Hart's Bay: Wo unser Herz sich entscheidet. E. P. Davies
One-Night-Stands konnten offenbar verdammt gut sein. Er war froh wie nie zuvor, dass seine Freunde den Plan, mit ihm auszugehen und die Bar der Stadt zu erkunden, fallen lassen hatten. Das hier würde Jesses kleines Geheimnis bleiben.
Jesse keuchte, als Hitze durch seinen Körper kroch, und drückte sich Finns Fingern entgegen, als dieser den Punkt in seinem Innern fand. »Ja! Da!« Finn beeilte sich besser oder Jesse würde jetzt und hier kommen, nur von seinen Fingern.
»Kann ich dich jetzt ficken?«, murmelte Finn. Er drückte einen Kuss auf Jesses Schulter. »Du bist zu scharf, um dir zu widerstehen.«
»Bitte«, bettelte Jesse. Er wimmerte, als sich die Finger zurückzogen, und bog sich Finn auf der verzweifelten Suche nach der verschwundenen Empfindung entgegen. »Ich brauch dich jetzt.«
Finn brachte ihn zum Schweigen, indem er ihm in den Nacken biss, und drückte seine Eichel gegen Jesse. Dann glitt er in ihn, ein heißer Zentimeter nach dem anderen.
Jesse ächzte, so verdammt groß war er. Es war ein herrlicher Schmerz, aber er ließ seine Knie zittern. Finn schlang ihm einen starken Arm um die Taille und zog Jesse an seinen Körper, bevor er einen Moment lang innehielt. »Alles klar bei dir?«
Diese eine Sekunde zeigte größere Fürsorge, als sein Ex ihm je erwiesen hatte. Und das bei einem Fremden. Jesse konnte es nicht fassen. »Ja, alles bestens«, brummte er, kniff die Augen zusammen und drückte die Stirn gegen den Felsen.
Wieder knirschte der Kies, als Finn seinen Griff um Jesse verstärkte. Seine Hand lag flach auf Jesses Brust, als wollte er ihn stützen und still halten. Er zog sich zurück und stieß wieder hinein, öffnete Jesse Zentimeter für Zentimeter. Mit jedem Stoß drang er ein wenig tiefer vor.
Es dauerte nicht lange, bevor Jesses Körper sich entspannte. Er rang nach Atem, als sich Finns Fingernägel in seine Hüfte bohrten, seine Hoden klatschten gegen empfindliche, heiße Haut.
»Fuck«, keuchte Jesse. »Härter.«
Finn lachte leise und so eng, wie sein Körper an Jesses Rücken gepresst war, konnte Jesse es ihn seiner Brust vibrieren spüren. »Ich will dir nicht wehtun.«
»Ohne ein bisschen Schmerz gibt's keine Lust.« Jesse ächzte auf, da Finns Antwort darin bestand, mit scharfen, raschen Bewegungen seines Beckens in ihn zu stoßen. »Ja!«
Zu Jesses Wimmern gesellte sich Finns Grollen. Das harte Klicken der Steine unter ihren Füßen betonte jeden Stoß. Der Geruch der salzigen Luft vermischte sich mit dem nach Sex und Finns Körpergeruch, kitzelte Jesses Nase, als er die Lippen aufeinanderpresste. Seine Fingernägel trafen auf den Felsen und zogen sich daran entlang, wurden sofort rau und rissig.
Er fühlte sich in Finns Armen klein und verletzlich, aber auf bestmögliche Weise. Finn hatte ihn umschlungen und war tief in ihm, jeder Muskel sprang, während er um Luft rang.
Jesse schob sich Finn entgegen, hielt den Rhythmus und passte sich ihm an, wo er konnte. Seine Knie waren weich, aber er stützte sich schwer auf den Stein, überließ ihm ihr gemeinsames Gewicht.
»Ja… oh, verdammt.« Jesse biss sich hart auf die Unterlippe. Finn passte seinen Winkel an und sein Schwanz glitt genau richtig in Jesse hinein. Seine Eichel stellte bereits die köstlichsten Dinge mit Jesses Körper an.
Wenn er in den nächsten Monaten nur nicht so viel zu tun hätte. Er hatte nicht sein ganzes Leben in Portland hinter sich gelassen und war in eine winzige Stadt mit tausend Einwohnern gezogen, nur um sich von einem Mann ablenken zu lassen.
Egal, wie hoch dieser Mann ihn fliegen ließ. Egal, wie seine Haut vor Lust vibrierte und egal, wie kurz er vorm Höhepunkt war. Er verlagerte sein Gewicht auf einen Arm und griff nach unten, um sich zu reiben, aber Finn stieß seine Hand sanft beiseite.
»Oh!« Jesse stöhnte, als Finns breite, harte Handfläche über seinen Schwanz strich. Es war unerträglich herrlich, den festen Griff seiner Finger um seinen empfindlichen Schaft zu spüren. Und als Finn anfing, ihn zu reiben? Oh, er konnte kaum an sich halten. Sein Körper verkrampfte sich um die Länge tief in seinem Innern.
Jeder Stoß schien tiefer in Jesse vorzudringen, dafür zu sorgen, dass er sich Finn heftiger entgegenwarf, verzweifelt auf mehr und mehr aus. Er konnte sich nicht davon abhalten, stumm zu betteln, und Finn spürte es. Seine Berührung mochte sanft sein, aber seine Hüften waren es nicht. Genau, wie Jesse es wollte: hart und schnell.
Es gab keine Zurückhaltung mehr. Finn drückte ihn fest an den Felsen, als er hart und schnell zustieß. Beide Männer waren schweigend übereingekommen, dass sie sofort mehr brauchten.
Nun, nicht ganz schweigend.
»Ja, ja, ja!« Jesse stöhnte. »Fick mich, Finn. Du bist so verdammt groß und hart. Ich muss kommen, solange du in mir bist.«
Finns Zähne schlossen sich um Jesses Ohrläppchen; überraschend behutsam, wenn man bedachte, wie heftig er zustieß. »Das krieg ich hin«, zischte er Jesse ins Ohr. »Ich kann kommen, während ich in dir bin. Den ganzen Tag lang. Ich bin so kurz davor. Willst du, dass ich komme?« Finn drückte vielsagend Jesses Schwanz, brachte ihn zum Wimmern.
»Ja.« Jesses Oberschenkel zitterten, sein Körper spannte sich an. Er langte nach hinten, griff nach Finns Hüften, um ihn so tief in sich hineinzustoßen wie möglich. Die Worte drangen tief in seinen Kopf und Bauch ein, schürten das ohnehin kaum gezügelte Inferno.
»Komm für mich«, grollte Finn. »Ich pump dich gleich voll, Baby. Werd dir gleich meine Ladung verpassen, gleich.« Das Geräusch ihrer aufeinandertreffenden Körper begann, das Schlagen der Wellen und die Schreie der Möwen in der Ferne auszublenden. Auch alle anderen Sinne schwanden nach und nach.
Bis es nur noch sie beide gab, in Ekstase miteinander verbunden, als sie unter schaudernden Stößen, Keuchen, Fingernägeln, die sich in die Haut des anderen gruben, und geknurrten Ausrufen des Namens des jeweils anderen kamen.
»Verdammt.« Jesse versuchte, wieder zu Atem kommen, als er schließlich von seinem Höhenflug zurückkehrte. Er sackte gegen den Felsen und klammerte sich Halt suchend an ihn, nun, da Finn weich wurde und aus ihm hinausglitt.
Es dauerte, bis die Fähigkeit zu rationalen Gedankengängen zu ihm zurückkehrte. Stattdessen überwältigte ihn erst einmal eine Woge der Zufriedenheit, dank der er seine Nase an Finns Brust drücken und den restlichen Abend mit ihm kuscheln wollte.
Aber nein, erinnerte er sich. Darum ging es heute Abend nicht.
Finns Arm legte sich um seine Schultern und zog ihn von den Felsen weg. Jesses Liebhaber für einen Abend drehte ihn um, dann zog er ihn in eine innige Umarmung. Es war, als wüsste er irgendwie, was Jesse brauchte.
Jesse lehnte sich an Finn, die Arme um dessen Taille, und drückte das Gesicht an dessen Schulter, während das merkwürdig intensive Verlangen, mit Finn zu kuscheln, nachließ. Befriedigung setzte ein. Eine juckende Stelle, von der er gar nicht gewusst hatte, dass sie da war, war gekratzt worden.
Am Ende blieb nur die Wirklichkeit zurück. Er umarmte einen nahezu Fremden, als hinge sein Leben davon ab. Jesse lachte verlegen auf und entzog sich Finns Umarmung, um blinzelnd zu ihm aufzusehen.
»Geht's dir gut?«, murmelte Finn. Er hob eine Hand, um über die Stellen von Jesses Wange und Stirn zu streichen, mit denen er sich gegen den Felsen gelehnt hatte. »Du hast ein oder zwei Schrammen.«
»Haben wir die nicht alle?« Jesse lächelte und fand wieder sicheren Stand. Dann wand er sich, bis er seine Unterhose wieder hochziehen konnte. Er war verdammt stolz auf sich, dass er wie ein Profi durchgehalten hatte. Er hatte Finn eindeutig beeindruckt und selbst dieser Gedanke gefiel ihm.
Finn würde sich an diesen Abend erinnern, so viel war sicher.
Der nächste Gedanke lautete: Ich frage mich, ob ich ihm noch mal über den Weg laufen werde.
»Ich gehe besser nach Hause«, murmelte Jesse, bevor sich andere – ähnliche – und gefährlichere Gedanken an ihn heranschleichen konnten – zum Beispiel, ob sie noch mal miteinander