Im Paarungsfieber. Grace Goodwin

Im Paarungsfieber - Grace Goodwin


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Aus der Ferne vernahm ich eine weibliche Stimme, ignorierte sie aber, als meine Bestie mich mit einem derben Grölen ausfüllte.

      Ja, es war so gut. Ich liebte seinen Schwanz. Brauchte ihn. Er zog heraus, dann füllte er mich erneut … ja!

      “Miss Simmons!” Wieder diese Stimme. Aufdringlich. Verärgert. Wer auch immer sie war, konnte sie denn nicht sehen, dass ich hier gerade beschäftigt war?

      Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich auf die Wand hinter mir, die riesigen Atlanischen Hände an meinen Hüften und seinen Schwanz zwischen meinen Schenkeln. Das scharfkantige Kneifen der Handschellen nötigte meinen Körper dazu, seine Aufmerksamkeiten zu akzeptieren, meine Lust zu akzeptieren, den Adrenalinstoß zu akzeptieren, als ich mich unter sein Kommando begab. Ich gehörte ihm. Total. Komplett. Ihm.

      Sein enormer Schwanz zog heraus. Dann rammte er tief in mich hinein. Gott. Er war dermaßen groß. So hart. Es war an der Schmerzgrenze und ich liebte es.

      “Megan?” Wieder diese Frauenstimme, diesmal klang sie genervt. Ich ignorierte sie. Ich wollte sie nicht. Ich wollte ihn. Seinen Schwanz. Seine riesigen Hände. Seine Hitze.

      “Megan! Aufwachen, Soldat!”

      Oh, die Stimme wurde jetzt böse, aber das war egal. Ich schüttelte den Kopf und biss meine Lippe, während mein Partner mich heftig durchfickte. Ich war kurz davor, noch einmal zu kommen. Gott, gleich war es soweit—

      “Machen sie den Neuronenstimulator klar. Sie wacht nicht mehr vom Test auf.”

      Test?

      Dieses Wort befeuerte mein Erinnerungsvermögen. Die Doktorin. Das Raumschiff. Als mein Verstand diesem Schlitterpfad folgte, verblasste der Rest. Er verblasste. Ich wollte mich an ihm festhalten, das sinnliche Vergnügen festhalten, aber die Sinneseindrücke verschwanden aus meinem Geist wie Sandkörner, die von einer Windhose davongetragen wurden. Ich öffnete die Augen und blinzelte. Keine Spur von einem sexy Alphatypen, der mich gegen die Wand fickte, als wäre ich seine Lieblingsspeise. Es war überhaupt kein Mann in Sicht.

      Was so ziemlich mein Leben in letzter Zeit zusammenfasste. Zumindest, was mein Sexleben anbelangte. Ich war auf einem Schlachtschiff und von lauter Männern umgeben, tausenden davon. Aber seit über einem Jahr hatte ich keinen Sex mehr gehabt und mein Körper ließ sich mit dem kleinen Vorgeschmack, der mir eben zuteil geworden war, nicht zufriedenstellen. Ich wollte mehr. Was natürlich ganz toll war, denn ich würde keine Action bekommen. Zumindest nicht in den nächsten Tagen.

      “Oh, gut.” Die Frauenstimme gehörte zu Doktor Moor. Ich erkannte ihr dunkelbraunes Haar und ihr freundliches Gesicht, als es über mir schwebte. Sie war eine Atlanin, was bedeutete, dass sie menschlich aussah, so ziemlich jedenfalls, außer dass sie über eins achtzig groß war und ihre Schultern breiter waren als bei den meisten Rugbyspielern. Die Atlanischen Kriegsfürsten waren riesige Typen, also überraschte es mich nicht, dass die Frauen dementsprechend auch groß waren. Sie trug die übliche grüne Ärzteuniform, ihr Haar war zu einem kurzen Bubikopf getrimmt, was ihre großen braunen Augen hervorstehen ließ. Sie sah umwerfend aus. Wichtiger aber war, dass sie so nett war. Weswegen ich zu ihr gekommen war, um den Test für das interstellare Bräute-Programm zu machen. Auf keinen Fall würde ich einen dieser Prillon-Doktoren über mir herumlungern haben wollen, während ich einen intensiven Sextraum durchlebte, der möglicherweise auch noch einer ihrer Art mit einbezog.

      Nie im Leben. Never. Doktor Moor passte mir hervorragend. Genau wie der Traum.

      Ich blickte mich um und erkannte die dunkelgrünen Streifen wieder, welche die Wand verzierten, die Untersuchungsstühle, die so aussahen wie die beim Zahnarzt aus meiner Kinderzeit. Da lag ich und kam mir ganz klein vor. Diese Geräte waren konzipiert worden, um riesigen Alien-Kriegern Platz zu bieten, die Atlanen und Prillonen waren mit ihren fast zwei Meter zehn die größten. Und im Bestienmodus? Die Atlanen schafften es dann bis auf zwei Meter fünfzig oder zwei Meter siebzig, genau wie Der unglaubliche Hulk, nur ohne grüne Hautfarbe. Sie waren riesengroße, brutale, effiziente Killer, und verdammt sexy. Für mich zumindest. Nichts machte mich glücklicher, als staunend dabei zuzusehen, wie ein Bataillon Atlanischer Kriegsfürsten ins Schlachtfeld ausschwärmte und die feindlichen Hive-Soldaten buchstäblich mit bloßen Händen in Stücke riss.

      Ich hatte also ein leicht gewalttätiges Temperament. Mit dieser Seite hatte ich schon vor langem Frieden geschlossen, nämlich als ich zur Armee ging. Friedensmärsche und Blumengirlanden waren nun mal nicht jedermanns Sache. Zumindest nicht in meiner Familie. Aber ich war mehr als gewillt, für die Pazifisten zu kämpfen und zu sterben. Man musste mir nur eine Knarre oder eine Ionenpistole in die Hand drücken und mich auf die Bösewichte loslassen. Terroristen auf der Erde. Hive-Drohnen im Weltall. Für mich waren sie alles das gleiche. Böse blieb böse. Im Kampf gegen sie fühlte ich mich stark. Ich fühlte mich als Teil meiner Familie. Mein Vater und meine beiden Brüder waren beim Militär. Deswegen ging auch ich zum Militär, obwohl ich ein Mädchen war. Eine halb schwarze, halb irische Tussi aus Boston.

      Mit meinem Gewehr konnte ich ziemlich gut umgehen.

      Außerdem war ich die Einzige, die von der Erde zur Koalitionsflotte gewechselt war. Meiner Mutter war das aber ziemlich egal gewesen. Fast zwei Jahre lang hatte ich gegen die Hive gekämpft—meine Dienstzeit war fast vorbei—und dabei echt verrückten Scheiß erlebt. Ich war kein schwaches Mädchen. Ich war eine starke Frau, die sich nicht nur mit den Hive anlegte, sondern sie köderte, ihnen Fallen stellte. Sie tötete. Ihre Anführer tötete. Die sich hinter die feindlichen Linien schlich und die Integrationseinheiten von den wehrhaften Hive-Soldaten und Aufklärungseinheiten weglockte. Seit Monaten hatten wir es auf die Integrationseinheiten abgesehen, also jene Drohnen, die für die Folter und Assimilierung ins Hive-Kollektiv ihrer Gefangenen verantwortlich waren. Jetzt aber hatte ich einen größeren Fisch an der Angel. Einen streng geheimen Fisch.

      Wir machten Jagd auf ihre zentralen Kommunikationseinheiten, die Nexus-Einheiten. Vor ein paar Tagen hätten wir fast eine geschnappt. Aber uns fehlten wichtige Informationen. Sie wurden von einem Dutzend erstklassiger Hive-Soldaten bewacht; große, robuste Bastarde, die schwer kleinzukriegen waren. Beim letzten Einsatz wäre ich beinahe draufgegangen und die Hive-Einheit hatte die restlichen Krieger meiner Truppe erledigt, bevor ich irgendetwas dagegen ausrichten konnte. Wir waren an eine der kleineren Nexus-Kreaturen herangekommen, hatten sie getötet. Aber die Daten in dem Ding waren geröstet worden. Es war wertlos. Drei tote Koalitionskrieger … und das alles umsonst.

      Ich konnte das nicht auf sich beruhen lassen, deswegen würde ich dorthin zurückgehen. Morgen. Der innere Geheimdienst, also die Elitekräfte der Koalition, die den Geheimdiensteinsatz in diesem Krieg koordinierten, hatten mir ein Team aus fünf top-ausgebildeten Killern zugewiesen, um sie morgen in diese Schlucht zu führen. Diesmal würde ich nicht versagen. Meine letzte Mission würde kein Reinfall werden. Sollte ich jetzt einen Rückzieher machen, dann würde mir für immer die missbilligende Stimme meiner Mutter in den Ohren liegen. “Warum kannst du nicht stark sein, wie deine Brüder?” und “Hör mit dem Geheule auf, kleines Miststück. Du klingst wie ein Mädchen.” Und mein persönlicher Favorit: “Bei Jesus, Maria und Josef, du wärst besser nie in diese Familie hineingeboren.”

      Die Doktorin geisterte um mich herum, während ich mit Erinnerungen überschwemmt wurde. Nicht mit Erinnerungen an wüste Hände und Verlangen, sondern an Schläge ins Gesicht, wenn meine Mutter betrunken war und Worte, die so tiefe Wunden schnitten, dass ich nicht mehr glaubte, dass mein Herz je zu bluten aufhören würde.

      Mein Vater war ein hochgewachsener, starker Afroamerikaner, er war knallhart und fürsorglich. Zu Hause liebte er uns alle und ich vergötterte ihn mit einer Inbrunst, die noch immer mein Rückgrat zu einer Stahlkolonne werden ließ. Meine Mutter war damals besser, glücklich. Aber er starb, als ich neun war und sie hatte sich nie davon erholt. Sie begann, Whisky wie Wasser herunterzuspülen und je mehr sie trank, desto gemeiner wurde sie. Mein Vater war tot. Schon seit langer Zeit. Meine Brüder waren ein Paar taffe Arschlöcher, sie waren immer noch auf der Erde, dienten immer noch ihrem Land. Ich hatte keine Ahnung, wo sie sich aufhielten. Afghanistan? Syrien? Afrika? Wer weiß, vielleicht waren sie gerade dabei, in der Antarktis Eiswürfel


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