How Not To Die. Gene Stone
Prinzip ist für Knoblauchatem verantwortlich. Es sind nicht nur die Rückstände im Mund, die alle anderen zurückweichen lassen, sondern auch die gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffe, die in die Blutbahn übergehen, nachdem Sie den Knoblauch verschluckt haben. Auch diese werden geruchsintensiv ausgehend von Ihren Lungen von Ihnen ausgeatmet. Auch wenn Sie nur einen Knoblaucheinlauf hatten, riecht letztlich auch Ihr Atem nach Knoblauch. Aus diesem Grund kann Knoblauch potenziell auch begleitend bei der Behandlung von schweren Fällen von Lungenentzündung eingesetzt werden, da er dabei helfen kann, bei seinem Weg in Richtung Lunge Bakterien zu eliminieren.38
Mit Beeren die natürlichen Killerzellen aktivieren
Wenn es um die Prävention von Krankheiten geht, sind laut dem Direktor des Bioactive Botanical Research Laboratory alle farbigen Beeren „Champions“.39 Die angeblichen krebsbekämpfenden Eigenschaften von Beereninhaltsstoffen wurden deren Fähigkeit zugeschrieben, Schäden, die durch oxidativen Stress und Entzündungen entstehen, entgegenzuwirken, diese zu reduzieren oder sogar zu reparieren.40 Erst kürzlich wurde allerdings auch herausgefunden, dass Beeren ebenfalls die Aktivität der natürlichen Killerzellen steigern können.
Der Name mag unheilvoll klingen, doch sind natürliche Killerzellen eine Art von weißen Blutkörperchen, die einen immens wichtigen Teil der schnellen Reaktion des Immunsystems gegen virusinfizierte oder mit Krebs befallene Zellen bilden. Sie heißen „natürliche Killer“, weil sie zuvor keiner Krankheit ausgesetzt sein müssen, um aktiviert zu werden – anders als andere Teile des Immunsystems, die erst nach einer Vorgeschichte des Ausgesetztseins effektiv reagieren können, wie es z. B. bei Windpocken der Fall ist.41 Sie wollen schließlich nicht erst bis zum zweiten Tumor warten, bis Ihr Immunsystem mit der Abwehr beginnt.
Es gibt etwa zwei Milliarden dieser Elitekämpfer, die nonstop in Ihrem Blut patrouillieren. Forschungsergebnisse legen jedoch nahe, dass Sie deren Reihen durch das Essen von Heidelbeeren aufstocken können. Bei einer Untersuchung wurden Langstreckenläufer gebeten, über sechs Wochen jeden Tag anderthalb Tassen Heidelbeeren zu essen, um herauszufinden, ob das den durch das Laufen auslösten oxidativen Stress verringern könne.42 Die Heidelbeeren schafften dies, ganz wie erwartet. Die wichtigere Feststellung dieser Untersuchung war jedoch ihre Wirkung auf die natürlichen Killerzellen. Normalerweise nehmen diese Zellen zahlenmäßig nach einem langen Ausdauertraining um etwa die Hälfte auf circa eine Milliarde ab. Die Sportler aber, die Heidelbeeren aßen, konnten ihre Killerzellen stattdessen auf über vier Milliarden verdoppeln.
Heidelbeeren können also die Anzahl der natürlichen Killerzellen erhöhen. Aber gibt es auch Lebensmittel, die deren Zellaktivität steigern, sprich die Effektivität, mit der sie Krebszellen bekämpfen? Ja, es scheint so, als ob das aromatische Gewürz Kardamom dazu in der Lage ist. Wissenschaftler gaben einige Lymphome in eine Laborschale und fügten natürliche Killerzellen hinzu, die es schafften, etwa 5 Prozent der Krebszellen abzutöten. Nachdem die Wissenschaftler allerdings noch Kardamom hinzufügten, wurden die Killerzellen um ein Vielfaches aktiver und töteten noch mehr Krebszellen ab – etwa das Zehnfache dessen, was sie ohne Kardamom geschafft hatten.43 Bisher wurden noch keine klinischen Tests an Krebspatienten durchgeführt, um diese Wirkung zu bestätigen.
Theoretisch aber könnten Heidelbeermuffins mit Kardamom die Anzahl der natürlichen Killerzellen in Ihrem Körper erhöhen und gleichzeitig Ihre krebsbekämpfenden Instinkte steigern.
Lassen sich normale Erkältungen mit Probiotika vermeiden?
Babys, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, scheinen ein erhöhtes Risiko zu haben, verschiedene allergische Krankheiten zu entwickeln, wie etwa allergischen Schnupfen, Asthma und vermutlich sogar Lebensmittelallergien.44 (Allergiesymptome werden verursacht, wenn das Immunsystem gegenüber normalerweise harmlosen Reizen überreagiert, wie bspw. Baumpollen.) Eine normale Geburt führt dazu, dass das Verdauungssystem des Babys mit den Bakterien der mütterlichen Vagina besiedelt wird. Bei einem Kaiserschnitt ist diese natürliche Exposition nicht gegeben. Der dadurch entstehende Unterschied in der Darmflora kann die Art und Weise beeinflussen, wie sich das Immunsystem entwickelt und eine Erklärung für den Unterschied bei den Allergieraten sein. Diese Annahme wird durch Untersuchungen gestützt, die herausfanden, dass eine Störung der mütterlichen Scheidenflora während der Schwangerschaft durch bspw. sexuell übertragene Infektionen oder Spülungen zu einem höheren Asthmarisiko bei Säuglingen führen kann.45
Diese Erkenntnisse werfen die umfassendere Frage auf, welche Wirkung die „guten“ Darmbakterien auf unser Immunsystem haben. Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Nahrungsergänzung mit guten Bakterien bzw. Probiotika eine immunstärkende Wirkung haben kann. Eine der ersten solcher Untersuchungen bewies, dass weiße Blutkörperchen, die von Probanden entnommen wurden, die über mehrere Wochen eine probiotische Kur durchführten, eine deutlich gesteigerte Fähigkeit aufwiesen, potenzielle Eindringlinge einzukesseln und zu eliminieren. Diese Wirkung dauerte noch drei weitere Wochen an, nachdem die Probiotika abgesetzt wurden. Die Aktivität der natürlichen Killerzellen im Kampf gegen Krebszellen verbesserte sich ebenfalls im In-Vitro-Versuch.46
Es ist schön, wenn sich die Zellfunktion in der Laborschale verbessern lässt, aber führen diese Ergebnisse auch zu weniger Infektionen? Es brauchte zehn weitere Jahre, bis eine randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie durchgeführt wurde. (Diese Art der Untersuchung, bei der weder die Teilnehmer noch die Wissenschaftler vor deren Abschluss wissen, wer eine experimentelle Behandlung und wer nur ein Placebo bekommt, wird als der „Goldstandard“ der Forschung angesehen.) Diese Untersuchung zeigte, dass diejenigen, die probiotische Ergänzungsmittel einnehmen, tatsächlich deutlich weniger Erkältungen, Krankheitstage und allgemein weniger Symptome haben können.47 Die bisher verfügbaren Beweise legen nahe, dass Probiotika das Risiko von Infektionen der oberen Atemwege verringern können, reichen aber nicht aus, um den Menschen das Einwerfen probiotischer Pillen zu empfehlen.48
Wenn Sie unter keiner erheblichen Störung Ihrer Darmflora aufgrund einer Antibiotika-Behandlung oder einer Darminfektion leiden, ist es eine gute Idee, die guten Bakterien zu füttern, die bereits in Ihrem Darm leben.49 Was mag diese freundliche Flora am liebsten? Ballaststoffe und eine bestimmte Art von Stärke, die konzentriert in Bohnen vorkommt. Diese Substanzen werden Präbiotika genannt. Probiotika sind die guten Bakterien selbst, während Präbiotika das sind, was diese guten Bakterien essen. Am besten machen Sie Ihre guten Bakterien also satt und glücklich, wenn Sie sie mit jeder Menge naturbelassener pflanzlicher Lebensmittel füttern.
Wenn Sie frisches Obst und Gemüse essen, gelangen sowohl Prä- als auch Probiotika in Ihren Darm. Obst und Gemüse sind mit Millionen von Milchsäurebakterien überzogen, von denen einige die gleichen sind, die in probiotischen Ergänzungsmitteln verwendet werden. Wenn Sie Sauerkraut selbst herstellen, brauchen Sie z. B. keine Starterkultur, da die Bakterien bereits natürlich auf den Kohlblättern vorkommen. Rohes Gemüse und Obst zu einem Bestandteil Ihrer täglichen Ernährung zu machen ist daher die beste Möglichkeit, Prä- wie auch Probiotika aufzunehmen.50
Das Immunsystem mit Sport stärken
Was, wenn es ein Medikament oder Ergänzungsmittel gäbe, mit dem Sie die Krankheitstage halbieren könnten, die Sie wegen Infektionen der oberen Atemwege wie bspw. einer gewöhnlichen Erkältung nehmen müssen? Solch ein Medikament brächte Pharmakonzernen Milliarden ein. Es gibt allerdings etwas, womit Sie Ihr Immunsystem gratis und so stark kräftigen können, dass Sie Ihre Krankheitstage um 25 bis sogar 50 Prozent reduzieren können. Was das ist?
Sport.51
Und Sie brauchen nicht einmal sehr viel trainieren, um positive Ergebnisse zu erreichen. Untersuchungen haben herausgefunden, dass schon nach sechs Minuten, die Sie Ihre Kinder herumrennen lassen, die Anzahl ihrer Immunzellen im Blut sich um fast 50 Prozent erhöht.52 Darüber hinaus kann regelmäßige Bewegung dabei helfen, einen altersbedingten Abbau der Immunfunktion zu verhindern. Eine weitere Untersuchung ergab, dass ältere, wenig aktive Frauen ein bis zu 50 Prozent höheres Risiko haben, sich im Herbst eine Erkrankung der oberen Atemwege zuzuziehen, während diejenigen, die begannen,