Tango der Lust. Lilly Grünberg
immer noch neugierig. Sie japste vor Angst und Begierde, wusste nicht ein noch aus. Sie musste verrückt sein, vollkommen verrückt, wenn sie sich darauf noch einmal einlassen würde.
Ihre Prüfung war gefühlt die schlechteste von allen gewesen, die sie seit Studienbeginn geschrieben hatte, und Jessica hoffte inständig, dass sie trotzdem noch genügend Punkte geschafft hatte, um zu bestehen. Ihr Kopf war wie von einem Fieber befallen. Die ganze Woche über saß sie geistesabwesend in den Vorlesungen, ertappte sich immer wieder dabei, wie sie alles, was er mit ihr gemacht hatte, noch einmal durchlebte und jedes Mal war ihr Slip danach nicht nur ein bisschen feucht, sondern nass vor Lust. Ihre Schenkel klebten und sie war kurz davor, einen Orgasmus zu erleben, ohne sich selbst berührt zu haben, nur durch die Kraft der Erinnerung. Ihr brach der Schweiß aus vor lauter Angst, jemand könne ihr ansehen, was mit ihr los war.
Ihr Vorsatz hielt nicht bis zum Ende der Woche. Am Samstag kniete sie wie von ihm verlangt vor seiner Tür, in einem Kleid, darunter nur Strümpfe und Strapse, kein Höschen. Das Gleitmittel hätte sie eigentlich gar nicht benötigt. Die Aufregung und Nervosität, was sie wohl diesmal erwartete, hatte ihre Nippel verhärtet und ihre Vagina kontraktierte bereits in Erwartung eines Orgasmus’, ihre Schamlippen waren heiß und geschwollen, ihr gesamter Körper gierte danach, von ihm in Besitz genommen zu werden.
Wenn nun jemand aus einem der anderen Appartements käme und sie so sehen würde – nicht auszudenken. Wie peinlich das alles war, wie erniedrigend – und verdammt ja: wie aufregend.
Jessicas Herz hämmerte in wildem Stakkato, als sie den Klingelknopf drückte und dann mit gesenktem Kopf wartete. Sie zählte stumm, wie lange es dauerte, bis die Tür sich öffnete. Eins, zwei, drei … bei vierzehn war es endlich soweit. Sie blickte auf ein Paar lederne Hosenbeine und schwarze glänzende Schuhe.
»Komm rein.«
Mit zittrigen Knien stand sie auf, fand mühsam das Gleichgewicht auf ihren Stilettos, begegnete seinem Blick und senkte sogleich wieder die Lider. Seine Dominanz war kaum zu ertragen, lag in seiner Körperhaltung, seiner Geste, dem hochmütigen Ausdruck seiner Augen.
Warum tue ich das?, fragte sie sich einen Moment zu lange. Dieser Mann ist es doch gar nicht wert.
»Hast du meinen Befehl vergessen?« Seine Stimme war schneidend. Sie ließ ihre Handtasche fallen, stützte sich an der Kommode im Flur ab und senkte ihren Kopf so tief wie möglich.
»Beine weiter auseinander, Sklavin.«
Jessicas gehorchte. Ihre Gedanken rebellierten. Dies ist nur ein Spiel. Nein, er demütigt mich. Er hat mich gekauft. Ich bin nur ein Callgirl, eine käufliche Ware. Er kann mit mir machen, was er will. Er ist ein Schwein. Nein, das ist er nicht, denn er erregt mich. Und deshalb werde ich tun, was er verlangt.
Er schlug ihren Rock hoch, gab ihr einen Klaps auf ihren nackten Po und knurrte zufrieden. Dann hörte sie, wie er den Reißverschluss seiner Hose herunterzog.
Oh mein Gott, er macht es wirklich, kein Vorspiel, kein Kuss, nichts. Das war keine leere Drohung, kein Test für ihren Gehorsam. Im selben Moment drang er von hinten in ihre Vagina ein, schob seinen Schwanz tief in sie, drückte ihren Oberkörper nach unten.
Jessicas Kopf ruckte nach oben und sie schrie laut auf. Ihre Vagina zog sich um den Eindringling zusammen. Es war Schmerz und es war Lust. Eigentlich hatte sie diese Stellung, bei der sie ihren Liebhaber nicht anschauen konnte, noch nie gemocht. Aber es passte zu dieser merkwürdigen Situation, zu ihrer unterwürfigen Rolle, und bei ihm erregte es sie sogar. Sie stand kurz davor, einen Höhepunkt zu erleben, schneller, als jemals zuvor in ihrem Leben.
»Wer bist du?«, knurrte Fergus.
»Ihre Sklavin, Herr«, keuchte Jessica. »Zu Ihren Diensten.«
Seine Finger packten ihre Haare und zogen ihren Kopf nach oben, während seine andere Hand ihren Rücken unten hielt. Ihre Augen begegneten sich in dem Spiegel über der Kommode.
»Gut. Vergiss das nie.«
Sein Blick war eindeutig. Er war der Herr, sie nur ein Objekt seiner Begierde. Er wartete ihre Antwort nicht ab. Sein Schwanz stieß sich in sie hinein, schnell und tief. Jessica wimmerte. Sie war so feucht, dass ihre Vagina unter seinen Bewegungen laut schmatzte und sie sah es an dem hochmütigen Schmunzeln seines Spiegelbilds, dass ihm das nicht entgangen war. Er ritt sie noch härter, seine Hoden klatschten gegen ihre Schenkel und dann schrie Jessica auf, noch mal und noch mal. Ihr Orgasmus hörte nicht auf, wurde immer wieder aufs Neue von ihm entfacht. Ihr Begehren der ganzen Woche lag darin und nun wusste auch er von ihrem Geheimnis, dass er für sie unwiderstehlich war. Wie viel Macht verlieh sie ihm damit über sich?
Danach hatte Jessica einen Filmriss. Sie erinnerte sich später nicht mehr daran, sich entkleidet zu haben. Ehe sie sich versah, saß sie breitbeinig auf einem Lederbock, einen dicken Dildo, der auf dem Sitz befestigt war, in ihrer Vagina. Ihr eigenes Gewicht presste ihr den Dildo tief hinein. Die Unterarme hatte er ihr waagrecht auf den Rücken gefesselt. Eine überaus strenge Fesselung, die ihre schönen Brüste besonders hervorwölbte und sie schutzlos seinen Händen auslieferte. Er hatte seinen Spaß daran, sie mal sinnlich zu streicheln, dann grob zu kneifen, so dass Jessica mal lüstern stöhnte, kurz darauf vor Schmerz aufschrie, während ihr Vagina davon unbeeindruckt vor Verlangen kontraktierte und ihr einen Orgasmus nach dem anderen bescherte, bis Fergus laut vor Vergnügen lachte.
»Bitte, Herr«, jammerte Jessica atemlos, »Bitte hören Sie auf, ich kann nicht mehr.«
»Gut, du hast Recht, du hattest genug Spaß.«
Sie atmete auf. Bestimmt würde er sie jetzt losbinden und sie durfte aufstehen. Doch sie hatte sich geirrt. Er zog sich nun vor ihren Augen aus. Sein schwarzes Hemd, dann die Schuhe und zuletzt die Hose, unter der er nackt war. Verdammt, er weiß, wie sexy er aussieht, dachte Jessica, die keine Sekunde wegschaute.
Seine Bewegungen waren geschmeidig wie die einer Raubkatze, sein Oberkörper muskulös, ohne die übertriebenen Formen eines Bodybuilders. Als sich sein Schwanz steif und prall vor ihr präsentierte, wurde ihr Verlangen, ihn statt des Kunstpenis’ zu spüren, schier übermächtig. Wie war es möglich, dass er schon wieder bereit war? Auf jeden Fall hatte ihr Dom anderes im Sinn. Er schob mit dem Fuß einen Schemel heran, stellte sich auf diesem neben sie und Jessica öffnete willig ihren Mund. Sie verstand. Heute fickte er sie ausschließlich wie eine Sklavin, erst von hinten, dann in ihren Mund. Sie presste ihre Lippen fest um seinen Schaft, saugte ihn tief bis in ihren Rachen und leckte hingebungsvoll über seine Eichel.
Fergus stöhnte lustvoll auf, nahm ihre Brüste in seine Hände und streichelte ihre Nippel. Obwohl er zärtlich war, schmerzten sie unter seiner Berührung, überreizt von der permanenten Erregung. Stöhnend saugte und leckte Jessica weiter. Sein Penis wurde noch härter und dicker. Sein Orgasmus musste bald kommen, da packte er sie auf einmal an den Haaren, hielt ihren Kopf fest und begann sich in ihren Mund hineinzustoßen, gerade so weit, dass sie es nicht würgte. Ihre Zunge versuchte seinen Stößen standzuhalten, ihre Lippen pressten sich so fest wie möglich um seinen Schwanz, und dann kam er. Gewaltig wie ein Vulkanausbruch schoss sein Samen in ihren Rachen und Jessica schluckte, saugte, bis der letzte Tropfen von ihr aufgenommen war, erst jetzt zog sich ihr Herr zurück, sank ermattet auf den Sessel hinter sich und schloss für einen Moment die Augen.
»Du warst gut, Sklavin.«
Er stellte sich hinter sie, packte sie an den Hüften, und hob sie ein Stück an, nur um sie sofort wieder auf den Dildo niederzupressen.
»Nein«, keuchte Jessica erschrocken.
»Nein?«
»Bitte Herr, ich kann nicht mehr.«
Er lachte, hob sie an, gerade so viel, dass der Dildo nicht aus ihr herausrutschte, presste sie herunter, als wäre sie leicht wie eine Feder.
Jessica stöhnte auf. »Oh Gott, nein, nicht.«
»Und wenn ich es will?«
»Bitte, Herr, Gnade«, wimmerte sie hilflos.
Er kannte kein Erbarmen und machte weiter. Jessica wand sich, schrie und presste sich