Hart's Bay: Wo unser Herz sich entscheidet. E. P. Davies
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Deutsche Erstausgabe (ePub) September 2020
Für die Originalausgabe:
Copyright © 2019 by E. Davies
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
»Hard Hart«
Published by Arrangement with E. Davies
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2020 by Cursed Verlag
Inh. Julia Schwenk
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,
des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung
durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung des Verlages.
Bildrechte Umschlagillustration
vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock
Satz & Layout: Cursed Verlag
Covergestaltung: Hannelore Nistor
Druckerei: CPI Deutschland
ISBN-13: 978-3-95823-841-1
Besuchen Sie uns im Internet:
www.cursed-verlag.de
Aus dem Englischen von Susanne Ahrens
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Klappentext:
Jesse Stone will einen Neuanfang. Nachdem er seinen nutzlosen Ex losgeworden ist, hat er allen Männern abgeschworen, ist frisch nach Hart’s Bay gezogen und… hat direkt mit seinem attraktiven neuen Nachbarn Finn geschlafen. Ups. Dabei baut Jesse gerade sein eigenes Geschäft auf und kann so eine Ablenkung überhaupt nicht gebrauchen. Und auch Finn hat eigentlich andere Probleme, schließlich will er Hart’s Bay neues Leben einhauchen und muss sich mit einigen sturen Bewohnern herumschlagen. Aber vielleicht können die beiden Männer ja gemeinsam erreichen, was sie allein nicht schaffen, denn ihre Herzen haben sich längst füreinander entschieden…
Widmung
Für all diejenigen unter uns, die den Sprung wagen. Möget ihr immer von einer Welle erfasst und an den Ort eurer Wünsche getragen werden.
Kapitel Eins
Jesse
»Wart's ab, bis du das hier siehst.«
Jesse Stones Finger wurden fast in Finns Griff zerquetscht, als der Fremde ihn über die Hügelkuppe zerrte.
»Was genau?«, antwortete Jesse unschuldig und suchte dann mit einem durchtriebenen Grinsen Finns Blick. Sie wussten beide genau, worauf er anspielte. Der beste Tag in Jesses Leben sollte nur noch besser werden.
»Das hier.«
Oh, der Ausblick war nicht schlecht. Beinahe so gut wie der auf Finns Arsch, den Jesse bereits beim Verlassen der Bar genossen hatte. Bis Finn seine Hand genommen hatte, um ihn über einen unmarkierten Küstenpfad Richtung Klippen zu führen.
Sie überstiegen den grasbedeckten Hügel und eben jene Klippen erhoben sich vor ihnen: Sie bildeten eine flache, geschwungene Bucht, die sich in einer Krümmung der Küste versteckte. Dahinter wuchs der Kiesstrand zu gewaltigen Felsen an. Das tiefe Blau des Abends warf seinen Filter über das Blau der See und grüne Bäume drängten sich an der Küste entlang bis hinaus zum Saum der Klippen.
»Wow«, stieß Jesse aus und drehte sich auf der Stelle, um die Aussicht in sich aufzunehmen. Er war so froh, dass er die Einladung des Fremden angenommen hatte. Sie hatten sich erst vor wenigen Minuten in der winzigen und einzigen Bar der Stadt kennengelernt – Cher's End Table.
Es war ihm vorgekommen, als hätte er im Lotto gewonnen, als er vom Tresen aufgeblickt und sich dem Lächeln eines stattlichen Typs seines Alters mit weichen, graublauen Augen und jungenhaftem Grinsen gegenübergesehen hatte. Gefolgt von dem kleinen Wunder, dass Finn ihn gefragt hatte, ob er mit ihm an die Küste gehen wollte, damit er mit seiner Heimatstadt angeben konnte.
»Hab's dir ja gesagt.« Finn grinste zu ihm hinab. »Ich liebe es, dabei zu sein, wenn jemand diesen Platz zum ersten Mal sieht.«
»Gabelst du oft Fremde in der Bar auf, um sie herzubringen?« Jesse war sich der warmen, breiten Finger um seine eigenen immer noch sehr bewusst. Sein Körper prickelte vor angenehmer Hitze, die Anspannung zwischen ihnen nahm immer weiter zu.
Es war offensichtlich, dass sie allein waren. Der Weg selbst sah nicht danach aus, als würde er allzu oft benutzt.
»Der Kavalier genießt und schweigt«, antwortete Finn und zwinkerte ihm durch die Dunkelheit eines frühen Abends im Wald zu. Dann beugte er sich nach unten, um ihm etwas zuzuflüstern. Sein Atem strich heiß über Jesses Hals hinweg. »Aber die Antwort lautet Nein. Ich bin ein großer Fan von Schlafzimmern.«
»Ich auch.« Jesse ließ Finns Hand los und trat näher, fuhr mit den Händen seine Oberschenkel hinauf, um seine Hüften zu umfassen. Breit. Stark. Fest. Genau sein Typ.
Nach wochenlangem Stress und der Arbeit, die es gekostet hatte, nach Hart's Bay zu ziehen, würde er einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schauen. Wie es aussah, würde er sich an seinen ersten Spaziergang zur Bucht mit einer gänzlich anderen Wärme erinnern, als er erwartet hatte.
Jesse stellte sich auf die Zehenspitzen und Finn kam ihm entgegen, um ihn zu küssen. Für ihren ersten Kuss tat es auch keine unschuldige Berührung ihrer Lippen. Ihre Münder trafen hart und schnell aufeinander. Ein Kuss, der sagte: Ich will dich heute Nacht und nur heute Nacht. Und das passte Jesse gut.
Starke Hände schoben sich Jesses Rücken hinauf, bis eine seinen Hinterkopf umfasste und ihn nach vorn riss, um den Kuss zu vertiefen. Als er stolperte, legte sich der andere Arm des Fremden um seine Taille und hielt so mühelos sein Gewicht, als wäre er federleicht.
Und dann hob Finn ihn schwungvoll hoch.
»Huch!« Jesses Stimme überschlug sich, als er nach Luft rang. Er griff nach dem Ersten, was er erreichen konnte – Finns Hemd. So sehr er auch protestieren wollte, machte ihn die Zurschaustellung von so viel Kraft steinhart. Finn riss ihn in jeder Hinsicht von den Beinen.
»Es gibt einen abgeschiedenen Platz in der Nähe«, murmelte Finn. »Den würde ich dir gern zeigen.«
»Ich zeige dir meinen, wenn du mir deinen zeigst«, erwiderte Jesse.
Er wurde mit einem vollen Lachen belohnt, als sie den Pfad verließen. Auch, wenn er sich an Finns Brust drängte und den Atem anhielt, ließ der Griff um ihn nie nach. Seine Füße berührten nicht einmal Baumstämme oder Büsche, als sie den Hang zum steinigen Strand hinabstiegen.
Kurz darauf erreichten sie eine kleine Einbuchtung in der felsigen Küstenlinie. Finn setzte Jesse ab und deutete mit einer Hand auf diese. Sie bot höchstens drei Personen Platz. Aber so, wie es aussah, musste sie nur groß genug für zwei sein. »Wie ein Bett, aber auch wieder nicht.«
Jesse sah sich um. Dann kauerte er sich hin, um eine Handvoll bunter Kiesel aufzuheben. Er ließ alle bis auf einen wieder fallen: ein Stück Seeglas – ein glattes, verschwommenes, grünes Stück Glas, das mit der Zeit vom Wasser zu einem Stein geschliffen worden war. Es war hübsch genug, dass er es einsteckte.