Zu neugierige Mörder: 9 Krimis. Karl Plepelits
Er wartete, bis der Jeep in einer Staubwolke verschwunden war.
Dann legte er los.
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Bark Fernay starrte ungläubig in die Mündung seines Revolvers.
„Das ist keine Fata Morgana, Fernay“, warnte Bount Reiniger. „Das Ding ist tadellos schusstüchtig, auch wenn deine Kanone moderner aussieht. Doch die hat einen großen Fehler. Sie steckt nämlich noch in deiner Tasche. Falls du also Wert darauf legst, irgendwann in den Staaten beerdigt zu werden, solltest du deinen Killerknechten jetzt den Befehl geben, ihre Waffen niederzulegen und keinen Blödsinn zu probieren. Der wäre für dich nämlich tödlich.“
„Tut, was er sagt“, keuchte er Gangsterboss.
Jeff und Hugh gehorchten zähneknirschend. Sie zogen ihre Revolver mit spitzen Fingern aus den Taschen und ließen sie auf den Boden fallen.
Boiler aber wollte sich nicht geschlagen geben, wo er das Gold schon vor sich glänzen sah. Zwar zog auch er behutsam seine Pistole, doch er ließ sie nicht fallen, sondern richtete sie blitzschnell auf Bount Reiniger, der keine andere Wahl mehr hatte. Er musste schießen.
Boiler sank aufseufzend in den Sand.
Bark Fernay nutzte diesen Moment. Er versetzte Bount einen gewaltigen Stoß und riss seinen Revolver ebenfalls hervor. Gleichzeitig sprang er zur Seite, so dass die Kugel, die der Detektiv auf ihn abfeuerte, ins Leere ging.
Nun wurde es noch einmal brenzlig. Bount Reiniger hatte nur noch drei Patronen. Die würden kaum reichen.
Mit langen Sätzen stürmte er auf die soeben erst verlassene Hütte zu, um dort Deckung zu suchen. Giftige
Geschosse jaulten hinter ihm her und hackten den Lehm vor ihm auf.
Mit einem Hechtsprung rettete sich Bount in die Hütte.
Sofort suchte er seine Gegner und sah, wie Bark Fernay hinter ihm her jagte. Er stoppte ihn mitten im Lauf.
Doch dann drehte Hugh durch. Er hatte seine Handgranate in der Faust.
Fernay, der lediglich verwundet war, schrie ihm zu, dass er um des Teufels Willen nicht das Gold in die Luft jagen solle, doch da arbeitete der Verzögerungsmechanismus bereits.
Er holte aus, um das mörderische Geschoss in den gähnenden Eingang der Hütte zu werfen. Das musste das unausweichliche Ende für den Detektiv bedeuten.
Bount nahm den ungewohnten Revolver in beide Hände und schoss die letzten beiden Patronen hintereinander ab. Er traf Hugh tödlich. Die Granate explodierte in der Hand des Gangsters und zerfetzte auch Jeff, der sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte.
Die Druckwelle schleuderte Bount Reiniger in die Hütte hinein. Mehr passierte ihm nicht.
24
Wie Bount Reiniger prophezeit hatte, traf er Linda Rogers und Bob Randy in der Hauptstadt.
Die beiden jungen Menschen, die die Gefahr für den Rest ihres Lebens zusammengeführt hatte, waren begeistert, als sie ihren Retter verhältnismäßig unversehrt sahen.
Bevor sie gemeinsam die Rückkehr in das Leben feierten, führte Bount ein dringendes Telefongespräch mit New York. Er sorgte dafür, dass noch in der folgenden Nacht ein Kutter ausgehoben wurde, in dem sich ein schwimmendes Bordell verbarg. Der Boss dieses Unternehmens konnte es lange nicht fassen, dass er dieses Missgeschick ausgerechnet diesem brünetten Luder zu verdanken hatte, das er so gewinnbringend nach Arabien verkaufen wollte.
ENDE
Glenn Stirling: TOD AUF DER LIEBESINSEL
Ein Roman von Glenn Stirling
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author/ Titelbild:
© dieser Ausgabe 2016 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
www.AlfredBekker.de
Titelbild: 123RF/zoomteam, 2016
Klappe
In der Nähe der Bahamas ist das Luxusschiff Monte Christo gesunken. Auch Baron Alexander von Strehlitz und seine Freunde waren an Bord. Aber sie konnten mit einem Rettungsfloß dem Tod entkommen und erreichen völlig erschöpft eine einsame Insel zusammen mit weiteren Überlebenden.
Noch wissen der Baron und die anderen Männer und Frauen nicht, dass sie auf einer Insel gestrandet sind, die ein gefährliches Geheimnis birgt. Und die Männer, die es kurz darauf auf sie abgesehen haben, wollen sie unter allen Umständen zum Schweigen bringen...
Und das sind die Leute, die Sie kennenlernen sollten:
Alexander von Strehlitz, genannt der „Baron“, 38 Jahre, 1,88 m gross, dunkelhaarig, gutaussehend, schlank und muskulös, sehr sportlich, abgeschlossenes Zoologiestudium, Hobbysegler und Hochseeschiffer mit Kapitänspatent für grosse Fahrt, bekannter Schriftsteller von Reiseberichten und Expeditionserlebnissen, Leiter von verschiedenen Expeditionen in Afrika und Südamerika, in Übersee durch seine Goodwillreisen zugunsten unterentwickelter Gebiete in Südamerika bekannt geworden, Sieger vom Indianapolis-Rennen für schwere Tourenwagen 1969, ebenso bekannt in Monte Carlo und der Jet-Society als brillanter Pokerspieler und Gesellschafter. Frauen vergöttern ihn, Männer schätzen ihn als prächtigen Partner und umsichtigen Leiter oft abenteuerlicher Unternehmungen.
Robert Burton, der Sekretär des Barons, 35 Jahre alt, 1,70 m gross, spärliches dunkelblondes Haar, korpulent, Brillenträger, gelernter Bankkaufmann, ein Mathematiker aus Passion, spricht sieben Fremdsprachen und hat ein fabelhaftes Gedächtnis, viel Sinn für Statistiken und Daten. Robert arbeitet seit Jahren.für den Baron und weiss über dessen Finanzen besser Bescheid als der Baron selbst. Hat die Eigenart, immer dann französisch mit dem Baron zu sprechen, wenn es um Geldfragen geht.
Michel Dupont, genannt „Le Beau“, 28 Jahre alt, 1,75 m gross, drahtiger durchtrainierter Mann mit dunklem Haar, kantigem, nicht sehr schönem Gesicht mit zerschlagener Nase. Seit vielen Jahren dem Baron ein treuer Freund und Begleiter auf vielen abenteuerlichen Reisen. Le Beau ist gebürtiger Franzose, sehr leidenschaftlich, liebt Frauen und gutes Essen und Trinken, ist leicht zu erregen, ein ausgezeichneter Karatekämpfer, Motorbootfahrer aus Leidenschaft und begeisterter Reiter. Ausser Frauen und Pferden liebt er auch rasante Wagen. Er ist gelernter Motorenschlosser und Flugzeugmechaniker.
James Morris, der Chauffeur des Barons, 31 Jahre alt, 1,94 m gross, sehr stark und breit, wiegt über zwei Zentner, Stirnglatze, sonst struppiges, dunkelblondes Haar, breites Gesicht mit Stupsnase. James war früher Artist, nämlich Untermann einer menschlichen Pyramide. Nach einer Knöchelverletzung verlor er sein Engagement und geriet in schlechte Kreise. Der Baron holte ihn gegen Kaution aus einem Lissaboner Untersuchungsgefängnis und fand in James den treuesten Anhänger, den ein Mensch sich denken kann. Wo James hinschlägt, blüht keine Blume mehr, aber gleichzeitig hat der Hüne ein friedliches gutartiges Gemüt, tut für den Baron alles, aber dass der Baron einen so mässigen Autofahrer wie ihn zum Chauffeur gemacht hat, begreift James selbst nicht.
Das also sind der BARON und seine Freunde ROBERT, LE BEAU und