Terras kosmische Bestimmung: SF Abenteuer Paket. Reinhard Köhrer

Terras kosmische Bestimmung: SF Abenteuer Paket - Reinhard Köhrer


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seine Fassung wiedererlangte.

      "Da traut uns jemand aber verdammt viel zu!", meinte er.

      "Das können Sie laut sagen, Sergeant." Das war Messer. Er wirkte absolut ruhig. Fast so, als hätte er mit dieser Situation gerechnet, sie mehr oder weniger kommen sehen.

      Er wandte sich an Mara Donelli.

      "Sorgen Sie dafür, dass unsere Ortungsscanner optimale Reichweite haben. Bei den geringsten Anzeichen dafür, dass wir einem Feindschiff begegnen, gehen wir auf Ausweichkurs."

      "Aye, Sir."

      Der Blick des Captains wanderte zu Robert Leslie.

      "Zielkoordinaten aus dem Datensatz übernehmen und den Kurs entsprechend programmieren."

      "Aye,aye, Sir."

      "Unsere schwierigste Übung bei der ganzen Sache wird es sein, das Zielgebiet überhaupt zu erreichen. Noch sind wir einige hundert Seemeilen von jenem Ort entfernt, an dem wir unsere Mission zu erfüllen haben..."

      Augenblicke später begannen die Triebwerke der PRESIDENT SHARP lauter zu rumoren. Ein Ruck ging durch das U-Boot. Die Beschleunigung war deutlich zu spüren.

      Alles auf eine Karte!, dachte Captain Jack A. Messer. Darauf lief es hinauf.

      Auf ein Vabanquespiel, das die Besatzung der PRESIDENT SHARP möglichst zu gewinnen hatte.

      Und wenn nicht?

      Messer dachte an Candermere. An die größte Nuklearkatastrophe seit Tschernobyl.

      Jener Geist, der so etwas plante und durchführte saß in der geheimnisvollen Unterwasserzentrale.

      Dieser Knotenpunkt, an dem offenbar die Fäden des Sabotagenetzes zusammenliefen, das die chinesisch-indisch-afrikanische Vereinigung über die Westunion geworfen hatte.

      X wie X-Point.

      X - die große Unbekannte.

      Eine Chiffre für ein Geheimnis.

      Der Name, den man dieser Station in der Westunion gegeben hatte, passte haargenau.

      "Alarmstufe gelb", befahl Messer. "Und volle Kraft voraus. Wir wollen hier keine Wurzeln auf dem Meeresboden schlagen!"

      5

      Auf dem Hauptschirm der EXPLORER II hob sich deutlich die Silhouette des Mars gegen das Sonnenlicht ab. Aus dieser Perspektive wirkte der Mars wie eine gigantische schwarze Scheibe, da sich die EXPLORER II von der sonnenabgewandten Seite aus näherte. Commander John Darran hatte im Kommandantensessel Platz genommen und die Beine übereinandergeschlagen.

      Die Offiziere auf der Brücke taten ihre Arbeit inzwischen mit großer Routine. Die durch die Induktivschulung auf dem Mars erworbenen Kenntnisse trugen dabei ebenso bei, wie die Tatsache, dass Darrans Crew inzwischen schon einige Flüge im Sonnensystem unternommen hatte.

      Lieutenant Rollins saß an der Pilotenkonsole und machte seinen Job mit einer Sicherheit, als hätte er nie etwas anderes getan, als dieses Beiboot des auf dem Mars havarierten 200m Raumers der außerirdischen Roboter zu steuern. Und sein Job machte ihm sichtlich Spaß, ebenso wie den anderen an Bord.

      In Anbetracht der ungeahnten Möglichkeiten, die die außerirdische Technik bot, war das auch kein Wunder. Ein Flug mit einem Schiff, wie der EXPLORER II, wie John Darran und seine Leute das Beiboot der Fremden genannt hatten, war in keiner Weise vergleichbar mit dem was die irdischen Star Ships an Fähigkeiten besaßen.

      "Kaum zu glauben", meinte Major Net Rovan, der sich ebenfalls auf der Brücke befand. Der alte Haudegen, der irdischen Star Force war der wahrscheinlich engste Vertraute John Darrans. Nach kurzer Pause fuhr er versonnen fort: "Vor wenigen Stunden befanden wir uns noch am äußersten Rande des Sonnensystems, und jetzt haben wir bereits die Jupiterbahn und den Asteroidengürtel hinter uns gelassen und steuern direkt auf den Mars zu." John Darran nickte. "Mit den alten Star Ships hätten wir dafür ein ganzes Jahr gebraucht."

      "Oder vielleicht auch länger", meldete sich Lieutenant Rollins zu Wort, "je nach dem in welcher Position sich Pluto auf seiner über zweihundert Jahre dauernden Umlaufbahn um die Sonne gerade befunden hätte, relativ zum Mars gesehen."

      Jetzt meldete sich Lieutenant Johannsen zu Wort, der im Moment auf der Brücke die Funktion eines Kommunikationsoffiziers ausfüllte.

      "Sir, wir empfangen ein Peilsignal."

      John Darran hob die Augenbrauen. "Vielleicht könnten Sie sich etwas deutlicher ausdrücken, Lieutenant."

      Darran sah die Verwirrung in Johannsens Gesicht. Er starrte kopfschüttelnd auf die Displays und Anzeigen. "Danach, wie die Kommunikationstechnik der EXPLORER II auf dieses Signal reagiert zu urteilen, handelt es sich eindeutig um eine Botschaft, die mit Hilfe der Technologie der fremden Roboter erzeugt wurde", sagte Johannsen.

      "Ich will bloß nicht hoffen, dass diese Fremden jetzt schon in unser Sonnensystem zurückkehren." Das war Net Rovan. Er fuhr fort: "Die Arbeiten an unserem Raumhafen Port Mars sind vielleicht weit genug fortgeschritten, um einen erneuten Angriff irdischer Star Ships abzuwehren, aber wenn diese Roboter auftauchten, um sich ihr Eigentum wiederzuholen..."

      "Mit dem Wrack ihres zweihundert Meter Raumers werden sie nicht mehr allzuviel anfangen können", gab Darran zu bedenken.

      "Das wird sie leider nicht davon abhalten, uns anzugreifen, wie ich vermute", warf Lieutenant Rollins ein.

      "Das seltsame ist, das Signal kommt von der Erde. Die Anzeigen lassen keinen Zweifel daran", ließ jetzt Lieutenant Johannsen die Bombe platzen.

      6

      General Wilbert T. McCloud, Oberkommandierender der Star Force, hatte einen arbeitsreichen Tag hinter sich. Er legte die Papiere, an denen er bis gerade gearbeitet hatte auf die Seite und knipste das Licht der Schreibtischlampe aus.

      Genau in diesem Moment klopfte es an der Tür.

      "Ja, bitte?" General McCloud machte das Licht wieder an und warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr. Sein Dienst war bereits seit einer halben Stunde beendet, und nun wollte er eigentlich nach Hause. Die Tür öffnete sich. Herein trat Colonel Winslow Homer, ebenfalls Angehöriger der Star Force.

      "Gut, dass ich dich noch antreffe, Walter. Kommst du mit auf ein Bier?", fragte er.

      Colonel Winslow Homer und General McCloud waren in jungen Jahren zusammen zur Star Force Academy gegangen. Und obwohl Walter T. McCloud schließlich den begehrten Posten des Generals zuerst bekommen hatte, waren sie auch weiterhin befreundet geblieben.

      "Wins, eigentlich wollte ich nach Hause. War heute ein langer Tag. Aber was soll's? Auf ein Bier? Gut, ich komme." General McCloud löschte nun wirklich das Licht und ging zur Tür.

      "Wo soll es hingehen?", fragte er während er die Tür schloss.

      "Ich dachte, du kommst jetzt endlich mal mit ins HEAVENS INN, die Bar von der ich dir bereits erzählt habe. Ein paar von den Führungsoffizieren treffen sich dort in wechselnder Zusammenstellung. Wer Zeit und Lust hat, kommt dort vorbei." Walter T. McCloud erinnerte sich daran, dass Winslow Homer ihn schon einmal mit ins HEAVENS INN mitnehmen wollte, aber an dem Tag fand unerwartet eine Besprechung mit dem Präsidenten statt, so dass General McCloud seinem Freund absagen musste.

      Die beiden begaben sich zum Wagen von General McCloud.

      "Wir fahren mit meinem Dienstwagen", bestimmte Walter T. McCloud. "Mein Fahrer kann dich hinterher nach Hause bringen." Colonel Winslow Homer nickte.

      Die beiden Männer stiegen ins Auto. Auf der Fahrt zum HEAVENS INN sprachen sie nur wenig, was nicht daran lag, dass es nichts zu reden gegeben hätte, aber General McCloud sprach nie über Privates vor seinem Fahrer.

      Stattdessen hing er seinen Gedanken nach. Er dachte an die Besprechung, wegen der er den letzten Termin mit seinem Freund Wins absagen musste. Sein faltiges


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