Soziale Arbeit studieren. Rudolf Bieker
Telefonat mit Einrichtung X. führen, Informationen bei Bundesministerium anfordern, Einlesen für Hausarbeit, Rücksprache mit Dozent*in, Treffen mit → Kommiliton*innen, Abgabe Projektbericht …)?
• Welche Aufgabe hat bei einer Kollision Priorität? Welche kann ggf. noch verschoben werden?
• Wie will ich die in meinem Zeitgitter benannte flexible Zeit (
• Welche Aufgabe erfordert welche Vorleistung (z. B. Literatur ausleihen; Text lesen vor Treffen mit Lern-AG)?
• Welche selbst gesetzte Aufgabe will ich in dieser Woche angehen (z. B. Recherche im Internet zum Thema X, Studie über psychische Probleme von Kindern drogenabhängiger Mütter lesen)?
• Was will ich außerhalb meiner Arbeitszeit gemeinsam mit Anderen unternehmen?
• Last but not least: Wie kann ich meine strategischen Ziele angemessen berücksichtigen?
Tab. 4: Beispiel für einen Semesterstundenplan
Tag/UhrzeitMontagDienstagMittwochDonnerstagFreitagSamstagSonntag
2.4.3 Tageszeit
Ergänzen Sie Ihre Wochenplanung durch eine Tagesplanung. Auch hier ist nicht daran gedacht, situative Flexibilität, sondern unproduktives Dahintreiben zu verhindern.
Das könnten Ihre Fragen sein:
• Was will ich morgen ganz konkret tun?
• Was ist vom Vortag noch übriggeblieben? Ist es noch wichtig?
• Wie könnte – wenn nichts dazwischenkommt – der Tagesablauf morgen aussehen?
• Wie nutze ich die in meinem Zeitgitter vorgesehene Reservezeit sinnvoll?
• Wann mache ich Pause? Was tue ich zu meiner Entspannung?
• Was ist besonders wichtig und dringlich und was nicht?
Ein Tagesplan kann die Form einer einfachen Spiegelstrichliste haben, auf der die anstehenden Aufgaben nach der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit geordnet werden können (To-Do-Liste). Mehr als zwei Drittel der zur Verfügung stehenden Zeit sollten allerdings nicht verplant werden.
2.4.4 Vorlesungsfreie Zeit
Die vorlesungs- und prüfungsfreie Zeit umfasst ca. 15 Wochen im Jahr. Zwischen Wintersemester und Sommersemester sind es nur wenige Wochen, zwei Drittel der »Semesterferien« erstrecken sich auf die Zeit nach dem Sommersemester. Auf den ersten Blick mag die Zahl der veranstaltungs- und prüfungsfreien Wochen zwar hoch erscheinen, tatsächlich gilt es aber auch hier eine Vielzahl konkurrierender Ziele und Aufgaben auszutarieren. Selbst wenn der Druck, bestimmte Dinge zu einem festen Zeitpunkt zu erledigen, in den »Semesterferien« weniger stark ist, bedarf es Ihrer klaren Entscheidungen, wie Sie diese Zeit für sich nutzen wollen (bzw. müssen).
Folgende Aktivitäten kommen vorrangig in Betracht:
• Anfertigung von Hausarbeiten,
• das Lernen für die Wiederholungsklausur,
• die Nachbereitung der Lehrveranstaltungen (Vertiefung, Festigung),
• das Selbststudium,
• ein Praktikum bzw. die stundenweise Praxistätigkeit bei einem Träger der Sozialen Arbeit,
• die Geldbeschaffung durch einen Ferienjob, und natürlich auch,
• der Urlaub.
Zweckmäßigerweise sollte sich Ihr Plan für die → vorlesungsfreie Zeit (
Tab. 5: Planung der vorlesungsfreien Zeit
30. KW31. KW32. KW33. KW34. KW
KW = Kalenderwoche; WE = Wochenende
2.5 Abweichungen vom Studienverlauf
Ein Studium verläuft nicht immer gradlinig entsprechend der vorgegebenen → Regelstudienzeit. Das kann viele Gründe haben: Krankheit, persönliche Krisen, Familiengründung, Pflegeaufgaben, Studienprobleme, weitere Studieninteressen u. a. Da das Bachelorstudium stark strukturiert ist und viele Veranstaltungen aufeinander aufbauen, kann das Abweichen vom Studienverlauf Probleme nach sich ziehen mit der Folge, dass sich das Studium um ein oder sogar zwei → Semester verlängert.
Eine Überschreitung der Regelstudienzeit ist nicht ungewöhnlich, aber Sie müssen dabei auf folgende Aspekte achten:
Bei Abweichungen vom Studienverlauf ist zu beachten
• Wann endet Ihre → Prüfungsordnung? Müssen Sie bestimmte Module abschließen, damit Ihnen bei einem Prüfungsordnungswechsel keine Leistungen verloren gehen?
• Gehen → Lehrende in den Ruhestand? Wenn Sie noch eine Prüfungsleistung nachholen müssen oder Ihre Abschlussarbeit bei einer bestimmten Lehrperson schreiben wollen, fragen Sie die Person, bis wann sie noch für Prüfungen zur Verfügung steht.
• Wie können Sie Ihren weiteren Studienverlauf so gestalten, dass dieser zu Ihrer Lebenssituation passt und Sie dennoch so schnell wie möglich fertig werden können? Um diese Frage zu beantworten, müssen Sie den Studienverlaufsplan, die → Prüfungs- und → Studienordnung sowie die Vorlesungsverzeichnisse konsultieren: Wann werden die noch offenen Modullehrveranstaltungen wieder angeboten? Welche Vorleistungen sind dafür ggf. erforderlich? In welchem der folgenden → Semester sollen die noch fehlenden Lehrveranstaltungen belegt und die dazu gehörenden Prüfungen abgelegt werden? An manchen Hochschulen gibt es eine Studienverlaufsberatung, die Sie bei der Planung des weiteren Studienverlaufs unterstützen kann. Alternativ können Sie sich an die Zentrale Studienberatung wenden.
3 Lernen im Studium
Studentisches Lernen vollzieht sich auf unterschiedlichen Wegen; erst die Zusammenführung und die richtige Gewichtung dieser Lernwege führt zu dem gewünschten Lernerfolg im Sinne eines soliden Fundamentwissens über soziale Probleme und ihre zielgerichtete Bearbeitung.
3.1 Lehrveranstaltungen
Das wichtigste Medium des akademischen Lernens bilden die Lehrveranstaltungen der Hochschule. Sie werden als klassische → Vorlesungen, → Seminare oder → Übungen angeboten. Lernen in Lehrveranstaltungen erfordert Unterschiedliches:
Aktives Zuhören
Ob es Ihnen gelingt, den Ausführungen Ihrer Lehrperson in einer → Vorlesung zuzuhören, hängt von vielen Faktoren ab, die Sie zumindest zum Teil beeinflussen können (und sollten). Entscheidend dürfte zunächst Ihre grundlegende Motivation sein. Lehrinhalte, deren Wichtigkeit man erkennen kann, motivieren mehr als Themen, die