School of the elect. Janine Heimburg

School of the elect - Janine Heimburg


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      School of the Elect

      Die Erwählten

      Janine Heimburg

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      Impressum:

      Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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      © 2020 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

      Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

      Titelbild: Janine Heimburg

      Alle Rechte vorbehalten.

      Taschenbuchauflage erschienen 2016

      Herstellung und Lektorat: Redaktions- und Literaturbüro MTM

      ISBN: 978-3-86196-586-2 - Taschenbuch

      ISBN: 978-3-96074-315-6 - E-Book

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Inhalt

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      Dieses Buch schrieb ich für meine Freunde:

      Sophie Hofmann,

      Luisa Herrmann und

      Katharina Wagner,

      da sie einfach die Besten sind und

      sie Fantasiegeschichten ebenso lieben wie ich.

      Danke für eure coolen Ideen!

      *

      Die Erstklässler

      Ich war gerade auf den Weg zu den neuen Erstklässlern, als mein Patenkind Oswin aufgeregt auf mich zugestürmt kam: „Jessy, ich muss dir was Unglaubliches erzählen!“

      „Ich habe keine Zeit, ich muss zu den neuen Erstklässlern“, winkte ich ab.

      Diese sogenannten Erstklässler waren nämlich keine gewöhnlichen Kinder, sie waren erst fünf Jahre alt und wie wir alle auf der School of the Elect, die Schule der Auserwählten. Manche der Kinder, die unsere Schule besuchen, haben seit ihrer Geburt besondere Kräfte, die aber erst an ihrem fünften Geburtstag erkennbar werden. Diese Kinder werden dann, wenn das neue Schuljahr startet, von ihren Mentoren zu Hause abgeholt und hierhergebracht. In unserer Schule lernen sie, mit ihren Fähigkeiten umzugehen und sie zu kontrollieren. Natürlich führen sie außerhalb dieser Schule ihr normales Leben weiter. Fünf- bis Siebenjährige werden mit einen Vergessenszauber belegt, damit sie ihren Eltern nichts von unserer Lehranstalt erzählen können, sie erinnern sich erst dann wieder an die Schule, wenn sie von ihren Mentoren erneut abgeholt werden. Unsere Unterricht findet einmal in der Woche statt, und wenn wir hier sind, steht die Zeit quasi still. Oswin war mein Patenkind und hatte wie ich besonders große Fähigkeiten. Über Oswin wurde überall in der Schule gerätselt, denn er entstammte einer besonderen Familie. Normalerweise ist es bei den Elects nämlich so, dass sie keine Kinder bekommen können, die ebenfalls Elects, also Auserwählte, sind – es sei denn, sie gaben ihre Macht ab. Oswins Mutter aber war auch ein Elect, aber nicht irgendeine Auserwählte, sie war die Schulleiterin der School of the Elect. Als Oswin geboren wurde, ahnten jedoch bereits alle, dass er ein Elect war, da er bereits zu diesem Zeitpunkt besondere Fähigkeiten hatte. Außerdem lebte er vom ersten Tag an in der Schule, da auch sein Vater hier unterrichtete.

      Unsere Schule war riesig, sie hatte über 25 Stockwerke, einen großen Außen-Campus, kleinere Wohnhäuser und lag in Miami. Für die normalen Menschen in unserer Umgebung war das alles jedoch nicht sichtbar. Ich wohnte mit meiner Familie in Frankfurt in Deutschland. Aber dank der vielen Fähigkeiten der Elects, die natürlich auch ich besaß, wie zum Beispiel Teleportation, konnten wir uns in Sekundenschnelle von Frankfurt nach Miami bringen und umgekehrt. Mein kleiner Bruder Edwin war ebenfalls ein Elect, und das war tatsächlich echt ungewöhnlich, immerhin waren wir bis dato das einzig existierende Elect-Geschwisterpärchen.

      Da Oswin sich nicht abwimmeln ließ, nahm ich ihn einfach mit zu den Erstklässlern. Oswin redete aufgeregt über irgendwelche Lehrer, die einen Schwertkampf vorgeführt hatten. Ich hörte kaum zu, denn wir waren im Foyer angekommen und was ich dort sah, faszinierte mich: Die kleinen Erstklässler standen alle in einem Halbkreis hinter den Kindern ihre Mentoren und Paten, die ihnen gleich zugeteilt werden würden. Da ich später ebenfalls Mentorin werden würde, musste ich bei jeder Sitzung dabei sein. Das war manchmal ziemlich ätzend und langweilig, aber bei der Einteilung der Erstklässler wollte ich auf jeden Fall dabei sein, weil mich das immer wieder eine Art Glück spüren ließ.

      Oswin und ich setzten uns also auf eine der Bänke und schauten Oswins Mutter zu, die gerade auf die kleine Empore stieg und ihre Zettel sortierte.

      „Herzlich willkommen in der School of the Elect. Ihr braucht keine Angst zu haben, ihr seid auserwählt worden, ab heute einmal in der Woche diese Schule zu besuchen. Jeder von euch hat Fähigkeiten, die normale Kinder nicht haben. Ihr lernt hier, mit euren Fähigkeiten umzugehen und sie zu kontrollieren. Wir alle wissen natürlich auch, wie es ist, als Erstklässler hier vorne zu stehen und dabei meistens ziemlich verwirrt oder ängstlich zu sein. Aber keine Angst, ihr werdet euch daran gewöhnen“, sagte die Schulleiterin und lächelte uns zu. „Ich bin die Schulleiterin, ihr könnt bei Problemen jederzeit zu mir, euren Paten oder Mentoren gehen. Als Elect gibt es gewisse Regeln, die ihr in der ersten Schulstunde lernt. Ich werde jetzt einzeln eure Namen aufrufen und euch Paten und Mentoren zuteilen. Eure Paten sind die Kinder der siebten Klasse. Sie werden euch die Schule zeigen und Fragen beantworten. So, ich wünsche euch viel Glück bei eurem ersten Tag, bis dann beim Mittagessen.“ Anschließend teilte sie jedem Kind einen Paten und einen Mentor zu. Es waren wie jedes Jahr zu Schuljahresbeginn genau 20 Kinder, nur im vergangenen Jahr waren es wegen Oswin 21 gewesen.

      Walesa Ragin, Oswins Mutter, kam nach der Einteilung zu uns. „Oswin! Warum bist du nicht im Unterricht?“, fragte sie streng.

      „Mann, Mama! Zweite Klasse, Telepathie 1, das kann ich schon! Das ist so langweilig! Ich kann das, seit ich drei war“, motzte er.

      „Ich kann dich nicht in eine höhere Klasse stecken. Hier gibt es bestimmte Regeln, die selbst ich einhalten muss, so wie schon die vielen Schulleiterinnen vor mir auch“, erklärte Walesa.

      „Ich weiß ...“, seufzte Oswin.

      „Ach Jessica, könntest du diesen Brief Mister Joke geben? Ich habe gerade keine Zeit dafür. Es ist sehr wichtig, und da du eh vom Unterricht befreit bist ...“, bat sie mich.

      „Klar, mach ich.“ Ich nahm den Brief entgegen. Mister Joke war ein Krieger, nicht der Hauptkrieger aber trotzdem ein wichtiger.

      „Du kannst Oswin ruhig mitnehmen.“ Sie zwinkerte mir zu und Oswin lächelte mich glücklich an.

      Die Krieger, die die Aufgabe hatte, unsere Schule zu beschützen, wohnten nicht weit weg. Wir verließen das große Schulgebäude und gingen, wie die meisten es nannten, ins Elect-Dorf. Dort gab es ziemlich viele kleine Häuschen. Allein 300 Häuser davon waren an Krieger vergeben. Joke wohnte in einem der ersten Häuser, so mussten wir nicht weit laufen. Wir klingelten an der Tür. Joke war, wie sein Name schon sagte, immer gut drauf.

      Gut gelaunt öffnete er also auch dieses Mal die Tür. „Ach, die zwei Wunderkinder, obwohl ... Jessica, du bist nicht mehr wirklich ein Kind. Was führt euch zu mir?“

      Ich gab ihm den Brief. „Von Walesa, er ist anscheinend ziemlich wichtig.“

      Joke nahm das Kuvert mit ernstem Blick, den man nur selten bei ihm sah, entgegen. „Danke ... ich hätte euch auf ein Tässchen Tee eingeladen, aber ihr müsst bestimmt zurück in den Unterricht“, zwitscherte er gespielt fröhlich, um sich nichts anmerken zu lassen.

      „Nein,


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