöl. Erwärmen Sie 20 – 25 ml Sesamöl und führen es mit einer Einlaufspritze in den Anus ein. Das Öl wird weitgehend vom Körper aufgenommen, der Rest geht mit dem Morgenstuhl ab. Der Einlauf beruhigt das Nervensystem und den Darm.
Die richtige Ernährung
Auch wenn Sie das Essen manchmal ganz vergessen – mit einem leeren Magen fallen Sie schnell in ein Energietief und bekommen schlechte Laune. Achten Sie daher unbedingt auf drei regelmäßige Mahlzeiten – zur Stabilisierung Ihres Körpers und Geistes hat Essen für Sie einen besonders wichtigen Stellenwert. Ideal sind Suppen mit dicker Einlage wie Nudeln, Reis und Wurzelgemüse. Auch Vollmilch oder Getreidebrei mit gedünsteten süßen Früchten und wärmenden Gewürzen ist für Ihren Typ geeignet.
Sie dürften keine Probleme mit Ihrem Gewicht haben, solange Ihre Verdauung gut funktioniert. Essen Sie also, bis Sie sich gesättigt und zufrieden fühlen und achten Sie darauf, dass der Kühlschrank immer gefüllt ist. Zwischen den Mahlzeiten sind Kleinigkeiten erlaubt. Ideale Snacks sind süße, reife Früchte, eine pürierte Gemüsesuppe oder ein Vollwert-Kuchen.
Allen Menschen tut eine ruhige freundliche Umgebung beim Essen gut, für Sie ist die richtige Atmosphäre besonders wichtig. Finden Sie einen bequemen Platz, essen Sie in aller Ruhe (nicht zu schnell!) und kauen Sie bewusst und gründlich. Der Imbiss aus der Hand beim Schaufensterbummel ist nichts für Sie!
Das tut Ihnen gut, wenn Sie ein Vata-Typ sind oder durch überhöhtes Vata bedingte Beschwerden haben:
·warme, nahrhafte und saftige Speisen
·vorwiegend gekochte oder gedünstete Lebensmittel
·sättigende mittelschwere Speisen
·die Geschmacksrichtungen süß, sauer und salzig
·viel Butter, Fette und Öl; am besten Sesamöl, Ghee und Sonnenblumenöl
·ein kleines Stück Ingwer vor den Mahlzeiten
Das sollten Sie vermeiden:
·kaltes, trockenes und zu leichtes Essen ohne ausreichenden Nährwert
·schwer verdauliche Speisen, Fast Food und Essen mit Nahrungsmittelzusätzen und Konservierungsstoffen
·große Schüsseln Salat: Rohkost und Kälte erhöhen Vata
·bittere und herbe Lebensmittel und Kräuter fördern Blähungen
·zu viele scharfe Gewürze
·viel Fleisch (bei schwachem Feuer bereitet die Verdauung von Fleisch Schwierigkeiten); kleine Mengen Fisch oder Geflügel können Sie als Suppe oder mit viel Soße genießen
·Bohnen, Kohl, Rohkost und zu viel Brot (verursachen Blähungen)
Während der Vata-Zeit im Winter sind diese Essensregeln besonders wertvoll.
Getränke für den Vata-Typ
Um die Kälte und Trockenheit Ihres Doshas zu regulieren, brauchen Sie viel Flüssigkeit. Optimal sind Kräutertees und warmes abgekochtes Wasser. Auch im Sommer sollten die Getränke nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen.
Ihr Krux ist, dass Sie wahrscheinlich wenig Durst verspüren und damit keinen zuverlässigen Anzeiger für Ihre wirklichen Körperbedürfnisse haben. Achten Sie deshalb bitte bewusst darauf, immer ausreichend zu trinken. Für unterwegs sollten Sie eine Thermosflasche dabei haben.
Besonders ältere Menschen trinken oft zu wenig – und dann vorwiegend Kaffee, der zusätzlich austrocknend wirkt. Viele alterstypische organische Störungen lassen sich allein durch mehr Flüssigkeitsaufnahme beheben.
Spezielle Teemischung zur Regulierung von Vata: Ajowan-Kümmel 20 g; Basilikum (Samen oder Blätter) 30 g; Kardamom 30 g; Zimt 30 g; Kreuzkümmel 40 g; Ingwer 30 g; Süßholz 20 g. Die Wirkung wird noch besser, wenn ein Teelöffel Ghee hinzugefügt wird. Dies ist für alle Konstitutionen ein gutes Getränk im Spätherbst.
Verzichten Sie auf:
·stimulierende Getränke, wie Coca Cola, Kaffee oder schwarzen Tee, die das Nervensystem