Homefarming. Judith Rakers

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und unkrautfrei ist. Wenn es nötig ist, die Erde zu optimieren, dann tut ihr das jetzt, indem ihr je nach Bodenqualität Kompost, Sand oder Gemüseerde untermischt (siehe >).

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      Kleinere Steine wie diese können gut im Boden bleiben, sie lockern das Erdreich auf. Nur die großen solltet ihr beim Umgraben entfernen.

      »Plant bei größeren Beeten schmale Wege mit ein, die ihr dann später mit Gehwegplatten befestigen oder mit einer Pflasterung und Kies noch hübsch gestalten könnt.«

      Wenn auf eurer neu gekürten Beetfläche bisher Rasen gewachsen ist, nehmt ihr die Grasnarbe einfach mit dem Spaten herunter – inklusive Wurzeln – und »entsorgt« sie auf dem Kompost. Ihr könnt den Rasen auch doppelt, also in doppelter Spatentiefe umgraben. So gelangt die Grasnarbe in tiefere Erdschichten, wo sie verrottet – und ihr habt keinen »Rasenabfall«. Sicherer und weniger anstrengend ist aber das Wegnehmen des Rasens, weil dann auch keine Rasenwurzeln mehr im Beet sind, aus welchen ständig wieder Gras wächst, was nervt.

      Um das Beet gegen Schnecken zu schützen, die euch das ganze Gemüse wegfressen, könnt ihr anschließend einen Schneckenzaun als Außenbegrenzung der Pflanzfläche anlegen. Ich persönlich kann die Schneckenzäune aus Metall empfehlen, die von verschiedenen Herstellern angeboten werden: eine etwa 15 Zentimeter breite Metallleiste mit nach außen gebogenem Rand, über den sich die Schnecken schlichtweg nicht drüberschleimen können. Ein Superschutz, den ihr von Anfang an einbauen solltet. (Ihr ärgert euch sonst. Glaubt mir, ich weiß es.)

      Das Schöne ist: Diese mitunter anstrengende Arbeit habt ihr nur einmal und die eigentliche Arbeit des Säens, Pflegens und Erntens ist nicht mehr schweißtreibend, sondern nur noch schön. Denn die Gemüsebeete und ihre Begrenzungen könnt ihr im nächsten Jahr genauso wiederverwenden – und im übernächsten auch. Wenn ihr dann pflanzt, müsst ihr nur noch ab und zu Kompost einarbeiten und schon ist das Bett für euer Gemüse wieder frisch gemacht.

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       Wenn ihr ein klassisches, bodennahes Beet anlegt, sollte es nicht breiter als 1,20 Meter sein.

       Plant bei größeren Flächen zwischen den Pflanzstreifen schmale Wege ein.

       Vergesst von Anfang an nicht den Schneckenschutz – ihr ärgert euch sonst.

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      WIE IHR EIN HOCHBEET BAUT – FÜR DEN BALKON ODER DEN GARTEN

      Ziemlich im Trend liegen seit einiger Zeit Hochbeete. Sie haben den Vorteil, dass ihr damit auch auf dem Balkon oder einer versiegelten Terrasse ein Beet für den Gemüseanbau einrichten könnt. Denn mit dem Hochbeet entsteht eine tiefe (!) Fläche mit Erde – und mehr braucht ihr nicht, um frische Lebensmittel wachsen zu lassen, die etwas tiefer wurzeln oder bei denen es um die Wurzeln geht, wie zum Beispiel bei Möhren. Ein weiterer Vorteil: Ihr müsst euch zum Arbeiten weder lange hinknien noch tief herunterbücken, alles lässt sich gut im Stehen erledigen. Auch die Schneckenplage soll beim Hochbeet angeblich geringer ausfallen, ich hatte jedoch in diesem Jahr dort ebenfalls schleimigen Besuch. Aber bequemer ist es. Das stimmt.

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      Im Hochbeet ist die Erde etwas wärmer und die Schnecken nicht ganz so zahlreich. Das Gemüse profitiert von beidem und wächst üppig.

      Wenn ihr euch für ein Hochbeet entscheidet, habt ihr verschiedene Möglichkeiten: Es gibt Bausätze im Baumarkt oder Internet, die ihr nur noch zusammenstecken müsst. Natürlich könnt ihr euch aus Holz auch selbst ein Hochbeet bauen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, solange die Pflanzen in einer bequemen Arbeitshöhe wachsen.

      Ich habe damals den Tipp befolgt und von innen eine Kunststofffolie an meinen Hochbeet-Bausatz getackert, damit die feuchte Erde und das Gießwasser das Kiefernholz nicht verrotten lassen. Diese Folie könnt ihr ebenfalls im Baumarkt, Gartencenter oder Internet erwerben. Wenn das Hochbeet nicht auf dem Balkon oder der versiegelten Terrasse steht, solltet ihr außerdem ein engmaschiges Netz als Boden an der Konstruktion anbringen, damit sich keine Wühlmäuse zu euren Pflanzen hochwühlen können, um vor euch zu ernten, was ihr so liebevoll gesät habt.

      Für das Innere des Hochbeetes solltet ihr ein Schichtsystem anlegen: Das untere Drittel füllt ihr mit Ästen und Strauchschnitt. Dann kommt ein weiteres Drittel günstige Erde hinzu, die ihr aber mit Kompost, Garten- und Küchenabfällen mischen könnt. Erst das obere Drittel wird dann mit der qualitativ hochwertigen Gemüseerde aufgefüllt.

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      So schichtet ihr euer Hochbeet: Das untere Drittel besteht aus Ästen und Strauchschnitt, das mittlere aus günstiger Erde – gemischt mit Kompost, Garten- und Küchenabfällen – und das obere Drittel füllt ihr mit hochwertiger Gemüseerde.

      Durch das Einarbeiten von viel frischem Kompost und Küchenabfällen (nur bitte kein Fleisch und nichts Gekochtes – das lockt Ratten an) hat das Hochbeet noch einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Bodenbeet: Durch den Verrottungsprozess entsteht Wärme und besonders guter Humus. Nicht selten fällt die Ernte im Hochbeet deshalb auch besser und üppiger aus als die Ernte vom normalen »Acker«.

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       Ein Hochbeet ermöglicht Gärtnern auf bequemer Höhe.

       Es eignet sich auch für den Balkon oder die Terrasse.

       Ein Drahtgeflecht am Boden schützt vor Wühlmäusen.

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      Saatbänder machen es euch besonders einfach, weil die Samen so ganz automatisch im richtigen Abstand ausgebracht werden.

      WIE IHR AM BESTEN LOSLEGT – »EINFACH MACHEN« IST MEIN RAT

      Ich würde sagen, dann fangen wir an, oder? Wenn ihr – wie ich vor zwei Jahren – tatsächlich noch nie zuvor ausprobiert habt, Gemüse anzubauen, kann ich euch folgenden sehr gut gemeinten Rat geben: Beginnt mit Gemüsearten, die euch einen schnellen Erfolg garantieren, die leicht zu pflanzen und zu pflegen sind und bei denen ihr nicht ewig lang bis zur Ernte warten müsst. Beginnt mit einem Motivationsbooster: mit Radieschen, Salat, Möhren, Kohlrabi, Kräutern oder Kartoffeln. Denn diese Leckereien müsst ihr nicht vorziehen, sondern könnt sie direkt draußen ins Beet säen beziehungsweise die Saatknollen direkt einsetzen.

      Wenn ihr Samentüten im Baumarkt, Supermarkt, Gartenmarkt, Bioladen oder im Internet kauft, dann findet ihr auf der Verpackung immer einen Hinweis, ob die Samen darin lose sind oder ob sie in einem Saatband aus Vlies stecken. Dieses Band könnt ihr mit einbuddeln und es stellt sicher, dass die Abstände zwischen den Samen und damit auch zwischen den späteren Pflanzen genügend groß sind. Wenn die Samen nämlich zu dicht in der Erde liegen, müsst ihr die kleinen Pflanzen später vereinzeln. Das heißt, ihr müsst jede zweite oder dritte rausziehen und wegwerfen, was mir persönlich immer schwergefallen ist, weil ich bei allen so stolz war, dass überhaupt etwas keimte, obwohl ich meine Hände im Spiel hatte. Der Kauf eines Saatbandes erspart euch also einen Arbeitsschritt. Das finde ich hilfreich, wenn man ohne grünen Daumen loslegen will.

      Wichtig ist auch, dass ihr mit einem Gemüse beginnt, auf das ihr wirklich Lust habt. Mir wurde zum Beispiel immer nahegelegt, es mit Erbsen und Bohnen zu versuchen, aber da ich beides nicht so gern esse, habe ich mich auf die Gemüsearten konzentriert, die ich auch wirklich mag.


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