Moody Food-Fotografie. Corinna Gissemann

Moody Food-Fotografie - Corinna Gissemann


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Ihnen diese empfehlen. Besitzen Sie keine, nutzen Sie das Objektiv, welches Ihnen zur Verfügung steht und Ihnen gut liegt. Denken Sie daran, an Ihrer Kamera das RAW-Format einzustellen sowie den automatischen Weißabgleich und möglichst ISO 100.

      Für diese Übung benötigen Sie ein Stativ, da die Belichtungszeiten sehr lang werden können. Sollten Sie kein Stativ zur Verfügung haben, stellen Sie Ihre Kamera auf dem Tisch vor Ihrem Set ab und arbeiten Sie mit dem Selbstauslöser oder einem Kabelauslöser, um Verwacklungen im Foto zu vermeiden.

       SCHWARZE PAPPE ALS ABSCHATTER

      Außerdem benötigen Sie zwei große schwarze Pappen im DIN-A2-Format. Diese lassen sich in der Mitte knicken und so leicht aufstellen. Alternativ können Sie auch zwei große Styroporplatten (Maße lt. Materialliste) schwarz anmalen und als Abschatter nutzen. Die Abschatter fungieren später als Schattenleiter und Lichtschlucker. Denn im Gegensatz zu Aufhellern absorbieren sie das einfallende Licht am Set.

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      Links ∙ Manchmal passen sich die Food-Models nicht Ihren Vorstellungen vom Foodstyling an und stehen oder liegen schief.

      Mitte ∙ Eine gerade Ausrichtung würde aber besser zu Ihrem Set passen?

      Rechts ∙ Dann sind Zahnstocher eine super Lösung.

       FOOD-MODEL

      Als erstes Food-Model dient uns eine einfache Birne. Diese positionieren Sie etwa 25 cm entfernt vom Hintergrund auf dem Fotountergrund. Sollte sie nicht in Position bleiben, dann nutzen Sie den folgenden einfachen Trick.

       ABHILFE BEI STÖRRISCHEN FOOD-MODELS

      Gerade, wenn Sie mit unförmigem Obst oder Gemüse arbeiten möchten, kann es vorkommen, dass es aufgrund seiner Form nicht an Ort und Stelle stehen oder liegen bleibt. Was dann hilft, ist entweder ein Stück Knete, das Sie einfach hinter das Food-Model kleben, oder wie oben in meinem Beispiel Zahnstocher, die Sie einfach am Food-Model anbringen, um es so in eine bestimmte Position zu bringen.

       SCHRITT FÜR SCHRITT ZU IHREM ERSTEN MOODY-FOTO

      Jetzt sollten Sie soweit vorbereitet sein, dass Sie meinen nächsten Schritten gut folgen können. Lassen Sie sich aber bitte nicht beirren, wenn Ihre Ergebnisse anders aussehen als meine. Das ist völlig normal, denn die Qualität der Kameras und auch des Lichts ist immer unterschiedlich. Davon unabhängig sollten Sie nun die folgenden Schritte umsetzen können.

      Ich nutze für meine Aufnahmen die 50-mm-Festbrennweite von Canon. Ein wunderbares Objektiv und in punkto Abbildungsleistung und Preis unschlagbar.

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      So in etwa sollte die Bildkomposition durch Ihre Kamera aussehen: Das wichtigste Bildelement liegt auf einem der Schnittpunkte der senkrechten und waagerechten Linien, die das Bild in neun gleich große Rechtecke unterteilen.

       VOREINSTELLUNGEN

      Bevor Sie nun Ihr erstes Foto dieser Reihe machen, achten Sie bitte auf folgende Dinge:

       –Richten Sie Ihr Foto nach der Drittelregel aus: Das Gitternetz für die Aufnahme nach der Drittelregel lässt sich bei fast allen Kameramodellen direkt einstellen. Schauen Sie dazu bitte in das Handbuch Ihrer Kamera. Sollte das bei Ihrer Kamera nicht möglich sein, können Sie die Ausrichtung später auch in Lightroom durch das FREISTELLUNGSWERKZEUG vornehmen. Je länger Sie fotografieren, desto mehr werden Sie diese Kompositionsregel verinnerlichen, sodass Sie bald schon auf die Einblendung des Gitternetzes verzichten können. Die Drittelregel sorgt dafür, dass Ihr Foto für das Auge des Betrachters stimmig und harmonisch wirkt. Dabei ist wichtig, dass Ihr Hauptmotiv immer auf oder nahe einem der vier Linienschnittpunkte liegt. Die Drittelregel ist ein Gestaltungsmittel, das gerade Anfängern eine große Hilfe ist, die sich unsicher in der Bildkomposition sind. Natürlich darf, wie viele andere Gestaltungsregeln der Fotografie auch, die Drittelregel gebrochen werden – eine zentrierte Anordnung eines Elements kann auf den Betrachter eher beruhigend wirken und Ihr Bild so eine ganz andere Aussage bekommen.

       –Achten Sie bitte auch darauf, dass sich die Nahtsstelle von Unter- und Hintergrund im unteren Drittel Ihres Bildes befindet. Das bedeutet, dass Sie in etwa auf Augenhöhe fotografieren und dass Sie Ihr Bild in der Kamera gerade ausrichten. Nutzen Sie dazu am besten den Live-View Ihrer Kamera, sofern vorhanden.

       –Stellen Sie die Blende auf f/5.6 und stellen Sie manuell auf die Birne scharf (so müssen Sie sich nicht darauf verlassen, welchen Schärfepunkt Ihre Kamera wählt). Beim manuellen Fokussieren denken Sie daran, dass Sie im Live-View auf Ihrem Display in das Bild hineinzoomen können – meist mit dem +/–-Knopf an der Rückseite Ihrer Kamera. Ist das Motiv zu dunkel zum Scharfstellen, geben Sie kurz etwas Licht drauf (mit der Taschen- oder Zimmerlampe).

       –Stellen Sie nun die Verschlusszeit so ein, dass Ihr Foto korrekt belichtet wird. Die Anzeige Ihres Belichtungsmessers sollte sich also in der Mitte bei »0« befinden. Um Verschlusszeit und Blende selbst definieren zu können, sollten Sie im M-Modus Ihrer Kamera arbeiten.

      SCHARFSTELLEN IM DUNKELN

      Beim Moody-Stil kann es dem Autofokus Ihrer Kamera oder Ihnen schon mal zu dunkel werden, um noch richtig scharf stellen zu können. Geben Sie dann etwas Licht auf Ihr Motiv (mit Taschenlampe oder Zimmerlampe), schalten Sie den Live-View Ihrer Kamera ein und stellen Sie langsam über den Fokussierring Ihres Objektivs scharf. Schalten Sie dann das Licht wieder aus und berühren Sie das Objektiv vor dem Auslösen nicht mehr.

       1. FOTO MIT NORMALER LICHTSITUATION

      Sind Sie bereit? Dann machen Sie nun Ihr erstes Foto. Sollten Sie das Problem haben, dass Ihnen Ihre Kamera trotz automatischem Weißabgleich ein blaustichiges Foto anzeigt, dann legen Sie für einen späteren Weißabgleich in der Bildbearbeitung einfach ein weißes Stück Papier in das Set, machen dann nochmals ein Foto und entfernen das Papier wieder. Besitzen Sie bereits eine Graukarte, können Sie selbstverständlich diese benutzen.

      Haben Sie auf den Auslöser gedrückt und Ihr erstes Bild gemacht, sollte es in etwa so aussehen wie Bild image (siehe nächste Seite). Noch nicht spektakulär, aber wir arbeiten uns Schritt für Schritt weiter voran …

      GERADE AUSRICHTEN

      Um ein Bild gerade auszurichten, orientieren Sie sich entweder an waagerechten Linien im Bild, an der Wasserwaage Ihrer Kamera oder Sie nutzen später die Möglichkeiten der Bildbearbeitung.

      EXKURS: WEISSABGLEICH IN LIGHTROOM

      Durch den Einsatz von optischen Aufhellern in Papier ist dieses nicht 100 % Weiß, das heißt, der Weißabgleich kann in diesem Falle immer minimal ins Gelbliche gehen. Das ist mit bloßem Auge aber kaum zu erkennen und von daher für Ihre ersten Schritte im Moody-Bereich nicht von Relevanz. Sollte es Ihr Geldbeutel zulassen, so legen Sie sich eine Graukarte zu.

      Um in Lightroom einen Weißabgleich vorzunehmen, gehen Sie ins Modul ENTWICKLUNG, klicken dort im Bedienfeld GRUNDEINSTELLUNGEN auf die PIPETTE Скачать книгу