Strategie und strategisches Management. Группа авторов

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Digitalisierung und ihre strategischen Herausforderungen 2.1 Strategisches Management im Zeitalter der Digitalisierung 2.2 Management der digitalen Märkte 2.3 Herausforderungen der digitalen Märkte 3 Stimmungsmanagement als strategische Herausforderung im Rahmen der Digitalisierung 4 Fazit 5 Praktische Tipps Literatur

      Die Digitalisierung ist in der deutschen Wirtschaft auf dem Vormarsch. Viele zentrale Bereiche werden durch neue Technologien und neue digitale Anwendungen tangiert. Bestehende Geschäftsmodelle oder Geschäftsprozesse werden über digitale Herausforderungen angegriffen und infrage gestellt. Dabei zeigt sich ganz deutlich, dass die Digitalisierung trotz aller Anstrengungen der IT-Abteilungen nur sehr schleppend umgesetzt wird.

      Dies hat insbesondere folgende Ursachen:

       Die Digitalisierung wird oft als Aufgabe der IT-Abteilungen gesehen und nicht als gesamtunternehmerische Herausforderung.

       Die Digitalisierung wird nur über Insellösungen in einzelnen Bereichen, wie z.B. in der Produktion oder bei Marktauftritten, umgesetzt.

       Die Digitalisierung verfolgt in 95% der Fälle keine strategische Zielsetzung, sondern ist eine Anpassung und eine Reaktion auf Druck durch neue Marktteilnehmer.

       Das Bewusstsein, in welchem Umfang die Digitalisierung den Unternehmensalltag verändert, ist bei vielen Unternehmenslenkern noch nicht umfassend ausgeprägt.

       Die Motivation von Mitarbeitern zur Umsetzung digitaler Anwendungen ist in vielen Bereichen zu gering, um daraus eine wirklich erfolgsorientierte Veränderung zu realisieren.

      Viele Projekte haben gezeigt, dass echte Veränderung erst eintritt, wenn die strategische Herausforderung der Digitalisierung aktiv angegangen wird. Im vorliegenden Beitrag zeige ich an praktischen Projektbeispielen auf, wo diese strategischen Herausforderungen liegen und wie man diesen als Unternehmen gerecht werden kann.

2 Digitalisierung und ihre strategischen Herausforderungen

      Viele Unternehmen haben sich in den letzten Jahrzehnten strategisch sehr professionell aufgestellt. Dazu gehören nicht nur Unternehmensstrategien und Geschäftsfeldstrategien, welche die Unternehmen im internationalen Wettbewerb positionieren, sondern auch ganz konkrete Funktionsstrategien für die Bereiche „Vertrieb“, „Marketing“, „Produktion“, „Personal“ usw. Diese sehr konsequente Umsetzung des Strategiegedankens in den Organisationen des deutschen Mittelstandes gerät jetzt jedoch an ihre Grenzen. Nicht die klassischen strategischen Überlegungen sind das Problem, sondern die mentale Herausforderung, dass Strategie neu gedacht werden muss.

      Dieses „Neudenken“ der Strategiemethoden beruht v.a. auf dem Einfluss von digitalen Instrumenten und Methoden auf die zukünftige Marktbearbeitung der Unternehmen. Die Digitalisierung beeinflusst dabei das strategische Management insbesondere in den Bereichen:

       Informationsmanagement im Unternehmen;

       Datenanalyse und Datenauswertung hinsichtlich aller anfallenden Datenquellen;

       Lebensdauer von ausgearbeiteten Strategien und Geschäftsmodell;

       Intensität und Fokussierung von Strategien im internationalen Wettbewerb;

       Art und Weise, wie das traditionelle Geschäftsmodell mit innovativen Ansätzen, unter Berücksichtigung digitaler Anwendungen kombiniert wird.

      Strategisches Management ist also nicht nur eine Frage von z.B. der Marktsegmentierung, der Wettbewerbsanalyse, der Analyse von Kaufentscheidungsprozessen im Markt oder der Positionierung von Marken und Produkten. Es geht v.a. darum, inwieweit die Leistungserstellungsketten zu den Kunden durch neue digitale Anwendungen angegriffen werden können. Damit entsteht im strategischen Management ein zusätzlicher Umfeldfaktor, der in jede strategische Überlegung einfließen muss. Folglich ergänzt sich die bisherige Vorgehensweise für die Absatz- und Beschaffungsmärkte um die Digitalisierungsmärkte, welche digitale Leistungen kontinuierlich neu entwickeln und in Märkten positionieren.

      Als strategischer Bestandteil gehört auch das Beschaffungsmanagement zum Management der digitalen Märkte. Nur wer sich in den digitalen Märkten strategisch bewegen kann, d.h. über Start-up Search, Networking oder Open-Innovation-Ansätze verfügt, wird seine Geschäftsmodelle verteidigen können. Dieser Herausforderung sollten sich alle Unternehmenslenker und Führungskräfte bewusst werden.

      Die digitalen Märkte werden für viele Unternehmen keine Absatzmärkte sein, aber auch keine reinen Beschaffungsmärkte. Sie werden in ihrer Herausforderung neue Kooperationsmodelle, Networking-Modelle und Arbeitsgestaltungsmodelle hervorbringen. Es müssen ganz neue Methoden und Herangehensweisen entwickelt werden, damit man den Anforderungen und Entwicklungen dieser Märkte aus strategischen Gesichtspunkten auch gerecht werden kann.

      Dies begründet sich v.a. darin, dass die digitalen Märkte in ihrer Volatilität, ihren neuen Arbeitsprozessen und ihrer Risikobereitschaft ganz anders funktionieren als die bisherigen uns bekannten Marktmechanismen. Dieses Querdenken, was neue strategische Ansätze fordert, ist auch deswegen notwendig, weil die Geschwindigkeit, welche die Digitalisierung erzeugt, die traditionellen Unternehmen unter extremen Zeitdruck setzt.

      Ein Beispiel hierfür ist die Produktentwicklung. Wer nicht in der Lage oder auch bereit ist, seinen Kunden Prototyping anzubieten, wird in den Entwicklungsprozessen viel zu langsam sein, um digitalisierten Mitbewerbern Paroli bieten zu können. Das gleiche gilt im Bereich des Personalmanagements. Wer nicht in der Lage ist, Social Prototyping zu realisieren, der wird kaum erfolgreiche, virtuelle Teams aufbauen können. Dies führt dazu, dass notwendige und moderne Teamstrukturen für eine kurzfristige Problemlösung nicht zeitnah entwickelt bzw. umgesetzt werden können. Damit sind die Unternehmen mehr mit ihrer eigenen Organisation beschäftigt als mit der Lösung der Herausforderungen


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