Perfekt einrichten. Magnus Enxing
Nachdem Sie sich mit jedem einzelnen Möbelstück beschäftigt und überlegt haben, welchen Nutzwert es hat und was es Ihnen bedeutet, können Sie Ihre Möbelliste in vier verschiedene Kategorien einteilen.
•Möbel, die Sie so, wie sie sind, auf jeden Fall behalten wollen
•Möbel, die Sie auf jeden Fall behalten wollen, die aber repariert oder aufgewertet werden müssen
•Möbel, die Sie nur dann behalten wollen, wenn sie wirklich in das neue Gestaltungskonzept passen
•Möbel, die Sie nicht mehr verwenden möchten und die deshalb entsorgt oder verkauft werden müssen
Betrachten Sie nun die Möbelstücke, die Sie auf jeden Fall behalten möchten – was ist ihnen gemein? Was verbindet sie? Vielleicht lässt sich daraus schon eine Richtung für die gesamte Gestaltung ableiten?
Die Qual der Wahl! Was darf bleiben, was muss gehen? Oder was kann aufgepeppt werden?
EINFACHE FABRIKWARE AUFMÖBELN
Nicht jedes Möbel in Ihrer Wohnung ist ein Designstück? Zwar hätten Sie gern solche, aber dazu fehlt das nötige Kleingeld? Dann werden Sie doch selbst zum Möbeldesigner!
Rückwände von Regalen tapezieren
Besonders schlichte, einfache Regale werden durch eine mit Tapete beklebte Rückwand zum Hingucker und Farbklecks im Raum. Falls sich der Geschmack wieder ändert, wird einfach neu „tapeziert“.
Griffe austauschen
Einfach, aber oho: die Griffe an Schranktüren und Schubladen auszutauschen. Wie wäre es mit modernen Lederschlaufen oder Griffen? Beachten Sie den Abstand der vorhandenen Bohrlöcher. Die neuen Griffe müssen übereinstimmen.
Schubladenseiten streichen
Überraschender Hingucker: Die ausgezogenen Schubladen setzen Farbakzente in Ihrem Raum. Peppen Sie ein zurückhaltendes Schränkchen mit kräftigen Kontrasten auf oder stimmen Sie die Farbe der Schubladenseiten auf die Wandfarbe oder auf ein benachbartes Lieblingsmöbel ab.
MÖBEL MESSEN UND ZEICHNEN
Im Internet findet man zahlreiche Programme zum Zeichnen eines Grundrisses, der mit virtuellen Möbelstücken möbliert werden kann. So einfach und intuitiv sie zu handhaben sind, Kreativität und Individualität bleiben dabei oftmals auf der Strecke.
Bringen Sie doch den Grundriss Ihres Raumes (siehe Seite 36) im Maßstab 1:50 zu Papier, zeichnen Ihre Möbel (ebenfalls 1:50) vereinfacht in der Draufsicht auf ein Stück Papier und schneiden Sie die Umrisse aus. Nun können Sie Ihre Möbelstücke ganz bequem am Tisch wie in einem Planspiel im Raum verschieben. Probieren Sie unterschiedliche Positionen aus. Bedenken Sie dabei die nötigen Maße und Laufwege (siehe Seite 40) und berücksichtigen Sie etwa unverrückbare Heizkörper. Ihrer Kreativität sind innerhalb dieser Maßgaben keine Grenzen gesetzt.
Vielleicht stellen Sie fest, dass der Fernseher Ihnen an einer anderen Wand viel mehr Möglichkeiten eröffnet, als an der Wand, die über den Anschluss verfügt – dieser lässt sich womöglich noch verlegen? Indem Sie sich mit der Platzierung Ihrer Möbel im Grundriss beschäftigen, legen Sie die Grundlage für eine individuelle und zweckdienliche Gestaltung.
Ist die optimale Position für die Möbel gefunden, können Sie die Papiermöbel entweder festkleben oder sie direkt in den Grundriss einzeichnen.
Kopieren Sie den Möblierungsgrundriss anschließend, sodass Sie später verschiedene Farbvarianten mit Stiften oder Wasserfarben ausprobieren können.
Besonders anschaulich wird Ihre Planung, wenn Sie die Möbel auch in die Wandansichten einzeichnen – damit lassen sich die Proportionen der einzelnen Möbel einfacher beurteilen und Sie können die optische Wirkung verschiedener Kombinationen besser prüfen. Dazu müssen die Möbel nicht perfekt nachgezeichnet sein, es genügt, wenn die Proportionen, Eigenarten und Farben klar erkennbar sind.
DAS SIND MEINE MÖBEL
Manch ein Möbelstück schleppt man schon eine Weile mit sich herum. Aber nutzt man es überhaupt? Könnte es eine Auffrischung gebrauchen? Oder sollte es einfach weg?
Welche Möbelstücke gefallen mir immer noch besonders gut und sind auch für die neue Nutzung meines Raumes geeignet?
Was macht sie besonders? Der Stil? Die Erinnerung? Die Farbe?
Welche Möbelstücke sind noch in Ordnung und passen auch zur Neunutzung, aber ich hänge nicht so sehr an ihnen?
Kann ich diese Möbelstücke aufwerten? Oder müssen sie repariert werden?
Wie groß sind die Möbelstücke, die bleiben dürfen?
Welche Möbelstücke müssen auf jeden Fall aus diesem Raum entfernt werden?
Kann ich sie woanders verwenden?
Müssen sie entsorgt werden?
Kann ich sie verkaufen?
Verwenden Sie die Maße der Möbelstücke, um sie im Maßstab in den Grundriss einzeichnen zu können. Probieren Sie verschiedene Stellvarianten aus.
WOHIN MIT MEINEN SACHEN?
Laut Statistik besitzt jeder durchschnittliche Europäer ungefähr 10 000 Dinge. Unvorstellbar? Hand auf‘s Herz: Wie viele CDs, Kleidungsstücke, Bücher, Teller … besitzen Sie? Verschaffen Sie sich einen Überblick, um Ihre Habe ordentlich verstauen zu können.
Arbeiten Sie bei Ihrer Bestandsaufnahme mit zweckmäßigen Kategorien. Sie müssen zum Beispiel nicht die genaue Zahl Ihrer CDs kennen, können jedoch schnell und einfach ermitteln, wie viele laufende Meter diese zusammen ergeben. Für Bücher gilt dasselbe. Messen Sie, wie viele laufende Meter Ihr jetziges Bücherregal hat. Ist es beispielsweise 80 Zentimeter breit und verfügt über sechs Fachböden, sind in ihm 4,80 laufende Meter Bücher untergebracht. Angenommen, in Ihrem zukünftigen Raum sollen die Bücher ihren Platz auf einem umlaufenden Bord unter der Decke erhalten, wobei eine Raumseite 5 Meter beträgt. Demzufolge reicht ein Bord über die gesamte Wand für die Bücher aus diesem Regal aus – bedenken Sie dabei die Mindesthöhe des höchsten Buches aus Ihrem bisherigen Regal.
Kleidung und Schuhe
Wichtig ist eine Bestandsaufnahme auch für die Planung eines neuen Kleiderschranks. Messen Sie, wie viele Meter Kleiderstange oder Fachböden Ihnen aktuell zur Verfügung stehen und tatsächlich in Gebrauch sind. Das erleichtert Ihnen einige Entscheidungen. In Ihrem