School of the elect. Janine Heimburg

School of the elect - Janine Heimburg


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      Mein Trainingspartner erhob sich in die Luft und hob beide Arme. Die Luft sammelte sich um ihn und es entstand ein kleiner Tornado, der die Wasserblitze wegblies. Er schleuderte den Wirbelsturm auf mich. Ich löste mich ebenfalls von der Erde und sammelte das Grundwasser um mich herum, um damit auf Jan zu zielen. Tornado und Wasserstrudel prallten in der Mitte zwischen uns aneinander und lösten sich auf. Wir hörten das Klatschen und Jubeln unserer Mitschüler und landeten wieder auf dem Boden.

      „Das war fantastisch!“, lobte Brian.

      Jan und ich gaben uns die Hand und lächelten glücklich. Es gongte, die Stunde war vorbei. Wir gingen zu den Umkleiden und zogen uns um, nur um gleich darauf über den Campus zu hetzen. Wir hatten Geschicklichkeit 5 in der kleinen Sporthalle, die am Ende des Schulgeländes lag.

      Nach Schulschluss musste ich noch eine Stunde auf Edwin warten, da er nach der zweiten und vierten Stunde jeweils eine Pause hatte, ging sein Unterricht sozusagen eine Stunde länger.

      Jan und ich fuhren in den 25. Stock. Diese Etage gehörte Oswin und seiner Familie. Wir klingelten an der Haustür. Oswin machte uns auf. „Hey, kommt rein!“, sagte er und ließ uns rein.

      „Jan und Jessica, schön, dass ihr hier seid. Mit euch wollte ich reden“, begrüßte uns Walesa. Jan und ich schauten uns an. „Setzt euch doch ins Wohnzimmer, ich komme gleich nach“, meinte sie.

      Wir gingen den Flur entlang ins Wohnzimmer. Oswin lief schweigend neben uns her. Wir kamen in ein riesiges Wohnzimmer und setzten uns dort auf eine etwa zehn Meter lange Couch. Walesa kam ins Zimmer und schloss die Tür. Sie sah uns an. „Ich weiß, dass ihr von dem Krieg wisst“, fing sie an. Wir zuckten zusammen. „Ihr habt wohl vergessen, dass auch ich Fähigkeiten besitze, so kann ich beispielsweise Oswins Gedanken lesen oder merke, wenn er mir etwas verheimlicht.“ Oswin schaute betreten auf den Boden.

      „Tut mir leid, das ist alles meine Schuld. Ich habe gehört, über was Sie mit den anderen Lehrern gesprochen haben, und habe Jessica und Oswin geholt ...“, gestand Jan.

      Die Schulleiterin sah uns an. „Es gehört sich zwar nicht, Leute zu belauschen, aber ich verzeihe euch. Ich hab nicht mit euch sprechen wollen, um euch eine Standpauke zu erteilen, sondern um mit euch über den Kampf zu reden.“

      „Ich werde nicht zulassen, dass Edwin kämpft, er ist erst acht!“ Ich konnte einfach nicht an mich halten.

      „Alter spielt keine Rolle, Jessica, aber er hat stärkere Kräfte als die meisten Erwachsenen, genau wie ihr drei.“ Sie sah uns einzeln an. „Und du, Jessica, bist nur mit deinem Bruder am stärksten, genau wie er nur mit dir“, erklärte sie. „Ihr seid besonders. Hör zu, die wichtigste Regel an der Schule ist der freie Wille. Jeder darf über sich entscheiden. Ich will auch nicht, dass Oswin kämpft, aber da er das will, kann ich nichts dagegen machen, außer mit ihm zu trainieren. Er kämpft für sein Zuhause ... Was ist mit euch, kämpft ihr für eure Schule?“, fragte sie uns.

      „Natürlich!“, sagten Jan und ich gleichzeitig.

      „Gut, dann trainiert ihr beide auch zu Hause ... mit Edwin“, erklärte Walesa Ragin. Ich konnte nur widerwillig nicken. „Ok, das war’s, was ich euch zu sagen hatte. Holt Edwin ab, es klingelt in fünf Minuten, und wenn ihr noch etwas Zeit habt, könntet ihr in der Sporthalle trainieren. Ihr habt noch zwei Stunden bis zum offiziellen Schulschluss!“ Die Schule war erst dann beendet, wenn die 13. und 14. Klasse mit ihrem Unterricht fertig waren, und solange mussten alle Schüler in der Schule bleiben.

      Jan und ich gingen zurück zum Fahrstuhl. Oswin musste zu Hause bleiben, aber er konnte ja auch jeden Tag in der Halle üben.

      Außer Oswin lebten noch andere Kinder in der Schule. Die meisten von ihnen waren Waisen oder wurden von ihren Eltern misshandelt. Sie wurden dann hierher gebracht und in der normalen Welt vergessen. Diese Kinder wurden full-time-Elects genannt, da sie wie Oswin kein sterbliches Leben führten.

      Wir fuhren in den fünften Stock und holten Edwin ab. Er kam auf uns zu. „Was verschweigt ihr mir?“, fragte er wütend.

      „Wie wäre es mal mit Hallo?“, lenkte Jan ab.

      „Jan!“, schrie mein Bruder wütend.

      „Was ist los, Edwin? Seit wann bist du so wütend?“, fragte ich sanft.

      „Weil du, Jan und Oswin mir etwas sehr Wichtiges verheimlicht. Und ich weiß, dass ich es erfahren soll, du es aber nicht willst!“, schrie er wieder. Mist, dieses Gedankenlesen ging einem manchmal ganz schön auf die Nerven, deshalb dachte ich erst gar nicht daran, weil Edwin immer zuhören konnte. „Ist ja gut, Edwin, du wirst es bald erfahren, aber schrei hier nicht so rum, sonst weiß es gleich jeder.“ Ich ging Richtung Fahrstuhl und zog meinen Bruder und Jan mit mir. Wir liefen über den Campus zur großen Turnhalle, gingen hinein und schlossen die Tür ab. „So, hör zu, Edwin, wir werden jetzt einfach ein bisschen Kämpfen üben. Wir beide gegen Jan, ok?“, erklärte ich ihm.

      „Da ist gleich klar, dass ich verliere!“ Jan gab sich, als wäre er traurig, hatte aber ein fieses Grinsen im Gesicht.

      „Es ist wieder Krieg, stimmt’s? Deshalb sollt ihr mit mir das Kämpfen üben, weil ich dabei sein soll!“, erriet Edwin.

      Ich nickte. „Ja, aber du musst nicht kämpfen, nur wenn du es willst.“ Ich wusste, dass mein Bruder nicht ablehnen würde.

      „Ich kämpfe für meine Schule, mein Zuhause!“ Er legte die Faust über sein Herz.

      „Darüber reden wir noch, aber jetzt lass uns erst einmal anfangen.“

      Wir gingen in die Mitte der Turnhalle und stellten uns gegenüber. Ich gab das Startsignal. Im selben Moment schleuderte Edwin Hagelkörner auf Jan, der diese explodieren ließ, bevor sie bei ihm ankamen. Ich erzeugte mit Edwin eine riesige Welle, die mindestens fünf Meter hoch war und ließ sie auf Jan los. Dieser erhob sich in die Luft und sprang regelrecht über die Welle. Er ließ es blitzen und schleuderte einige Blitze auf uns. Ich ließ sie einfrieren und Edwin wich blitzschnell aus. Er jubelte, rannte vor und schickte Jan Feuerbälle. Da beide so nah beieinander waren, schickte ich Eishagel zu Jan rüber. Den Feuerbällen konnte er ausweichen, dem Hagel aber nicht. Er fiel auf den Boden und ich fror ihn fest als Zeichen, dass wir gewonnen hatten.

      „Haha!“, jubelte Edwin.

      „Au, das hat wehgetan.“ Jan ließ das Eis schmelzen und kam auf die Füße.

      „Edwin und ich sind auch nicht nett, wenn es ums Kämpfen geht, aber sei froh, jeden anderen hätte es umgebracht, wenn ich es gewollt hätte“, lachte ich fröhlich. Edwin klatschte mich ab und wir halfen Jan auf.

      „Das war ja ein kurzer Kampf, Jan, ich hätte noch so viel auf dich abschießen können!“, rief Edwin.

      „Ja ja, freut euch nur, das gibt eine Revanche!“, forderte Jan.

      „Ok, morgen“, rief Edwin glücklich.

      Wir gingen Richtung Schulgebäude. Heute sahen wir viele Siebtklässler in Begleitung eines Erstklässlers. Wir trafen Lucy mit ihrem Patenkind. „Und wer sind die?“, fragte das Mädchen.

      „Drei von den acht Kindern mit besonderen Gaben“, erklärte Lucy.

      „Hey Lucy, dein Patenkind scheint ein richtiges Energiebündel zu sein“, meinte ich und lächelte die Kleine freundlich an.

      „Oh ja, die Kleine stellt so viele Fragen. Das ist Ina Kunna, und das, Ina, sind Edwin und Jessica Willington und das ist Jan Dagwin“, stellte Lucy uns vor. Wir nickten uns zu.

       „Was könnt ihr alles?“, fragte Ina mit ihrer hohen Stimme neugierig.

      „Unterschiedliche Sachen, jeder kann etwas anderes“, sagte ich nur.

      „Wir gehen dann mal weiter. Ina will unbedingt noch die Turnhalle sehen und ich muss sie schon in zehn Minuten zurück ins Foyer bringen, also bis dann, Leute.“ Lucy nahm Inas Hand und zog sie weiter.

      Als


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