QUARANTÄNE (The Death 1). John W. Vance
THE DEATH - QUARANTÄNE
ein post-apokalyptischer Thriller von
John W. Vance
aus dem Amerikanischen übersetzt von
Andreas Schiffmann
Copyright © 2014 by John W. Vance
All rights reserved. No part of this book may be used, reproduced or transmitted in any form or by any means, electronic or mechanical, including photocopying, recording, or by any information storage or retrieval system, without the written permission of the publisher, except where permitted by law, or in the case of brief quotations embodied in critical articles and reviews.
By arrangement with John W. Vance
Diese Geschichte ist frei erfunden. Sämtliche Namen, Charaktere, Firmen, Einrichtungen, Orte, Ereignisse und Begebenheiten sind entweder das Produkt der Fantasie des Autors oder wurden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebend oder tot, Ereignissen oder Schauplätzen ist rein zufällig.
Impressum
Deutsche Erstausgabe
Originaltitel: THE DEATH - Quarantine
Copyright Gesamtausgabe © 2015 LUZIFER-Verlag
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Cover: Michael Schubert
Übersetzung: Andreas Schiffmann
ISBN E-Book: 978-3-95835-035-9
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Vorwort
Romane zu schreiben, ist nicht leicht; das weiß ich, weil ich es selbst schon mehrmals getan habe. Aus diesem Grund zögerte ich auch nicht, als mich mein guter Freund John W. Vance um Hilfe bat. Schließlich hatte ich selbst, als ich an meinem Debüt THE END feilte, meine eigene ›Hilfstruppe‹, die mir Beistand leistete und konstruktive Kritik übte, damit mein Traum wahr werden konnte.
John W. Vance wendete sich an mich, und ich stand ihm bei der Umsetzung seines Einstandsromans THE DEATH zur Seite, soweit er mich brauchte. Das geschah nicht allzu häufig, weil John eine aufregende, fesselnde Geschichte geschrieben hatte. Er machte sich seine eigenen Erfahrungen aus dem Alltag eines Marinesoldaten und CIA-Beobachters zunutze, um Charaktere zu entwickeln, mit welchen sich jeder identifizieren kann. Sie sind spannend, komplex gestrickt und dennoch sympathisch. Ihr werdet euch dabei ertappen, sie zu vermissen, wenn ihr dieses Buch zugeschlagen habt, genauso wie ich es tat.
Ich bin gespannt, was im Verlauf der Trilogie von THE DEATH aus Johns Welt wird. Dieser Roman markiert einen ausgezeichneten Beginn für eine – das sehe ich voraus – lange Schriftstellerkarriere.
Glückwunsch, John, du bist ein klasse Typ und Freund. Halt die Stellung!
G. Michael Hopf
Bestseller-Autor der postapokalyptischen Reihe THE END
Prolog
Tag 1
2. Oktober 2020
38.000 Fuß über Illinois
Cassidy Langes Gedanken überschlugen sich nach alledem, was sie in den vergangenen anderthalb Wochen gesehen und getan hatte. Dann geriet die Maschine erneut in Turbulenzen. Wenn sie sich vor Angst nicht gerade so fest an die Armlehne von Sitz 23A klammerte, dass sich ihre Fingerknöchel weiß unter der Haut abzeichneten, bemerkte sie, dass sie immer wieder an dem Verlobungsring nestelte, den ihr Devin keine drei Wochen zuvor geschenkt hatte. Sie konnte kaum erwarten, ihm alles zu erzählen, obwohl sie zunächst diesen dreistündigen Flug von Omaha nach New York hinter sich bringen musste. Die Turbulenzen waren eine Qual für sie, doch zum Glück saß sie an einem Fensterplatz, wo die Zeit rascher verging und die Furcht erträglicher war. Jedes Mal, wenn sich die Maschine schüttelte oder absackte, krallte sie sich krampfhaft an die Lehne, sodass sie befürchtete, das Ding abzubrechen. Unter ihr kroch unterdessen ein Teppich aus Grün-, Braun- und Blautönen vorbei. Die letzten zehn Tage hatten eine Wende in ihrem Leben und ihrer beruflichen Laufbahn eingeleitet. Unter einer Vielzahl von Mitbewerbern war sie für ein Team unabhängiger Wissenschaftlicher ausgesucht worden, am Einschlagskrater des Asteroiden Pandora, wie man ihn getauft hatte, zu forschen.
Dieser war nirgendwo verzeichnet, geschweige denn überhaupt bekannt gewesen, bis er sich drei Wochen zuvor aus dem Nichts am Himmel aufgetan hatte. Nachdem seine voraussichtliche Flugbahn rasch von Astronomen berechnet worden war, hatte sich zum Entsetzen der Menschheit herausgestellt, dass er auf der Erde einschlagen würde. Dies war am 21. September um 12:33 Uhr Central Standard Time auf den weiten Ebenen im Westen Nebraskas geschehen. Bei Pandora handelte es sich um einen verhältnismäßig kleinen Asteroiden – seine Maße entsprachen ungefähr einem Fußballfeld –, doch als er sich mit 60.000 Meilen pro Stunde in den weichen Boden des Flachlands von Nebraska gebohrt hatte, war es im Staat und darüber hinaus nicht unbemerkt geblieben. Aus diesem Naturereignis hätte man keinen Film drehen können; da war kein langer Flammenschweif von blendender Schönheit am Himmel vorbeigerast, den sich jedermann über Minuten hinweg hätte anschauen können. Wäre man am Ort des Aufpralls zugegen gewesen, hätte man keine Warnung erhalten. Allseitiger Ruhe war innerhalb einer Millisekunde eine gewaltige Erschütterung der Erde gefolgt, und einen weiteren Sekundenbruchteil später hatte es ein einziges Mal geblitzt, während der schwere Felsbrocken einen mehr als 1.000 Fuß tiefen Krater mit einem Durchmesser von über einer Meile aufgerissen und Geröll meilenweit in den Himmel geschleudert hatte. Pandora war nicht groß genug, um weltweite Katastrophen auszulösen; streng genommen hatte niemand in einer Entfernung von wenigen Hundert Meilen überhaupt etwas bemerkt, doch dem Aufschlag waren Folgen erwachsen, die kein Forscher, Astronom oder Astrophysiker vorhersah. Der Asteroid verfügte wie die gleichnamige Gestalt aus der griechischen Mythologie sozusagen über eine Büchse, und diese hatte sich an dem Tag geöffnet, als Cassidy mit ihrem Team vor Ort eingetroffen war.
Das Flugzeug bebte erneut. In nervöser Unruhe zurrte sie den Sitzgurt über ihrem Schoß fest. Sie wusste, wie dämlich das war, denn sollte die Maschine abstürzen, würde sie auch kein Sicherheitsgurt mehr retten. Ungeachtet dieser wohlbekannten Weisheit fühlte sie sich durch die straffere Spannung ein wenig sicherer.
Um den ruckeligen Flug zu verdrängen, nahm sie sich vor, ihre Gedanken freizubekommen, indem sie einige der Daten durchging, die sie gesammelt hatte. Sie nahm ihre Ledermappe zur Hand und begann, in den vielen Seiten voller Informationen zu blättern. Cassidy hatte mehr gewollt, doch nach nur wenigen Tagen in der Nähe der Einschlagstelle waren sie angewiesen worden, das Gebiet zu räumen, weil das Militär anrückte und es unter Quarantäne stellte. Auch seinem Widerstand zum Trotz war das Wissenschaftsteam abbestellt und durch ein anderes der