Tägliche Erneuerung. Ole Hallesby
Wichtigste, was das Wort des Tages uns heute sagt, ist das, dass Jesus seinen Eltern gehorsam war. Bei einer anderen Gelegenheit hören wir, dass Jesus Gehorsam gelernt hat. Liebe Kinder, das sagt uns doch, dass es nicht leicht ist, gehorsam zu sein. Ihr wisst davon wahrscheinlich genug von euch selber. Das ist oft schwierig. Und ihr habt wohl viele schmerzhafte Erinnerungen an Ungehorsamkeit. Ja, ihr erinnert euch, da wart ihr manchmal so ungehorsam, dass ihr euch schämt, wenn ihr daran denkt. Besonders wenn euch einfällt, wie ihr da Vater und Mutter traurig gemacht habt. Wie gut, dass Jesus für unsere Sünden starb, für alle unsere Sünden. Wenn wir sie vor ihm bekennen, so streicht er sie in den Büchern da oben aus. Er wirft sie hinter sich hinein in das Meer des Vergangenheit. Das ist ein wunderbares Meer. Jesus will dir helfen, gehorsam zu sein gegen Vater und Mutter wie den Lehrern und freundlich zu den Geschwistern und Freunden zu sein. Er hat selbst so gelebt, darum weiß er, dass das für dich schwer ist. Darum will er dir jeden Tag helfen. Du darfst jeden Tag um Jesu Hilfe bitten. Und du weißt gut, wie das ist: Jedes Mal, wenn wir an Jesus denken, fällt es uns leicht, freundlich zu sein.
20. Januar
Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.
Matthäus 11,28
Es sind nicht alle Sünder, die ermüdet sind. Es gibt viele, die nicht einmal einen Arzt brauchen. Sie sündigen frei oder jedenfalls unbehelligt. Du tust mir leid, mein Freund! Du befindest dich in großer Gefahr. Zu sündigen ist schrecklich, aber ruhig zu sündigen ist noch viel schrecklicher. Jesus spricht zu denen, die es schwer haben. Sie sündigen nicht mehr mit Freuden oder unbesorgt. Sie sind aus einem unruhigen Schlaf erwacht. Sie streiten gegen ihre Sünden, gegen alle ihre Sünden in Taten, Worten und Gedanken, in ihrer Fantasie und Lust. Sie mühen sich ab im Gebet. Und wie sie sich anstrengen und streben in ihrem Gebetskämmerlein. Sie mühen sich, Gottes Wort zu lesen. Und das ist für sie fast noch schwerer als zu beten. Ja, sie haben es wahrhaftig schwer, schwerer als sie es zu anderen sagen, oft schwerer, als sie es sich selbst eingestehen. Jesus sagt hier, dass er sie erquicken will.
Aber für dich wurde alles schwer und unruhig, als du anfingst, dich zu Jesus zu halten. Nie vorher war alles so verworren wie da. Ja, gewiss, alles ist gut gegangen. So muss alles gehen. Das Ruhige musste Jesus erst unruhig machen. Er musste dir zeigen, wer du bist. Das hast du vorher nicht gewusst. Erinnere dich, dass Jesus zuerst die ganze Bergpredigt hält, bevor er diese Worte aus Matth. 11 sprach. Aber nun sollst du erquickt werden. Um erlöst zu werden, brauchst du nichts mehr als ein Sünder zu sein, der keine Sünde mehr verstecken will, der sich niederwirft mit allen seinen Sünden am Fuß des Kreuzes und alle seine Sachen in Jesu Hand legt.
21. Januar
So lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, dass Sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Matthäus 5,16
In diese Ermahnung hat Jesus eine wunderbare Verheißung gelegt: Wird unser Leben mit Gott echtes Alltagschristentum, so werden gerade durch unser Alltagschristentum unsere Mitmenschen für Gott gewonnen. Es gibt hier im Land viele Menschen und es werden ständig mehr, die, praktisch gesprochen, niemals Gottes Wort hören und darum ein ganz anderes Gefühl für das Christentum haben, als die gläubigen Männer und Frauen, die in ihrem Haus arbeiten, in ihrer Fabrik, ihrem Geschäft oder ihrem Büro. Und ihr könnt glauben, sie brauchen ihre Augen. Und dazu haben sie das Recht. Junge gläubige Freunde, die ihr auf der einen oder anderen Weise im Dienste bei unbekehrten Menschen steht, Gott gibt euch Augen, die Werke zu sehen, die ihr jeden Tag für Gott zu tun habt.
Es ist euer tägliches Leben und Arbeit, welche diese gottfernen Menschen für Gott gewinnen sollen. Es ist gut, dass wir Pastoren haben. Aber wenn die Pastoren jene Menschen nie unter ihre Kanzel bekommen? Es ist gut, dass wir Evangelisten haben. Aber wenn jene Menschen nie dahin gehen, wo ein Evangelist spricht? Hier habt ihr, junge Freunde, eine Arbeit, die kein Pastor und kein Evangelist tun kann. Und ihr könnt das gewiss nicht mit euren Worten tun. Das werdet ihr bald merken. Da ist es gut, Gottes Verheißung zu haben, dass ihr sie gewinnen könnt ohne Worte; durch ein sauberes Betragen in Respekt, durch einen sanftmütigen und stillen Geist, der für Gott köstlich ist. Tut eure Arbeit sorgfältig und mit Liebe, weil der Herr das braucht, als handgreiflichen Beweis dafür, dass Christus Menschen verändert, nicht nur am Sonntag, sondern in ihrem täglichen Leben und in ihrer Arbeit!
22. Januar
Hebt eure Augen auf und seht, die Felder sind weiß zur Ernte.
Johannes 4,35
„Ich habe eine Speise, von der ihr nichts wisst.“, sagte Jesus: „Gottes Willen zu tun, zu finden und zu helfen allen verlorenen Schafen.“ Er hatte wieder eines gefunden. Und als die samaritanische Frau von ihrem Wasserkrug weg in die Stadt lief, um dort von ihrer größten Stunde zu erzählen, da konnte Jesus die weißen Felder sehen, die auf die Ernte warteten. Er sah die große Volksschar reif in Sünde und Schande wie diese Frau, aber auch bereit wie sie, dem zu folgen, der sich vor ihnen als wirklicher Erlöser bezeugen konnte. Das war gewiss die schönste Aussicht, die Jesus hier auf Erden sah. Und sofort musste er das seinen Jüngern sagen. Er hatte ihnen die Sämannsarbeit gezeigt, die von dem treuen Gott seit Jahrtausenden ausgeführt worden war, und er zeigte ihnen die Arbeit, nach welcher die weißen Felder nun riefen: Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende. Wie es Jahreszeiten im Reich der Natur gibt, so auch in Gottes Reich, das Springen der Knospen und der Fall der Blätter, Sommerhitze und Winterkälte. In unseren Tagen erleben wir eine mächtige Erntezeit. Nie vorher waren die Felder so weiß, die Türen so offen, die Herzen so erhoben. Wir ernten, was andere säten. Vierzehn Jahre säten norwegische Missionare unter den Zulus, bevor der erste Heide für Christus gewonnen wurde. Es wurde gesät mit Seufzen und Weinen. Und nun ernten wir, was dort gesät wurde. In stiller geduldiger Arbeit haben unsere geistlichen Väter die Reifung in den Völkerscharen hervorgebracht, die wir nun vor unseren Augen sehen. Hörtest du, was Jesus zu dir von diesen weißen Feldern sagte? Bitte ihn, dass es auch für dich wie Speise werden möchte, Gottes Willen zu tun! Dann wird der Herr der Ernte bekommen, was er in dieser drängenden Erntezeit braucht: Fürbitte, Arbeiter und Geld.
23. Januar
Die Liebe lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu. Sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
1.Korinther 13,5+7
Die Liebe wird nicht bitter. Selbst wenn ihr Undank, Missverständnis, Spott und Widerstand begegnet. Sie sieht nicht ihr eigenes, nur das Wohl der anderen. Hier sündigen wir viel. Wie viele gibt es doch im Kreis der Freunde, die gestoßen und beleidigt werden, und daran zu tragen haben. Lasst uns Gott um die Liebe bitten, die nicht bitter wird, die nicht taktlos wird, das Böse nicht nachträgt und sich über die Fehler der anderen nicht freut! Während Seelen unerlöst sterben, sollten die Freunde Jesu wohl etwas anderes zu tun haben, als beleidigt zu sein und gegeneinander zu schmollen. Die Hölle lacht und der Himmel weint darüber. Die Liebe glaubt alles. Das ist gewiss die schönste Seite der Liebe. Sie liebt und hofft, wird enttäuscht und hofft wieder. Sie betet und weint und macht sich abermals auf den Weg, Verlorene zu suchen. 0, du heilige Liebe! Es ist doch klar, dass die von Gott kommt. So ist Gott. Darum hat er uns gefunden und gewonnen. Sören Kierkegaard sagt: „Die Liebe glaubt alles und wird nie betrogen.“ An dem Morgen der großen Überraschungen werden wir sehen, dass auch das wahr ist. Höre das, du, der du liebst und hoffst und für deine fortgegangenen Kinder betest! Du weinst so oft, wenn du siehst, wie ihre Herzen hart und kalt geworden sind. Wir werden alle in den Himmel hinein lieben. Einige müssen auch dahinein geweint werden. Um diesen Dienst der Liebe bittet dich der Herr.
24. Januar
Und alsbald am Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte.