Alter Mann im Bus. Bernhard Weiland
über den Zeigefinger - Geld. Die sähen nicht die Vorteile, zum Beispiel für den eigenen PKW die Betriebswerkstatt nutzen und dort auch für den Einkaufspreis tanken zu können. Er sei sehr zufrieden. Auf unserer Fahrt über die Dörfer grüßt er immer wieder Menschen rechts und links der Straße. Einmal wartet schon eine alte Frau in ihrem Haus, entspannt auf das Fensterbrett gelehnt, auf seine Vorbeifahrt und winkt. Das sei hier normal, die Leute kennen ihn eben. Im Sommer kann es sogar vorkommen, dass er eine Stiege frisch geernteten Gartengemüses reingereicht bekäme.
Es entbrennt ein Gespräch über die Probleme der unterschiedlichen Tarifzonen und -gebiete, die er durchfährt. Benachbart auf seiner Route sind das wohl der VMT Verkehrsverbund Mittelthüringen und die Regionalbus Gesellschaft Unstrut-Hainich und Kyffhäuserkreis. Da muss er zum Beispiel zwei unterschiedliche Kindertarife berechnen. Je nachdem, wo man einsteigt, haben Kinder bis 15 Jahren oder nur bis 7 Jahren freie Fahrt. In der einen Zone fahren Studenten kostenfrei, in der anderen wird von ihnen ein ermäßigter Fahrpreis erhoben. In einer werden die Fahrpreise geändert, während sie in jener noch einige Zeit die gleichen bleiben. Wir diskutieren Bestrebungen des Bundes nach Vereinheitlichung der unterschiedlichen Systeme. Als politische Laien kommen wir schnell überein, dass zentrale Lösungen in diesem vorhandenen Wirrwarr scheitern müssen. Das könne nur lokal durch Entwicklung von innen nach außen zwischen benachbarten Tarifgebieten geschehen. Aber wer kann so eine Entwicklung anstoßen? Sei es wie es sei, die vorhandene nahverkehrliche Kleinstaaterei sei eindeutig unzeitgemäß.
Strecke machen
In Eisenach wird der ZOB gerade komplett erneuert. Die Haltestellen der Busse befinden sich daher verlegt und aufgereiht wie an einer Perlenkette am Rand einer Hauptverkehrsstraße, die genau an diesen Haltestellen wiederum eingeengt werden durch eine längere Straßenbaustelle. Ein Linienhalteplan befindet sich nur am Anfang der sich über mehrere hundert Meter erstreckenden Haltestellenaufreihung. Ich finde meinen Bus nach längerem Suchen und dieser schlängelt sich dann mit mir und anderen steile Berge hinauf und spektakuläre Täler des Thüringer Waldes wieder hinunter. Einige Buslinien und öde Haltestellen weiter gelange ich nach Schmalkalden. In den Omnibussen nimmt die übliche homogene Fahrgast-Gruppe Platz: ältliche, unscheinbar gekleidete Frauen mit pflegeleichten Kurzhaarfrisuren in allen Brauntönen, die die Kosmetikindustrie so liefern kann. Auf dem Schoß die obligatorische abgenutzte Einkaufstasche. Männer sind in der Minderheit und fallen nicht weiter auf. So wie ich. Nach einer Übernachtung in dem hübschen Städtchen mache ich abschließend richtig Strecke bis Bamberg. Das soll mich dem nächsten Ziel nach Süden, Waischenfeld, schon mal näherbringen. Zunächst erledige ich alles mit Bussen des öffentlichen Nahverkehrs. Klappt auch. Sogar früher als geplant. Nur das letzte Stück von Coburg nach Bamberg und weiter nach Würzburg benutze ich die schienengebundenen Züge des Regionalverkehrs, auch diese dank ausführlicher Informationen meiner Fahrplan-App früher als geplant. So stelle ich sicher, den gebuchten ICE von Würzburg nach Hannover pünktlich zu erreichen. Und kann abends im eigenen Bett einschlafen.
Nachrichten aus Hannover, Deutschland und der Welt:
Im hannoverschen Zoo sollen Elefanten gequält worden sein, zwei dreizehnjährige Straßenräuber werden gesucht, eine Kinderklinik behandelt aus Personalmangel nur noch Notfälle und Hannover 96 gewinnt gegen Union Berlin. Niedersachsen spart bei Krippenplätzen. Der Bundesrat entscheidet über die Maut, Merkel will die kommende Wahl gewinnen, die Bundesregierung will Schnellwege für Radfahrer fördern und vor dem Berliner LKW-Terroristen Amri soll frühzeitig gewarnt worden sein. Die Briten starten den Brexitprozess und in St.Petersburg sterben Menschen bei Bombenanschlägen
traumbild
mit dem zug fahre ich durch eine sanft geschwungene landschaft in südliche richtung der zug hält an ich steige aus und blicke in die weite einer landschaft gefärbt in sommergrüne sommerfrische töne blicke eine langestreckte senke hinab in der entfernung von mehreren tagesmärschen wieder hinan endend am horizont mit alpengipfeln unter sommerblauem himmel dorthin gehe ich los bin schon angelangt vor den schneebedeckten gipfeln.
steige hinauf da bemerke ich warmen weichen sand unter meinen füßen die berge bestehen aus sand sind wie die dünen der wüste aus sand dennoch krustig modelliert wie bergiges erosionsgestein da komme ich nur mühsam voran durch enge schluchten und links und rechts steil aufragende wände sie sind doch nur aus sand ich arbeite mich durch diesen nachgebenden untergrund angestrengt voran.
oben angekommen stehe ich inmitten einer blumenwiese auf einer grasbedeckten plattform bin ich unter vielen touristen die munter völlig lautlos miteinander schwatzen kein ton wird dabei erzeugt es ist wie telepathische kommunikation ohne den umweg mechanisch erzeugter schwingungen wie in allen meinen träumen.
allenthalben wird fotografiert durch ferngläser geschaut da gehen wir schon steile steinstiegen hinab uns an hölzernen handläufen festhaltend die steile felswand und die abgründe unter uns vor augen betreten wir einen fahrstuhl fahren hinab kommen an mitten in einer stadt und gehen unserer wege.
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