Moody Food-Fotografie. Corinna Gissemann

Moody Food-Fotografie - Corinna Gissemann


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werden, sonst sehen sie flau aus.

       STATIV

      Möchten Sie in Ruhe mit Abschattern üben und Lichteffekte testen oder Ihr aufgebautes Set umgestalten, ohne immer wieder denselben Bildausschnitt suchen zu müssen? Dann ist das Stativ Ihr bester Freund. Auch längere Belichtungszeiten, bei denen es zu verwackelten Bildern kommen kann, lassen sich damit meistern. Zu Anfang ist es ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch Übung macht bekanntlich den Meister. Und gerade wenn Sie manuell fokussieren wollen (und das werden Sie), müssen Sie mit einem Stativ arbeiten. Möchten Sie sich sowieso ein Stativ anschaffen, wäre mein Tipp, sich gleich eines mit einer Mittelsäule zu kaufen, denn damit lassen sich später auch Top-View-Aufnahmen (auch »Flatlays« genannt) realisieren.

      STATIV-KAUF

      Achten Sie beim Kauf eines Stativs immer darauf, dass das Stativ das Gewicht Ihrer Kamera inklusive Objektiv tragen kann! Sonst können Sie Ihre Kamera später in bestimmten Positionen nicht verwacklungsfrei fixieren.

       TISCH

      Haben Sie einen Tisch direkt am Fenster, können Sie sich glücklich schätzen, denn dann müssen Sie nicht viel Möbel rücken. Möchten Sie öfter Food-Fotos machen und müssen den Tisch immer erst an Ort und Stelle hieven, dann empfehle ich Ihnen, einen kleinen, kostengünstigen Tisch mit Rollen zu versehen. Damit können Sie ihn bequem von A nach B befördern. Haben Sie keinen Tisch, den Sie nutzen können, dann nehmen Sie Stühle, auf denen Sie Ihre Fotountergründe ablegen können, oder Ihre Küchenarbeitsplatte direkt am Fenster oder auch Ihren Boden in der Nähe der Balkontür.

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      Schrauben Sie an Ihren Aufnahmetisch Rollen, so schonen Sie Ihren Fußboden und sind mobiler bei der Suche nach dem richtigen Licht.

       DIVERSE UTENSILIEN UND ABSCHATTER

      Zum Durcharbeiten dieses Buches benötigen Sie ein paar Utensilien. Das Wichtigste ist schwarze Pappe in der Größe DIN A2 oder kleiner (für einen dunklen Hintergrund genügt auch Stoff). Die Pappe bekommen Sie in jedem Bastelladen. Schwarze Pappe oder Stoff haben die Eigenschaft, Licht zu schlucken bzw. es zu reduzieren, wohingegen weiße Pappe das Licht reflektiert bzw. lenkt (ich gehe in Kapitel 3 ab Seite 30 noch genau darauf ein). Sie brauchen auch einen Diffusor (macht aus hartem Licht weiches, gleichmäßiges Licht). Diesen können Sie bequem im Online-Fachhandel bestellen. Zudem brauchen Sie Styropor oder weißes Papier, das haben Sie sicher zu Hause (ansonsten bekommen Sie Styropor auch im Baumarkt).

       FENSTERLICHT

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      Mein kleines, feines Plätzchen zum Fotografieren.

      Beim Thema »Licht« haben Sie großes Glück, wenn Sie über ein Fenster mit Nordausrichtung verfügen. Denn hier haben Sie den Vorteil, den Tag über mit weichem Licht (Licht, welches keine harten Schatten verursacht) fotografieren zu können. Haben Sie kein Fenster mit Nordausrichtung, ist das aber auch kein Problem. Suchen Sie bei sich zu Hause einen Platz, an dem Sie mit Tageslicht arbeiten können. Dabei wäre es von Vorteil, wenn keine direkte Sonne durch das Fenster scheint. Können Sie nicht unmittelbar an einem Fenster fotografieren, dann stellen Sie Ihren Tisch etwas weiter davon entfernt auf. Denn auch für den Moody-Bildlook brauchen wir Licht einer bestimmten Qualität, das wir später durch den Einsatz von Abschattern geschickt lenken wollen.

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      ©photka-stock.adobe.com

       SOFTBOX

      In den folgenden Kapiteln werden Sie immer wieder über meine kleine Softbox stolpern. »Klein« bedeutet in dem Fall einen Durchmesser von 55 cm. Softboxen geben – anders als Blitze – Dauerlicht. Sie bekommen sie im Fachhandel in allen möglichen Größen und Formen, also ganz auf Ihr Bedürfnis abgestimmt. Für die Sets, die ich Ihnen im Buch vorstelle, reicht eine kleine Softbox mit einer einzelnen Lampenfassung vollkommen aus.

       FOTOLAMPE

      Fotolampen geben ebenfalls Dauerlicht, sind in der Regel kleiner als Softboxen und haben statt eines weichen Stoffmantels meist eine Halbkugel um die Lampe herum, die aus Metall besteht. Diese ist innen meist versilbert. Sie nehmen nicht so viel Raum ein wie eine Softbox, strahlen aber härteres, gerichteteres Licht ab. Wie man solch eine Fotolampe einsetzen kann, zeige ich Ihnen in Kapitel 8 ab Seite 130. Alternativ können Sie auch Fotolampen verwenden und davor einen Diffusor stellen. Achten Sie aber bitte darauf, diesen nicht zu dicht zu platzieren, da er sonst zu heiß werden kann.

       FOOD-MODELS UND REQUISITEN

      Das Wichtigste, das Sie brauchen, um Ihre Fotoideen auch umsetzen zu können, sind Requisiten oder auch Food-Models. Ich rate Einsteigern immer dazu, mit Obst oder Gemüse zu beginnen, denn dieses fällt nicht in sich zusammen oder sieht nach einer Zeit unappetitlich aus. Damit können Sie wunderbar verschiedene Lichtsituationen durchprobieren, ohne unter Zeitdruck zu geraten. Soll es eher in die Stilllife-Richtung gehen, können Sie alles Mögliche verwenden, was Ihnen gerade über den Weg läuft. Das kann ein Löffel mit ein wenig Zucker sein, Gewürze in einem Glas, ein Brot und ein Leinentuch usw. Funde vom Flohmarkt besitzen hierfür einen ganz besonderen Reiz, denn ein rustikaler, alter Look mit wenig Licht wirkt immer äußerst spannend.

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      Vintage-Geschirr und Vintage-Backförmchen eignen sich wunderbar als Requisite für Food-Fotos.

       LUST, ZEIT UND AUSDAUER

      Nichts bringt ein Foto-Projekt schneller zum Scheitern als Unlust und Zeitmangel. Glauben Sie mir, wenn Sie unter Zeitdruck stehen, werden Sie wahrscheinlich kein gutes Ergebnis erzielen, es sei denn Sie sind absoluter Vollprofi. In diesem Buch geht es darum, dass Sie lernen, wie Sie mit wenigen Mitteln ausdrucksstarke Fotos erzeugen, und dazu brauchen Sie Zeit und vor allem Ausdauer und Geduld. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, und so kann es vorkommen, dass Sie auch mal mehrere Stunden oder Tage damit verbringen, ein für Sie zufriedenstellendes Bild anzufertigen.

      Also: Oberste Priorität hat, dass Sie sich dieses Buch nur zur Hand nehmen, wenn Sie wirklich Lust und Zeit haben, die Dinge auszuprobieren und umzusetzen. Sie denken, das haben Sie? Dann lassen Sie uns im nächsten Kapitel mit Ihrem ersten Moody-Food-Fotografie-Projekt beginnen.

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       WENN SIE OBST ODER GEMÜSE EINSEITIG BELEUCHTEN, KÖNNEN SIE WUNDERBAR DIE KONTUREN HERAUSARBEITEN.

      ISO 100 ∙ 3,2 Sek. ∙ f/9 ∙ 90 mm

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