Eine Geschichte des Krieges. Группа авторов

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       Literaturhinweise

      Zur Rolle des Staates in der Zeit des totalen Krieges hat Cambridge University Press eine Reihe unverzichtbarer Arbeiten veröffentlicht: Stig Förster und Jörg Nagler (Hg.), On the Road to Total War. The American Civil War and the German Wars of Unification (1861–1871) (Cambridge 1997); Roger Chickering und Stig Förster (Hg.), Great War, Total War. Combat and Mobilization on the Western Front (1914–1918) (Cambridge 2000); dies. (Hg.), The Shadows of Total War. Europe, East Asia and the United States (1919–1939) (Cambridge 2003); dies. und Bernd Greiner (Hg.), A World at Total War. Global Conflict and the Politics of Destruction (1937–1945) (Cambridge 2005). Für einen stärker theoretischen Zugang zum Verhältnis zwischen der Formierung des Staates und dem Krieg siehe Bruce Porter, War and the Rise of the State. The Military Foundations of Modern Politics (New York 1994); Harrison Wagner, War and the State. The Theory of International Politics (Ann Arbor 2007); Douglas Lemke und Jeff Carter, »Birth Legacies, State Making and War«, The Journal of Politics 78, Nr. 2 / 2016, S. 497–511.

      Zur Rolle des Staates bei der Mobilmachung und Organisation des Krieges ab dem Amerikanischen Bürgerkrieg siehe Joseph Dawson, »The First of the Modern Wars?«, in: Susan-Mary Grant und Brian Reid (Hg.), The American Civil War (Harlow 2000), S. 121–141; Mark Neely, »Was the Civil War a Total War?«, in: Stig Förster und Jörg Nagler (Hg.), On the Road to Total War (Cambridge 1997), S. 29–52; John Horne (Hg.), State, Society, and Mobilization in Europe during the First World War (Cambridge 1997); David Edgerton, Warfare State: Britain (1920–1970) (Cambridge 2006); Mark Harrison und John Barber, The Soviet Home Front (1941–1945) (Harlow 1991); Richard Bessel, Nazism and War (London 2005); James Sparrow, Warfare State: World War II Americans and the Age of Big Government (Oxford 2011); Maury Klein, A Call to Arms. Mobilizing America for World War II (New York, 2013); Michael Barnett, Confronting the Costs of War. Military Power, State, and Society in Egypt and Israel (Princeton 1992).

      Zur Mobilisierung der Wirtschaft und Gesellschaft als Hauptfunktion des Staates im Krieg siehe Stephen Broadberry und Mark Harrison (Hg.), The Economics of World War I (Cambridge 2005); Mark Harrison (Hg.), The Economics of World War II. Six Great Powers in International Comparison (Cambridge 1998); Hugh Rockoff, America’s Economic Way of War. War and the US Economy from the Spanish-American War to the Persian Gulf War (Cambridge 2012); Richard Overy, War and Economy in the Third Reich (Oxford 1994); Mark Harrison, Accounting for War. Soviet Production, Employment and the Defence Burden (1940–1945) (Cambridge 1996); Herbert Obinger und Carina Schmitt, »Guns and Butter? Regime Competition and the Welfare State during the Cold War«, World Politics 63, Nr. 2 / 2011, S. 246–270; Jytte Klausen, War and Welfare. Europe and the United States (1945 to the Present) (New York 1998). Bezüglich Propaganda und Mobilmachung siehe die nützliche Arbeit von Leila Rupp, Mobilizing Women for War. German and American Propaganda (1939–1945) (Princeton 1978). Siehe auch David Welch, Germany and Propaganda in World War I (London 2014); ders. (Hg.), Propaganda, Power and Persuasion. From World War I to Wikileaks (London 2014).

       Querverweise

      Die Zeit der Bürgersoldat*innen78

      Der Preis des Krieges166

      Die Heimatfront181

      1914–1945: Die Gesellschaften machen mobil611

      Japan: der Krieg der anderen?624

      Hunger als Waffe639

      1Zit. n. Gary W. Gallagher (Hg.), Lee the Soldier, Lincoln 1996, S. 285.

      2Erich Ludendorff, Der totale Krieg, München 1935, S. 9.

      3Ebd.

      4Cyril Falls, The Nature of Modern Warfare, London 1941, S. 7.

      5John Maynard Keynes, Activities 1939–1945. Internal War Finance, hg. v. Donald Moggridge, Cambridge 1978, S. 11.

      6Schmudt-Protokoll der Rede Hitlers vom 23. Mai 1939, https://www.ns-archiv.de/krieg/1939/schmundt/23-05-1939-schmundt.php [12. 6. 2019].

      7John Maynard Keynes, Activities 1939–1945. Internal War Finance, hg. v. Donald Moggridge, Cambridge 1978, S. 218.

      Jennifer Siegel

       Der Preis des Krieges

      Geld ist ohne Frage der Lebensnerv des Krieges. In der Moderne ist die Mittelbeschaffung zudem ständiger Streitgegenstand zwischen Vertretern einer Eigenkapitalfinanzierung und denen einer Schuldenfinanzierung gewesen. Am Ende hat sich, unterstützt von monetärer Manipulation, Letztere durchgesetzt.

      Im Februar 1917, als der Erste Weltkrieg niemals zu enden schien, fand eine Ministerkonferenz der Alliierten in Petrograd, der Hauptstadt des russischen Kaiserreichs, statt. Drei Hauptthemen standen auf der Tagesordnung: die politische Zusammenarbeit; die Fragen der militärischen Koordination und der Versorgung; die Finanzierungsprobleme. Nach einer Woche Verhandlungen über eine ganze Reihe von Punkten, die teils weit von den ursprünglich vorgesehenen Themen abwichen, traf sich schließlich die Finanzkommission. Es heißt, dass Pjotr Lwowitsch Bark, der russische Finanzminister, sich der Versammlung vorstellte und die Sitzung eröffnete, indem er emphatisch verkündete, dass seit Langem bekannt ist, dass zur Kriegführung dreierlei unverzichtbar sei: primo das Geld, secundo das Geld und tertio noch einmal das Geld.

      Bark hatte sich einen kurzen Augenblick der Eloquenz geleistet, doch seine Botschaft lag nicht weit ab von der Wahrheit, noch war sie sonderlich originell. Bereits zweitausend Jahre zuvor hatte Cicero in seiner fünften Philippischen Rede geschrieben, »unbegrenzte Geldmittel« seien das »Rückgrat jeder Kriegführung«1, der Lebensnerv des Krieges: nervos belli, pecuniam infinitam. Und als Ludwig XII. 1499 Vorbereitungen für den Krieg gegen Mailand traf, soll er gesagt haben, alles, was er brauche, sei »Geld, mehr Geld und immer Geld«. Die Geschichte ist voller Beispiele von Kriegen, die abgebrochen wurden, weil eine Seite sich aus Geldmangel gezwungen sah, sich um Frieden zu bemühen. Die moderne Finanzrevolution ist in vielerlei Hinsicht gerade als Antwort auf die Erfordernisse des modernen Krieges und zur Abhilfe gegen einige seiner Beschränkungen entstanden. Mit den technologischen Innovationen der militärischen Revolutionen des 16. und 17. Jahrhunderts stiegen die Kosten des Krieges exponentiell an. Um diese Ausgaben zu stemmen, waren die Nationalstaaten gezwungen, Finanzstrukturen und -institutionen zu schaffen, die in der Lage waren, die Geldmittel für ihre militärischen Abenteuer zu beschaffen. Diejenigen, die am besten dafür gerüstet waren, Kriege zu führen und zu gewinnen, verfügten auch über ausgefeilte Bankensysteme und konnten mittels Steuern Gelder eintreiben; vor allem konnten sie sich dank der ihnen zur Verfügung stehenden Finanzinstrumente wie der Ausgabe von Anleihen und von handelbaren langfristig


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