DIE LANZE (Project 2). Alex Lukeman
Sie würde Dysart nicht wissen lassen, was sie dachte.
»Vielen Dank für den Anruf, General. Ich werde Ihren Rat in Erwägung ziehen.«
»Gut. Sie haben in der Vergangenheit hervorragende Arbeit für die NSA geleistet, Direktor. Ich bin mir sicher, wir werden auch in Zukunft gut zusammenarbeiten können.«
Dysart klang versöhnlich, aber Elizabeth wusste es besser. Sie war nicht so weit gekommen, ohne einen ausgeprägten Sinn dafür entwickelt zu haben, wann sie vorgeführt wurde. Dysart hatte keinerlei Absicht, mit ihr gut zusammen zu arbeiten. Er beendete das Gespräch.
Sie legte den Hörer auf. Warum wollte Dysart Nick aus Israel holen? Sie glaubte nicht einen einzigen Augenblick, dass es wegen irgendwelcher Befindlichkeiten in Langley war.
Hin und wieder erinnerte sie sich an Dinge, die ihr Vater, der Richter, ihr gesagt hatte. Jetzt erinnerte sie sich an ein Ereignis, als sie siebzehn war. Eine Lehrerin hatte ihr vorgeworfen, betrogen zu haben und sie mit der Blamage nach Hause geschickt.
Der Richter hatte ihr am Küchentisch gegenübergesessen, gekleidet in einen alten Pullover und Jeans, ein großes Glas Bourbon und Eis neben sich. Ihre Mutter war zum Einkaufen in der Stadt gewesen. Der Richter hatte sich einen seltenen freien Tag außerhalb seiner Büroräume im County Gerichtsgebäude genommen.
Draußen war der Schnee beinahe verschwunden. Der Frühling hatte die westlichen Hänge der Rockies erreicht und überall leuchteten die Farben. Lilafarbene Krokusse, gelbe Narzissen und grüne Triebe schauten durch die verbleibenden Schneeflecken. Auch an den Zitterpappeln im Vorgarten waren schon grüne Blättchen erschienen. Für Elizabeth war der Frühling allerdings durch Zorn gefärbt.
»Das ist nicht fair«, hatte sie gesagt.
»Nein, ist es nicht. Was denkst du, solltest du dagegen tun?«
»Kannst du nicht irgendwas machen?«
»Nicht wirklich. Das muss zwischen dir und deiner Lehrerin geklärt werden.«
»Aber sie will gar nichts klären. Sie ist gemein, und sie ist dumm.«
»Wenn das stimmt, dann musst du dein Verhältnis zu ihr überdenken. Sie ist die Lehrerin, sie hat die Macht. Aber nur, wenn du sie an sie abgibst. Du bist diejenige, die tatsächlich die Macht über dich selbst hat. Du weißt, du hast nicht betrogen, egal was sie denkt. Wer ist im Recht, sie oder du?«
Elizabeth musste ungewollt lächeln. »Ich bin es.«
»Wenn ich du wäre, dann würde ich das als Erfahrung abtun, wie Menschen bisweilen anstrengend, unfair und falschgeleitet sein können. Du wirst in ein paar Monaten deinen Abschluss machen. Du wirst aufs College gehen und sie wird nichts tun oder sagen können, um dich dann noch zu beeinflussen. Plane deine nächsten Schritte, lass sie in der Vergangenheit zurück. Du kannst Menschen nicht ändern. Sie sind wie sie sind.«
Sie sind wie sie sind. Du kannst sie nicht ändern. Plane deine nächsten Schritte. Die Worte des Richters klangen in ihrem Kopf. Er hatte recht. Sie würde abwarten müssen, was Dysart tun würde. Sie musste sich vorbereiten, für den Fall, dass er sich als Problem herausstellen sollte.
Wie auch immer er herausgefunden hatte, dass Nick in Israel war, das Project war kompromittiert. Elizabeth hatte einen Notfallplan für diese Eventualität. Sie hatte noch nie auf ihn zurückgreifen müssen.
Sie nahm ihr Satellitentelefon und schickte eine kurze, vorprogrammierte Nachricht. Ein geheimer Verschlüsselungschip zerlegte die Nachricht in unentzifferbare Segmente, die auf Empfängerseite von einem entsprechenden Chip wieder zusammengesetzt wurden. Selbst wenn sie abgefangen würde, in den falschen Händen hätte die Nachricht keinerlei Bedeutung.
Alpha Red. 3P.FC.XG.E5.
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