Killer im August: 11 Thriller. A. F. Morland

Killer im August: 11 Thriller - A. F. Morland


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kühl.

      "Okay, okay, er hat es mir gegenüber zugegeben, als ich ihn darauf ansprach... Von mir aus können Sie mich mit einem Mikrofon am Körper mit Kelly zusammenbringen, dann bekommen Sie ein Geständnis!"

      Leslies Blick wirkte triumphierend.

      Ich war nicht ganz so euphorisch.

      Ich fragte mich nämlich plötzlich, ob Loomis Kelly nicht mit eiskalter Berechnung belastete.

      19

      Mike Lebediov war ein großer, kahlköpfiger Mann mit breiten Schultern. Am Kinn hatte er eine Narbe, die besonders auffiel, wenn er lächelte.

      In Begleitung seiner Bodyguards betrat Lebediov den kahlen, schmucklosen Raum, der im Keller einer Villa in Brooklyn lag.

      Ursprünglich handelte es sich um einen atombombensicheren Bunker. In den Fünfzigern hatte man dafür günstige Bundesdarlehen bekommen können und einer der Vorbesitzer dieser Villa hatte das ausgenutzt.

      Vor Atombomben hatten Lebediov und seine Leute keine Angst. Eher schon vor Richtmikrofonen. Dieser Keller war abhörsicher und deswegen ein idealer Treffpunkt.

      Lebediov war der Letzte, der eintraf.

      An einem schmucklosen Tisch saßen bereits ein halbes Dutzend Männer.

      Lebediov setzte sich.

      "Machen wir es kurz", sagte er. "Kommen wir zur Sache."

      Ein semmelblonder Mann mit hohen Wangenknochen und blauen Augen meldete sich zu Wort. "Die ehemaligen Parisi-Leute laufen reihenweise zu uns über oder nehmen unser Ausstiegsangebot an", sagte er. "Unser Auftritt in Marquanteurs Restaurant hat wohl Wirkung gezeigt..."

      "Was ist mit Loomis?", fragte Lebediov.

      "Steigt aus, wenn wir ihm das Doppelte geben. Ich habe ihm zugesagt. Das ist für uns im Moment einfach mit weniger Risiko verbunden, als wenn wir ihn umlegen..."

      Lebediov nickte.

      "Vermutlich hast du recht, Basil!"

      "Seit der Pleite mit Dimitrov knüpfen die beim FBI an unserer Schlinge", erklärte Basil dann. "Wir müssen für das Problem eine Lösung finden."

      "Und wie sollte die aussehen?", meldete sich einer der anderen zu Wort. "Solange Dimitrov in FBI-Gewahrsam ist, können wir ihn nicht mundtot machen. Soweit reicht unser Arm nicht..."

      Lebediov zuckte die Achseln.

      "Ich kenne Dimitrov gut von unserer gemeinsamen Zeit beim KGB. Er wird dichthalten. So leicht kann man ihn nicht auspressen..."

      "Da bist du aber sehr optimistisch!", meinte Basil.

      Lebediov schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.

      "Mir wäre auch wohler, wenn wir dieses Problem nicht hätten, verdammt! Aber ich fürchte, wir können im Moment nichts tun!"

      Ein Raunen ging durch die Anwesenden.

      Sie wussten, dass Lebediov recht hatte. Im Moment waren ihnen in dieser Sache die Hände gebunden.

      "Wer ist Dimitrovs Anwalt?", fragte Lebediov dann.

      "Niemand von uns. Ein Pflichtverteidiger."

      "Okay. Das ist gut so. Bis es wirklich zur Anklage kommt bleibt das auch so, damit wir nicht ins Kreuzfeuer geraten!"

      "Wird Dimitrov nicht denken, dass wir ihn vergessen haben?", mischte sich ein Mann mit Halbglatze ein.

      Lebediov schüttelte den Kopf. "Nein, er ist Profi. Er weiß das einzuschätzen!" Er atmete tief durch. "Was ist mit Arnold Kelly? Haben wir von dem schon eine Nachricht?"

      Basil sagte: "Er versucht, die Parisi-Organisation mit Klauen und Zähnen zusammenzuhalten, aber es wird ihm nicht gelingen. Dazu sind das viel zu große Angsthasen, die nur Gewinn machen wollen, aber nicht bereit sind, mal was einzustecken."

      "Wenn wir bis morgen keine Nachricht von ihm haben, legen wir ihn um", entschied Lebediov.

      "Trotz der Sache mit Dimitrov?"

      "Ja."

      "Da ist noch eine andere Sache, Boss", meinte Basil. Die Blicke aller Anwesenden waren auf ihn gerichtet.

      Lebediov hob die Augenbrauen. "Ach, ja?"

      "Hinter Kelly muss noch jemand anderes stehen. Jemand, den wir bisher nicht kennen und der vielleicht die wahre graue Eminenz dieses Syndikats ist..."

      "Wer sollte das sein? Wer, der noch nicht auf dem Friedhof oder im Leichenschauhaus liegt?"

      "Eine Frau... Mehr wissen wir noch nicht!"

      20

      Arnold Kelly verließ in Begleitung von zwei Leibwächtern sein Büro. Vor dem Wolkenkratzer, in dem Kelly seine Traumetage gemietet hatte, hielt eine langgezogene Mercedes-Limousine.

      Einer der Bodyguards öffnete Kelly die Tür.

      Kelly drehte sich noch einmal herum.

      Misstrauisch kreiste sein Blick.

      Es war bereits ziemlich dämmrig. Die Sonne war beinahe versunken und New York wurde langsam zu einem Lichtermeer.

      Kelly stieg ein. Die Bodyguards folgten. Die Türen wurden geschlossen.

      "Fahren Sie endlich!", fauchte Kelly den Chauffeur an.

      Der Wagen setzte sich in Bewegung.

      Ziemlich brutal fädelte er sich in den dichten Verkehr ein.

      Jemand hupte. Kelly blickte aus dem Fenster. Einer seiner Gorillas, der neben ihm auf der Hinterbank der Limousine saß, ebenfalls.

      "Ich frage mich wirklich, ob es Lebediovs Leute oder G-men sind, die da auf der Lauer lagen, um uns zu beschatten!", meinte der Leibwächter.

      Kelly zuckte die Achseln.

      "Egal, wer es ist, wir müssen ihn abschütteln."

      "Ich tue mein bestes", meinte der Chauffeur.

      Kelly erwiderte gallig: "Vielleicht ist das ja nicht gut genug!"

      Der Chauffeur fuhr in die nächste Seitenstraße, dann in eine Einbahnstraße hinein. In entgegengesetzter Fahrtrichtung.

      Der Chauffeur ließ den Motor aufheulen. Die Geschwindigkeit war mörderisch. Ein Wagen kam von vorn, wich mit quietschenden Reifen aus und krachte in eines der parkende Fahrzeuge an der Seite.


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