Homefarming. Judith Rakers

Homefarming - Judith Rakers


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sorgen. Ihr müsst aber nicht jeden Tag gießen. Wenn ihr berufstätig und viel unterwegs seid, geht das ja auch gar nicht. Aber achtet darauf, dass der Boden nicht komplett austrocknet.

      Wenn ihr euch für eine andere Radieschensorte entscheidet, dann befolgt einfach die Anweisungen hinten auf dem Samentütchen. Dort ist alles immer ziemlich genau beschrieben.

      Übrigens: Wenn euer Beet oder Hochbeet groß genug ist, wäre Salat ein idealer Nachbar für die Radieschen. Im Folgenden stelle ich euch einige Sorten vor, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe.

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      Damit mir die Schnecken nicht alles wegfressen, habe ich meinen Salat im Hochbeet und im Gewächshaus gepflanzt.

      SALAT

      Ebenso einfach ist es, Salat anzubauen – und mein Sortentipp für den Anfang heißt: »Babyleaf-Blattsalat-Mischung«. Sie ist für das Gartenbeet, den Balkon und das Indoor-Beet geeignet, wächst schnell und ihr könnt mehrfach ernten. Die Mischung, die ich gerne mag, besteht aus Lollo Rosso, Lollo Bionda, Salad Bowl und Red Salad Bowl. Mit einem Mal aussäen habe ich so nämlich schon nach wenigen Wochen einen großen, bunten, schmackhaften Salat auf dem Tisch. Achtet hier auf das Saatband, es kostet kaum mehr als die Lose-Samen-Mischung, erleichtert euch die Aussaat aber sehr. Zwischen Ende März und August legt ihr das Saatband in eine etwa 1 Zentimeter tiefe Erdfurche. Dann feuchtet ihr es mit Wasser an und bedeckt es vorsichtig wieder mit Erde. Dann noch mal wässern.

      Die Schnitt- und Pflücksalate, die in dieser Mischung enthalten sind, bilden keine Salatköpfe, die ihr im Ganzen erntet, sondern Blattrosetten. Wenn die Blätter nach wenigen Wochen etwa 20 Zentimeter hoch sind, könnt ihr die äußeren Blätter mit dem Messer abschneiden und verwerten. Lasst ihr die Blattrosette innen unverletzt, so können daraus jetzt immer wieder neue Blätter nachwachsen, die ihr ernten könnt.

      Wenn ihr es mit einem richtigen Kopfsalat probieren wollt, dann kann ich die Sorte »Attractie« empfehlen. Sie wächst schnell und entwickelt schöne große, hellgrüne Salatköpfe mit weichen Blättern. Die Samen müssen ebenfalls etwa 0,5 Zentimeter in die Erde und gut feucht gehalten werden. Sie keimen nach sechs bis zwölf Tagen und wachsen dann schnell zu einem großen Salatkopf, den ihr dann im Ganzen erntet. Wenn ihr ihn mochtet, könnt ihr ihn danach im selben Jahr noch einmal nachsäen.

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      Vom Rucola genügt oft schon eine Handvoll, weil er so ein wunderbar intensives Aroma hat – nussig, scharf und leicht bitter.

      Esst ihr wie ich gern Rucolasalat mit Tomaten und Parmesan (das Rezept dafür verrate ich euch übrigens auf >), dann könnt ihr in Zukunft auch dafür die Zutaten aus eurem Garten holen. Denn der Anbau von Salatrauke, das ist der deutsche Name für Rucola, ist ebenfalls einfach. Ich habe die Sorte »Salatrauke Speedy« in meinem Hochbeet draußen ausprobiert, sie eignet sich jedoch auch für die Pflanzung im Indoor-Blumentopf oder Blumenkasten auf dem Balkon.

      Zwischen Mitte März und August solltet ihr die Samen im Abstand von etwa 5 Zentimeter in die Erde bringen und schon nach wenigen Tagen zeigen sich die ersten Blätter dem Tageslicht. Indoor könnt ihr nach Herstellerangaben sogar ganzjährig säen und ernten, aber das habe ich selbst noch nicht ausprobiert. Vier bis sechs Wochen nach der Aussaat könnt ihr bereits ernten. Der nussig-scharfe Geschmack wird euch begeistern.

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      Eine tolle Entdeckung ist dieser Eisbergsalat namens »Maugli«. Er ist schön knackig und verträgt das Hamburger Klima ausgezeichnet.

      Kleiner Tipp: Recherchiert auch mal im Internet nach Salatsamen. Ich bin dort auf die Eisbergsalatsorte »Maugli« gestoßen, die mich sehr begeistert hat. Diese Sorte ist für das Freiland, also für Beete im Garten oder fürs Hochbeet auf dem Balkon geeignet und wird zwischen März und Juni ausgesät. Je nach Einsaat könnt ihr dann zwischen Juni und November wunderbar dunkelgrüne, kompakte Salatköpfe ernten, die sehr schmackhaft sind.

      KARTOFFELN

      Ich muss zugeben, dass ich in den letzten Jahren recht wenig Kartoffeln gegessen habe, weil ich die Kohlenhydrate darin lieber in Schokolade investiert habe. Aber ich habe dieses Gemüse für mich wiederentdeckt. Über den Garten. Denn ich sage euch: Nur wenig ist befriedigender, als eine Pflanzkartoffel in den Boden zu stecken und wenige Wochen später die vielfache Menge davon wieder auszubuddeln.

      Bei Zwiebeln zum Beispiel steckt ihr eine kleine Saatzwiebel in den Boden und bekommt eine größere Zwiebel wieder raus. Ihr müsst dazu zwar auch nichts weiter machen, als den Boden feucht zu halten – sie wächst von allein. Aber der Output ist einfach so überschaubar: eine rein und eine wieder raus (mehr dazu noch auf >).

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      Mit so einem Kartoffelsack könnt ihr sogar im Ein-Zimmer-Appartement eure eigene kleine Kartoffelfarm aufziehen.

      Bei Kartoffeln ist das anders: 1 rein und 10 bis 15 wieder raus! Weil aus jeder Kartoffel eine ganze Pflanze wächst, die etliche neue Kartoffeln produziert. Ich finde das großartig. Hinzu kommt dieses archaische Gefühl, wenn ihr zur Erntezeit im Boden wühlt und immer neue Kartoffeln dort findet. Da macht sich fast Goldgräberstimmung breit. Wirklich! Ich muss sagen, Kartoffeln finde ich mittlerweile am allertollsten im Gemüsegarten. Aber von vorn.

      Ihr habt mehrere Möglichkeiten, Kartoffeln zu pflanzen. Beginnen wir mit der, die ihr sogar in einer kleinen Wohnung umsetzen könnt: Ihr nehmt euch einfach einen großen Jutesack. Oder ihr kauft euch im Handel einen »Kartoffelpflanzsack«. Letzterer hat den Vorteil, dass er im unteren Bereich eine eingenähte Öffnung hat, durch die ihr die Kartoffeln entnehmen könnt, ohne dass ihr oben die ganze Pflanze rausrupfen müsst. Ihr füllt den Sack zu zwei Dritteln mit Erde. Dann legt ihr (je nach Größe des Sacks) drei oder vier Pflanzkartoffeln hinein und füllt das letzte Drittel Erde obendrauf. Jetzt den Sack einfach in eine sonnige Ecke des Raums stellen, ab und zu gießen und warten. Zuerst werdet ihr kleine Triebe sehen, die sich durch den Boden bohren. Dann wächst daraus eine Pflanze, die durchaus einen Meter hoch werden kann. Wenn ihr den Pflanzsack vor eine Wand stellt, kann sich die Pflanze dort »anlehnen«. Sonst würde sie irgendwann umkippen.

      Pflanze ist hier übrigens fast ein Euphemismus, denn das, was da oben rauswächst, erinnert eher an Gestrüpp. Vor allem dann, wenn es zur Erntezeit hin welk wird und austrocknet. Das ist übrigens kein Zeichen für zu wenig Wasser, sondern eins dafür, dass ihr alles richtig gemacht habt. Die Kartoffelpflanze wird nämlich oben welk, wenn die Kartoffeln unten reif sind. Ausgetrocknetes Gestrüpp oben heißt für euch also: Erntezeit!

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      Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie lecker diese frisch geernteten Kartoffeln sind. Wenn sie noch jung und klein sind, dann ist die Schale so zart, dass ihr sie nicht schälen müsst. Aber auch die großen Kartoffeln waren immer so zart besaitet, dass ich sie nur mit der Bürste abgeschrubbt habe, bevor ich sie auf den Grill gelegt habe. Ein leckeres Rezept dazu findet ihr im dritten Teil dieses Buches (siehe >).

      Wenn ihr mit einem Hochbeet auf der Terrasse oder


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