Moody Food-Fotografie. Corinna Gissemann
BIRNE: IHR ERSTES MOODY-PROJEKT
Nun möchte ich Sie einladen, mit mir gemeinsam Ihr erstes, kleines Moody-Projekt zu starten. Ein Sprung ins kalte Wasser – aber das ist, wie Sie sehen werden, gar nicht so schlimm. Mir ist wichtig, dass Sie schnell einen Eindruck davon bekommen, wie sich der Moody-Bildlook mit einfachen Mitteln umsetzen lässt.
Wir werden auf den nächsten Seiten erst einmal zusammen einen Fotountergrund erstellen. Anschließend gehe ich mit Ihnen Schritt für Schritt durch, wie Sie beim Fotografieren Ihres ersten Moody-Bildes vorgehen müssen. Im Anschluss daran steht noch ein wenig Bildbearbeitung auf dem Programm. Ich habe mir hierfür ganz bewusst ein einfaches Projekt ausgesucht, damit Sie erst einmal ein Gefühl dafür bekommen, wie man beim Fotografieren vorgeht, und damit Sie schnell ein erstes, kleines Erfolgserlebnis verzeichnen können.
Arbeiten Sie dieses Kapitel am besten durch, wenn Sie Zeit und Ruhe haben, und besorgen Sie sich vorab die Materialien, die Sie dafür benötigen. Auf geht‘s!
BENÖTIGTE MATERIALIEN FÜR DAS PROJEKT
Für die Herstellung Ihrer Fotountergründe:
–zwei kleine Spanplatten 42 cm × 60 cm (Gibt es im Baumarkt oder auch im Internet. Wenn Sie mit Ihrem Objektiv nicht so nah heran können, kaufen Sie die Platten bitte etwas größer.)
–einen Schwamm
–einen kleinen Spachtel
–einen Holzlöffel oder etwas zum Umrühren/Vermischen
–einen Mischteller/eine Schüssel für die Farben
–grobkörnige Strukturpaste (gibt es z. B. bei Boesner oder Kreativ-Läden)
–Abtönfarbe in Schwarz und Weiß
–Papier oder Tüte zum Schutz Ihres Tisches und ggf. Handschuhe
Für die spätere Aufnahme:
–Kamera, Objektiv, ggf. Stativ
–zwei DIN-A2-Bastelkartons in Schwarz 70 cm × 50 cm (alternativ zwei schwarz angemalte Styroporplatten 70 cm × 50 cm und 50 cm × 35 cm)
–eine Birne
–ggf. Zahnstocher
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM EIGENEN FOTOUNTERGRUND
Für das Flotte-Birne-Projekt benötigen Sie einen Fotountergrund, der wenig reflektiert und Struktur aufweist. Die Struktur dient dazu, etwas Tiefe ins Bild zu bringen und erzeugt zudem Spannung für das Auge. Die dunklen Farben sollen zum einen in Kontrast mit der Birne stehen und zugleich starke Reflexionen vermeiden.
Legen Sie die Fläche, auf der Sie Ihren Fotountergrund herstellen wollen, zum Schutz mit Papier oder einer Plastiktüte aus. Ziehen Sie sich ggf. Handschuhe an und ganz wichtig: Lüften Sie beim Arbeiten gut durch, denn die Strukturpaste und die Farben riechen stark.
Beginnen Sie damit, die Strukturpaste mithilfe des Spachtels auf eine Spanplatte aufzutragen, mit unterschiedlichen Abständen und unterschiedlicher Dicke der Paste (Bild
Haben Sie die Paste fertig aufgetragen, legen Sie die Platte zum Trocknen am besten nach draußen an die frische Luft. In der Zwischenzeit können Sie die andere Spanplatte mit der schwarzen Farbe flächendeckend betupfen. Dazu füllen Sie die schwarze Farbe in einen Behälter, tauchen den Schwamm hinein und tupfen die Farbe flächendeckend auf. Auch diese Spanplatte legen Sie dann am besten nach draußen zum Trocknen.
Ist die Spanplatte mit der Strukturpaste getrocknet, können Sie mit dem nächsten Schritt beginnen (Bild
Füllen Sie etwas schwarze Farbe und etwas weniger weiße Farbe in Ihren Mischteller/in Ihre Schüssel. Verrühren Sie diese an einer Stelle, sodass diese grau wird (die restliche schwarze und weiße Farbe brauchen Sie noch).
Beginnen Sie dann mit dem Schwamm, diese Farben tupfend aufzutragen (Bild
Haben Sie die Spanplatte mit der Farbe fertig betupft, lassen Sie diese nochmals an der frischen Luft trocknen. Wenn Sie sich an die Anleitung halten, sollte Ihr Fotountergrund in etwa so wie auf meinem Beispielbild rechts aussehen.
Sie sehen also, mit ein wenig Kreativität und den richtigen Materialien ist ein Fotountergrund für den Anfang schnell gemacht und kann sich sogar sehen lassen.
So könnte auch Ihr fertiger Fotountergrund aussehen.
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Und wenn Sie mal keine Lust oder Zeit haben, selbst zu basteln, schauen Sie doch in meinem Webshop für Fotountergründe vorbei: www.fotountergrund.de
FOTO-SET AUFBAUEN
Jetzt werden Sie Ihren selbst hergestellten Fotountergrund auch gleich in Ihrem ersten Moody-Projekt testen. Suchen Sie sich hierfür Ihren Fotoplatz. Das kann Ihr festes kleines Studio in Ihrer Wohnung sein oder die Küche oder ein anderer Ort, an dem Sie jetzt ungestört fotografieren können und an dem Sie einen Tisch oder Stühle zur Verfügung haben. Platzieren Sie die Fotountergründe auf dem Tisch, der Fotountergrund mit der Strukturpaste sollte dabei unten liegen.
Richten Sie Ihr Set so ein, dass Sie mit Seitenlicht fotografieren können. Dabei ist nicht wichtig, ob das Licht von links oder von rechts kommt. Wichtig ist nur, dass der Tisch in etwa die Höhe des Fensters hat, sonst fotografieren Sie eher mit Lichteinfall von oben und bekommen später andere Ergebnisse als gewünscht. Die Lichtintensität ist für dieses Projekt nicht wichtig. Können Sie nicht so nah an ein Fenster, dann bauen Sie das Set etwas weiter weg auf. Zum Zeitpunkt dieser ersten, kleinen Foto-Übung, sollte allerdings keine direkte Sonne durch Ihr Fenster scheinen. Ist das jedoch der Fall, dann bauen Sie Ihr Set so weit hinten im Zimmer auf, bis es wieder im Schatten steht – oder Sie nutzen einen Diffusor, den Sie zwischen Lichtquelle und Set platzieren.
So sollte Ihr aufgebautes Set aussehen.
HINTERGRUND STÜTZEN
Der Fotohintergrund will nicht stehen bleiben? Dann stellen Sie einfach eine gefüllte Wasserflasche dahinter oder lehnen Sie ihn gegen einen Stapel Bücher.
KAMERA, OBJEKTIV, STATIV
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