Das Mädchen da oben auf der Treppe .... Harry Robson

Das Mädchen da oben auf der Treppe ... - Harry Robson


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immer der Zeitungsjunge kam, um die Fernsehzeitung zu bringen. Wo sie wohnte wusste ich ja und so lauerte ich in der Nähe von Romikas Zuhause dem Zeitungsjungen auf und überredete ihn, mir für eine Weile sein Rad mit den Zeitungen zu überlassen. Dafür bekam er mein Rad als Pfand und 5,00 DM, was damals dem Gegenwert von 10 Kölsch entsprach.

      Dann fuhr ich als Zeitungsjunge zu Romika, klingelte und wartete ab. Romika, die natürlich von allem nix wusste, öffnete die Tür, wurde puterrot und stammelte: Was willst du denn hier? Zwischenzeitlich war auch die Mutter an der Türe erschienen und fragte: Haben wir einen neuen Zeitungsjungen? Ich erklärte, dass ich nur Vertretung machen würde und völlig von den Socken sei, dass Romika hier wohnt. Wir würden uns aus der Berufsschule kennen und das sei hier ein wirklicher Zufall, das könne man ja kaum glauben!

      Romikas Mutter war ganz angetan und lud mich zu einem Glas Limonade ein. So war ich das erste Mal bei ihr Zuhause und lernte alle Familienmitglieder kennen, soweit sie anwesend waren. Insgesamt gab es 7 Geschwister. Der Vater grummelte nur was vor sich hin und sofort war ich für ihn schon wieder vergessen.

      Die Mutter hingegen ahnte wohl, dass dieser Zufall nicht so ganz zufällig war und unterzog mich einem Verhör, betreffend Familie, Berufsaussichten und so weiter. Letztendlich erklärte sie, dass sie nichts dagegen habe, wenn sich Romika mit mir treffen würde. Das Eis war gebrochen! Ich verabschiedete mich, dankte für die Limo und brachte dem Zeitungsjungen sein Fahrrad zurück.

      Ich war einfach nur glücklich und wieder zu Hause, erzählte ich meiner Mutter davon. Nachdem ich meine Schilderung der Ereignisse beendet hatte, machte sie ein nachdenkliches Gesicht und sagte mir, dass sei gar nicht gut. Ich erwiderte: „Du musst sie erst mal kennenlernen, dann wirst Du schon sehen!“ Aber meine Mutter meinte, das Problem hing mit dem Ort zusammen, in dem Romika wohnte.

      Dazu muss ich etwas weiter ausholen. Meine Mutter war Kölnerin und hatte 2 Geschwister. Ihr Vater hatte eine große Fleischerei in Köln, die im Krieg ausgebombt worden war. Leider war der Vater in den letzten Kriegstagen eingezogen worden und wurde sofort vom Feind erschossen. Die Restfamilie, Mutter und 3 Kinder, zogen dann nach Müllekoven, einem Nachbarort von Bergheim.

      Mein Vater hingegen stammte aus Schlesien. Seine Familie, 12 Kinder und die Eltern, gehörten zu den Flüchtlingen/Vertriebenen des 2. Weltkrieges. Das Deutsche Rote Kreuz führte die Familie in Bergheim zusammen. Nach und nach kamen auch die Söhne aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Mein Vater war bei den Amerikanern inhaftiert.

      Bei den Bergheimern waren die „Neubürger“ nicht sehr willkommen. Damals nannte man sie „Polacken“, da für den Rheinländer Polen und Schlesien dasselbe war. Die „Polacken“ wurden in der Regel irgendwo zwangseinquartiert, einfach da, wo gerade Platz war. Das führte natürlich zu Reibereien. Niemand wollte seinen Wohnraum mit den Polacken teilen. Außerdem, und das war wohl das Hauptproblem, drängten die jungen Männer auf den Heiratsmarkt und buhlten um die jungen Mädels. Diese wiederum waren an den fremdländisch anmutenden, jungen Männern sehr interessiert, hatten genug von den örtlichen Bauerntölpeln und das führte, gerade am Wochenende beim Tanzvergnügen, zu massiven Schlägereien, bei denen wohl oft ein Messer gezückt wurde. Romikas Vater gehörte wohl zu den ganz schlimmen Fingern, genauso wie mein Vater.

      Es waren also Schwierigkeiten zu erwarten und als meine Mutter dem Vater über meine Eroberung berichtete, war auch gleich der Teufel los. „Dreckige Messerstecher“ war noch das Harmloseste, was da geschrien wurde. Nie im Leben würde ein Mädel aus dieser Sippe einen Fuß über seine Schwelle setzen.

      Romikas Vater war wohl zwischenzeitlich aus seiner Lethargie erwacht und verlangte Auskunft über den neuen Zeitungsjungen, den man mit „seiner Limonade“ bewirtet hatte. Die Mutter übernahm die „Moderation“ und das Ganze endete mit „lebenslangem Stubenarrest“ für Romika. Nie wieder wolle er den Sohn des schlimmsten Messerstechers aller Zeiten wiedersehen. Im Gegenteil: Sobald er wisse, wo die Familie wohnt, würde er höchstpersönlich dort auflaufen und alle platt machen.

      Damals wusste ich noch nicht, dass Romikas Vater, besonders am Wochenende, durchgängig alkoholisiert war und meist schon am nächsten Tag nicht mehr wusste, was Sache war.

      Unsere weiteren Zusammenkünfte gestalteten sich also schwierig und forderten jede Menge Erfindungsreichtum, was Ausreden für häusliche Abwesenheit betraf. Wir ließen uns davon aber nicht den Wind aus den Segeln nehmen, trafen uns heimlich nach der Arbeit auf dem Friedhof, der ganz in der Nähe von Romikas Elternhaus lag und gingen auch mal in die Nachmittagsvorstellung ins Kino. Irgendeine von Romikas Freundinnen gab dann das passende Alibi ab. Irgendwann durfte ich Romika auch mal mit nach Hause nehmen, als der Vater nicht da war. Mutter war ganz angetan von dem Mädel und versprach, uns zu helfen, wo immer möglich.

      Nach einiger Zeit wurde ich dann offiziell sonntags zum Mittagessen bei Romika eingeladen. Natürlich hatte ich mich chic gemacht und Blumen dabei. Der Vater hingegen war auf dem Frühschoppen und tauchte statt um 13: 00 h um 14: 30 h auf, sternhagelvoll. Der Braten war zermatscht, die Kartoffeln ungenießbar und die Stimmung im Keller. Einzig positiv war, dass ich Romikas Mutter beim Kochen zusehen durfte. Mir fiel auf, dass alle Messer stumpf waren und so gut wie nichts mehr schnitten. Beim nächsten Besuch brachte ich einen vernünftigen Schleifstein mit und schärfte alle Messer. Das hinterließ einen bleibenden Eindruck!

      Nach dem 1. Lehrjahr musste Romika ganztags nach Köln auf die Berufsschule, da es dort eine Klasse für Rechtsanwalts- und Notargehilfen gab. Da der Stenokurs genau auf den Berufsschultag fiel, wurde der abgesagt und dadurch sahen wir uns gar nicht mehr. Telefonieren war schwierig. Wir hatten kein Telefon, ich musste also immer zum Telefonhäuschen laufen. Ich konnte aber auch nicht so ohne weiteres bei Romika anrufen, denn ihr Vater war fest davon überzeugt, dass das Telefon durch das Telefonieren ganz schnell kaputt gehen würde. Wenn er also zu Hause war, ging immer er ans Telefon und legte sofort auf, wenn es nicht für ihn war. Tagsüber von der Firma aus telefonieren war gar nicht möglich. Es war streng untersagt, das Firmentelefon für private Gespräche zu benutzen. Völlig egal, ob aktiv oder passiv.

      Deshalb musste irgendwie mein Vater weichgekocht werden. Ich erklärte einfach, dass mein Mädchen zwar aus Müllekoven käme, aber mit dem „Messerstecher“ aus Nachkriegszeiten nichts zu tun habe. Das sei nämlich der jüngere Bruder gewesen. Romikas Vater war 1947 schon deutlich über 30 und friedlich gewesen. Mein Vater hat es geglaubt und Romika durfte zum Grillen kommen. Sie gefiel ihm unheimlich gut und das Thema Bergheimer Messerstecher war vergessen. Wir durften uns also nun auch offiziell treffen.

      3. Kapitel

      Unser Verhältnis war nach wie vor freundschaftlich. Händchenhalten, bisschen herumfummeln, erzählen, mehr war nicht. Küssen war nach dem Erlebnis mit Dagmar nun auch nichts, wohin mein Streben ging. Aber generell wollte ich schon mehr über die Weiblichkeit, das Geheimnis zwischen Mann und Frau, erfahren. Wir sprachen beide darüber und kamen zu dem Ergebnis: „Es zu tun“. Eine Ahnung, was wirklich zu tun war, hatte ich nicht.

      Im Universallexikon zu Hause suchte ich alles ab, was mir weiterhelfen konnte und tatsächlich fand ich eine kleine Zeichnung der Vagina. Diese, so wurde erklärt, sei im Startbereich mit einer Klitoris, auch Kitzler genannt, ausgestattet. Wenn nun der Mann seine Eichel in die Nähe davon brachte, so würde der Kitzler den Penis so lange kitzeln, bis es ihm kam. Das Ganze machte Sinn, denn bei der Selbstbefriedigung ging es ja schließlich auch darum, die Eichel so zu reizen, bis es kam. Also hatte ich mit Logik ein schwieriges Problem gelöst. Dass das nicht ganz richtig war, erfuhr ich dann später. Sehr zufrieden mit meinen Forschungsergebnissen machte ich mich daran, das „Event“ zu planen.

      Wir hatten uns schon einige Male im Wald getroffen und eine versteckte Bank gefunden, auf der wir händchenhaltend über „Gott und die Welt“ sprachen. Hier sollte „Es“ stattfinden. Wir trafen uns in der Mittagspause. Ich setzte mich auf die Bank, zog meine Hose inklusive Unterhose herunter, Romika zog ihren Slip aus und den Rock hoch und setzte sich auf meinen Penis. Prima dachte ich, jetzt geht’s los. Leider passierte gar nichts!

      Der Kitzler kitzelte nicht. Ich erklärte Romika, sie war übrigens 15, was ich erwartete und sie meinte, einen Kitzler habe sie schon, aber warum der jetzt nichts machte, sei ihr nicht klar. Wir zogen uns also wieder an und gingen zurück


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