Perfekt einrichten. Magnus Enxing
Um während des Essens an die Anrichte gelangen zu können, muss es ausreichend Platz geben.
Die gängige Breite eines Stuhls beträgt ungefähr 45 Zentimeter bei einer Tiefe von 40 Zentimetern; die Höhe der Sitzfläche beträgt etwa 45 Zentimeter. Möchten Sie eine Sitzbank aufstellen, tun Sie das mit einem Abstand von 5 bis 10 Zentimetern zur Tischkante. Wichtig: Tischbeine sollten nicht im Weg sein.
Um an einem Tisch vom Stuhl gut aufstehen zu können, werden mindestens noch einmal 60 Zentimeter rund um den Tisch herum benötigt. Möchten Sie hinter dem Stuhl herumgehen, vergrößert sich das Maß auf 90 Zentimeter. Steht hinter dem Tisch beispielsweise noch eine Anrichte, sind sogar 125 Zentimeter zwischen Tisch und Anrichte einzuplanen, damit die Türen noch geöffnet werden können.
Bei einer Sitzgruppe sollten die sich gegenüberstehenden Sofas und Sessel ungefähr 180 bis 240 Zentimeter voneinander entfernt stehen, damit man sich gut unterhalten kann. Der Abstand zum Couchtisch sollte etwa 40 Zentimeter betragen. Ein durchschnittlicher Sessel ist ungefähr 90 Zentimeter breit und 90 Zentimeter tief.
Türen, Durchgänge und Laufwege
Flure und Korridore sollten zwischen 100 und 180 Zentimeter breit sein. In Bereichen, in denen sich nur eine Person bewegt, reicht eine Laufbreite von mindestens 75 Zentimetern aus. Sollen sich zwei Personen begegnen können, sind wenigstens 100 Zentimeter einzuplanen. Hat ein Raum zwei oder mehr Türen, sollte ein geradliniger, mindestens 75 Zentimeter betragender direkter Laufweg von Tür zu Tür bestehen. Das Rangieren mit einem Rollstuhl bedarf einer freien Fläche von 150 Zentimetern.
Sind Sie sich unsicher, ob der von Ihnen eingeplante Platz ausreicht, simulieren Sie die Situation. Pappkartons ersetzen Kommoden, Klebestreifen am Boden können die Durchgangsbreite markieren.
BÜGELBRETT UND CO VERSTAUEN
Hat die Wohnung keine Abstellkammer, müssen sperrige Haushaltsdinge wie Wäscheständer, Bügelbrett und dergleichen irgendwo einen Platz finden. Stehen sie offen herum oder werden sie sichtbar in Nischen oder Ecken aufbewahrt, ist das der wohnlichen Atmosphäre im Raum abträglich. Hier sind kreative Lösungen gefragt.
Rollschrank
Vielleicht gibt es in Ihrer Diele noch eine ausreichend große Ecke für diesen selbst gebauten Rollschrank. In ihm finden Bügelbrett, Wäscheständer, Staubsauger, Besen, Lappen, Eimer und die Putzmittel Platz. Wird er andersherum in die Ecke gerollt, entpuppt er sich als Gästegarderobe mit Wandhaken und großem Spiegel. Tipp: Montieren Sie feststellbare Lenkrollen mit Bremse. So wird das Hantieren einfacher und der Schrank bleibt an seinem Platz stehen.
Nische
Häufig bleibt zwischen Wand und Kleiderschrank mit Standardmaßen hinter der Tür eine Nische frei. Natürlich könnten hier die Haushaltsgeräte auch sichtbar stehen. Allerdings ist der Blick vom Bett aus wenig attraktiv. Häufig sind separate Schranktüren aus Ihrem Möbelprogramm erhältlich. Eine solche wird dann mit Scharnieren und einem Pfosten an der Wand montiert. So entsteht der Eindruck, die Nische wäre Teil des Kleiderschranks. Damit der Platz optimal genutzt wird, montieren Sie noch ein paar Fachböden zwischen Schrankseite und Wand.
Hinter der Tür
Befindet sich hinter der Badezimmertür noch ein wenig Platz, kann dieser für das Bügelbrett, Besen und Wäscheständer sowie Putzmittel genutzt werden. Diese Dinge sind zwar sperrig, benötigen aber wenig Tiefe. Zwischen zwei massive Seiten werden ein paar Fachböden montiert. Schließen lässt sich dieses „Versteck“ mit einer raumhohen Holzjalousie.
BESTANDSAUFNAHME MÖBEL
Sie kennen nun Ihren Raum – aber wie steht es mit den Möbeln? In den seltensten Fällen wird die Möblierung komplett ausgetauscht. Meist weichen ein paar alte Stücke neuen. Aber was darf bleiben und was soll weg?
Wie viele Möbel befinden sich überhaupt im Raum? Viel zu schnell häufen sich Teile an, etwa durch eine Erbschaft oder weil Sie mit Ihrem Partner zusammengezogen sind und zwei Haushalte zusammengelegt haben. Überlegen Sie daher zunächst, ob die Anzahl der vorhandenen Möbelstücke dem Raum und seiner Nutzung überhaupt angemessen ist.
Nüchtern betrachtet
Der objektive Blick auf die vorhandenen Möbel fällt am einfachsten, wenn man Fotos der einzelnen Möbelstücke macht. Erstellen Sie dazu eine Liste mit Maßen (Breite, Tiefe und Höhe) und Anmerkungen zum Zustand. So erhalten Sie schon einen ersten Überblick. Wenn Möbel aus einem weiteren Haushalt integriert werden sollen, müssen natürlich alle infrage kommenden Stücke einbezogen werden.
Solche besonderen Stücke dürfen natürlich bleiben. Und selbst wenn sie nicht mehr Ihrem aktuellen Geschmack entsprechen, lassen sich geliebte Einzelstücke mit ein paar einfachen Tricks gut in ein neues Gestaltungskonzept einbinden (siehe dazu Seite 46).
Mögliche Anpassungen
Neben besonderen Erinnerungen gibt es jedoch auch andere Gründe, warum man sich nicht von einem Möbel trennen mag. Manch ein Stück war vielleicht recht teuer, als Sie es gekauft haben – zum Weggeben wäre es viel zu schade. Und doch entspricht es so gar nicht mehr Ihrem Geschmack und bietet obendrein nicht den Stauraum oder Komfort, den Sie sich für den neuen Raum wünschen. Dann lässt sich dieses Möbel vielleicht so aufwerten, dass es Ihren jetzigen Anforderungen gerecht wird.
Ein Stuhl wirkt mit einem neuen Bezug gleich ganz anders, bei einem Schrank kann man die Griffe oder Knäufe austauschen oder ihn farbig lackieren. Ein unpraktisches Regal kann vielleicht mit weiteren Böden ausgestattet oder aber um einige reduziert werden.
Ähnlich ist es mit Möbelstücken, die zwar sehr praktisch, aber nicht unbedingt schön sind. Auch hier lohnt die Frage, ob eine optische Aufwertung vollzogen werden kann oder ob Sie die Optik auf lange Sicht wahrscheinlich doch dauerhaft stören wird.
Intakte Möbel, die auch durch Aufpolieren oder Umgestaltung ästhetisch oder praktisch nicht gewinnen können, finden vielleicht über den Kleinanzeigenmarkt ein neues Zuhause. Lösen Sie sich von solchen Stücken!
Bei Möbelstücken, die beschädigt oder kaputt sind, fällt die Entscheidung um einiges leichter. Was sich reparieren lässt, kann eventuell an ein Sozialkaufhaus abgegeben werden, Schrott wird entsorgt.
Vielleicht haben Sie sich in ein ganz besonderes neues Möbelstück verguckt. Dann sollten Sie überprüfen, welche Ihrer vorhandenen Möbelstücke mit dem neuen Lieblingsstück harmonieren oder welche so umgestaltet werden können, dass sie bleiben dürfen.
Oder Sie möchten die Farbgestaltung des Raumes grundlegend ändern. Auch dann ist zu prüfen, ob die vorhandenen Möbelstücke